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RE: Zinsen - Gibt es wirklich zu wenig Geld, um sie zu bezahlen?

in #deutsch5 years ago

Versteh ich alles prinzipiell in Ansätzen.
Aber die Bonitätsprüfung ist ja nicht sauber, sonst würde der Staat eben keinen Kredit mehr bekommen )oder nur zu sehr viel höhern Zinsen), sie wird in Anbetracht realer Macht und Interessenlagen wohl auch nie wirklich valide sein im Kreditgeldsystem, zumindest nicht gegenüber wirklichen Machtstrukturen, und 2008 war sie es auch nicht gegenüber dem kleinenKreditnehmer in den USA z.B .
Bei uns gibt zentrale EZB-Staatsfinanzierung, Asset-Inflationierung (irrelevant bis gut für schon Vermögende) und Null-und Strafzinsen, sinkende Reallöhne, kaum Vermögensaufbau der Jungen, steigende Steuern, zu wenig Rente, Steuerumverteilung in alle Welt, Steuerverschwendung, eine falsche Migrations-, Sozial- und Energiepolitik, nicht mehr finanzierbare Sozialsysteme etcetc, und die Rezession schon deutlich am Horizont.
Wer würde denn so einem Staat aktuell bei klarem Verstande noch Kredit geben, freiwillig?
Also ich nicht, die EZB macht es aber z.B.
Und nicht mal bei vermeintlich guter (Blasen-)-Wirtschaft gelang dem Staat in der BRD ein relevante Entschuldung.
Möglich sind diese politischen Utopien, die hier überall finanziert werden, doch v.a. auch dadurch, wie unser Geld-und Finanzsystem in den Institutionen gelebt wird, oder? Natürlich ist nicht Geld an sich daran schuld, ev. auch nicht das Kreditgeld an sich.
Gold/EM gedecktes Geld und v.a. Konkurrenz auch um Geld aber würde den Staat zwingen, anders und besser zu haushalten, Utopien zurückzustellen, sich auf das Wesentliche zu konzentieren.
Das Beispiel USA vor und nach Bretton Woods und nach 1971 haben wir ja diskutiert.
Warum glaubst Du, dreht der Staat aktuell an der Goldbesitzschraube (erhebliche Beschränkung des anonymen Kaufs etc.)?
Weil man langsam doch deutlich erkennt wo es hinläuft ev., siehe Chinesen und Russen?
Dies Fragen stelle ich mir halt auch im Zusammenhang mit der Bewertung des Euros etc, dem ich, wie Du weist, keine Zukunft mehr gebe.

Bezüglich neuem Gold, klar Garantien gibt es auch hier nicht, findest Du irgendwo noch Unmengen, wird es sinken in der Bewertung, aber ich halte das für recht unwahrscheinlich, ebenso Planten-minen oder ähnliches etc.

Bei den Spaniern war es eher weniger das Gold, mehr die Unmengen Silber aus dem Cerro Ricco bei Potosi, und da die Warenmengen in Europa kaum stiegen, stiegen zwangläufig die Preise.
Eher ein Beispiel das Inflation auch ein monetäres Phänomen ist. Begünstig waren alle, die primär am Silberdrücker waren und die Großhandelshäuser wie die Fugger, nicht die Tagelöhner, Knechte etc, auch ein Beispiel für den Cantillon-Effekt.
Naja, so seh ich es eben, meinen Denkfehler hast Du schon oft versucht mir klar zu machen, bin ein schlechter Schüler wohl:).
BGvB!

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Aber die Bonitätsprüfung ist ja nicht sauber, sonst würde der Staat eben keinen Kredit mehr bekommen

Der Staat bekommt seine Kredite nicht wegen seiner Bonität, denn an der Bonität mangelt es bei jedem Staat. Er bekommt diese nur, weil er die Pistole (Steuerraub) in der Hand hat. Versagt die Pistole, ist es aus mit Kredit.

„Wenn die Vermehrung des Bargeldes von Gold- oder Silberminen ausgeht, die sich in einem Staate befinden, so werden der Eigentümer dieser Minen, die Unternehmer, die Schmelzer, die Raffinierer und überhaupt alle jene, die dort arbeiten, jedenfalls ihre Ausgaben entsprechend ihren Gewinnen erhöhen. ...

Ich danke Dir für diesen sehr wertvollen Absatz. Warengeldschöpfung vernichtet sich nicht mehr, sondern bleibt vorhanden. Wie bei klassischem Falschgeld. Der Schöpfer hat das Monopol auf das Warengeld. Die Güter und Dienstleistungen hinken der Geldschöpfung hinterher, vorausgesetzt der Warengeldschöpfer gibt das zusätzlich geschöpfte Warengeld tatsächlich aus. Er ist Herr über das Güterangebot (Warengeld, Gold oder Silber). Gibt er es aus, muss sich das Marktangebot der anderen GÜter und Dienstleistungen anheben und sich auch auf dieses Niveau dauerhaft einpendeln. Passiert das nicht, bleibt das Ungleichgewicht erhalten und schlägt sich in der Bewertung nieder. Noch schlimmer wird es, wenn ein Monopolwarengeld wie z.B. Gold gesetzlich vorgeschrieben wird. Ein Kreditgeldsystem macht wohl am Anfang das Gleiche, aber realisiert der Kreditnehmer sein Leistungs- und somit Tilgungspotential nicht, leiden bei einem nicht manipulierten Markt beide. Bei einem Kreditgeldsystem gibt es auch kein Gütermonopol auf ein bestimmtes Gut. Die Tauschgüter (Realgüter) stehen im Wettbewerb um den Kaufinteressenten.

Aus Sicht der Warengeldbesitzer (Gold und Silber) ist ein freier Markt der Güter freilich gegen deren Interessen. Denn wer will nicht ein Monopolist sein, oder zum auserwählten Kreis gehören.

Bei der Herstellung des Warengeldes besteht doch ein Markt und kein Monopol, oder?
Und vorschreiben soll der Staat nichts, lassen wir doch den Bürger bzw. den Markt wählen, was er als Geld haben will, Konkurrenz also.

Also ich nicht, die EZB macht es aber z.B.
Und nicht mal bei vermeintlich guter (Blasen-)-Wirtschaft gelang dem Staat in der BRD ein relevante Entschuldung.

Das was die EZB oder jegliche Zentralbank macht ist doch genau deren Job. Wenn ich Herr über einen Staat bin, wer soll mich daran hindern Kreditgeld, welches über Staatspapiere als Sicherheit realisiert wird, durch eine Scheinbank zu besichern? Wenn ich auch noch Herr über die Lizenzen bin, wer soll mich daran hindern, die Lizenzvergabe nach meinen Interessen zu vergeben?
Die EZB, Oder Bundesbank macht genau dass was deren Aufgabe ist. Die Aufgabe legt der Emittent (Gründer) der Zentralbank fest, wie der Herr der Lizenzen festlegt, was dieser zu tun hat.
Will man einen Staat, will man auch eine Zentralbank. Will man eine Zentralbank abschaffen, muss man auch den Staat abschaffen.
Denn:
wer will den Herren daran hindern die Lizenzen so zu verändern, dass ein anderes Konstrukt (im Sinne einer Zentralbank nur mit einem anderen Begriff) meine Scheinbonität absichert?

Wer sagt, dass man eine Zentralbank -sei sie staatlich oder privat- überhaupt braucht ?
Naja, die alte Frage bzw. der über 100 jährige Streit zw. "free banking" und "zentraler Regulierung", mit Jefferson/Madison/Jackson auf der einen Seite, Hamilton und anderen auf der anderen Seite, erst 1913 dann vorläufig zumindest bis heute zu Gunsten eines Zentralbanksystems entschieden.
Aber der Staat war ja auch während der "free banking Ära" in den USA nicht abgeschafft, und Staaten gabs auch vor der Gründung der ersten Zentralbank.
Naja, ich bin irgendwie wohl eher ein "Dezentralist", bei vielem, nicht nur bei Banken-Diskussionen:).

Naja, ich bin irgendwie wohl eher ein "Dezentralist", bei vielem, nicht nur bei Banken-Diskussionen:).

na dann bin ich froh nicht ganz allein auf dieser Welt zu sein.

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