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RE: Bystander-Effekt: Je mehr Personen mit einer Notsituation konfrontiert sind, desto weniger sind zur Hilfe bereit.

in #deutsch8 years ago

Interessant wäre in diesem Zusammenhang die Frage, in wie weit die Handyfizierung den Bystandereffekt noch verschärft, weil die Aufmerksamkeit, wenn man Photos macht, als subjektive Hilfeleistung unterbewusst verarbeitet werden könnte.

Zugleich bietet die Vielzahl von Zeugen dem Einzelnen die Möglichkeit, sehr effizient zu helfen, indem er die Situation mit nicht-rollenkonformem Verhalten "bricht". Sollte ich mal einen Artikel drüber schreiben, da gibt es lustige Konstellationen.

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Interessant fände ich auch, wie eine solche Situation in einer Zeit ausgegangen wäre, als es noch gar keine Telefone gab. Ich hatte ja geschrieben, dass die Notrufleitungen nicht funktionierten, als mehrere der Augenzeugen versuchten die Polizei zu rufen. Ebenso wie Photos machen wird natürlich auch der Versuch die Polizei anzurufen als Hilfeleistung abgespeichert. Hätte es gar keine Telefone gegeben, wären dann diese Menschen nach draußen gegangen?

Gaffer gabs immer . Zudem ist das Verhalten in Gruppen nicht generalisierbar, sondern kultur- und kontextabhängig. In einem Dorf reagieren die Menschen anders als in einer Stadt, dort wiederum ist das eine Frage der Nachbarschaft und Bewohnerzusammensetzung. Auf St. Pauli an Stellen, wo es ständig Stress gibt, reagieren die Menschen anders als in Berlin in Marzahn oder Neukölln.
Wenn da auf türkisch herumgebrüllt wird, zucken die deutschstämmigen mit den Schultern. Schon weil sie den Kontext nicht einschätzen können.
Früher war es wahrscheinlich noch stärker Bezugsgruppenabhängig.

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