Leitkultur - Zweiter Teil

in #deutsch7 years ago (edited)

Die gewalttätige Anarchie ist der Urzustand des Menschen.

Wir hauen uns gegenseitig die Schädel ein. Das war immer so und wird vermutlich immer so sein. Die Republik, res puplica, heißt Gemeinwohl. Die Entscheidungsfindung unter Gleichen. Wir geben die Souveränität nicht nach oben ab, auch wenn wir nicht der Gesetzgeber sind.

1689 bringt John Locke die Vernunft.

Vernunftbegabte Menschen können sich vernünftig miteinander unterhalten und sich friedlich miteinander einigen. Die Toleranz kann durch Konkurrenz erschwert werden. Die Bastarde der Neuzeit nennt der Philosoph Peter Sloterdijk diese bürgerlichen Menschen anfangs des 14. Jahrhunderts. Es fängt an mit der Heraufkunft der Künstler im 14. 15. 16. Jahrhundert. Das waren zum Großteil bürgerliche Menschen. Die ehrgeizigen sind für den Fortschritt verantwortlich.

Die dazu verurteilt waren aus ihren eigenen Talenten etwas zu machen. Ein Gedanke, der dem Aristokraten die letzten 500 – 1000 Jahren nie in den Sinn gekommen wäre, denn der Aristokrat ist ja schon wer, der muss niemand mehr werden. Der Bastard ist der illegitime Sprössling. Aus sich selber etwas zu machen, das überlässt man in aller Demut denen, die es nötig haben etwas werden zu müssen. Die wollen an die besten Plätze in der Gesellschaft aufsteigen, nach oben gelangen.

Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Karrieristen.

Die Künstler, die Gebildeten, die Gelehrten der Renaissance, des Humanismus, der Aufklärung. Die Gelehrtenrepubliken und die Künstlerrepubliken. Sie haben die Geschichte dynamisiert. Die ehrgeizigen Bastarde der Neuzeit treiben seit Jahrhunderten den Fortschritt voran und gestalten die Kultur. Die Künstler waren damals bürgerliche Menschen, die etwas aus sich machten. Sie waren dazu verurteil aus sich selbst etwas zu machen. Die Bastarde müssen etwas werden, die Bürgerliche müssen etwas werden. Aristokraten hatten das nicht notwendig. Sie wären nie auf den Gedanken gekommen, etwas aus sich selbst machen zu müssen. Der Aristokrat ist ja schon wer. Die müssen nichts mehr werden. Die sind ja schon etwas geworden. Die Bürgerlichen müssen etwas werden, weil sie aufsteigen wollen. Die sogenannten Gelehrten. Keine Generation hat das Recht auch nur die kleinste Gesetzgebung zu verfassen, die die nächste Generation bindet, denn wir müssen jede Generation wie eine selbstständige Nation betrachten, die sich selber ihre Verfassung legen muss.

Die Freiheit ist durch und durch ein europäischer Begriff.

Die Freiheit bedeutete bei den Griechen genau das Gegenteil von dem, was heute unter dem Ausdruck unserer Freiheit begriffen wird. Die Ungestörtheit den Sitten der Väter, folgen zu dürfen.

Freiheit heißt, Freiheit für die Tinte, Freiheit für die Druckerpresse.

Das hat mit dem Expressionismus konzipiert. Wir sind ein Wesen, was sich ausdrückt, wir sind ein rituelles Tier. Die Unternehmerfreiheit des Händlers soll die Warenströme fließen lassen. Wir sind alle Expressionisten geworden. Freiheit heißt so leben zu dürfen, wie man möchte. Das ehrgeizige Bürgertum macht sich den Begriff zunutze. Die Unternehmerfreiheit. Die individuelle Freiheit. Humanismus ist erst denkbar, wenn das Individuum als solches erkannt und anerkannt wird.


Das war der zweite Teil der sagenhaften Dr. Kristian Stuhl Reportage "Leitkultur - Mash-Up-Art-Production!"

Lesen sie in Kürze den dritten noch besseren Teil der geilsten Reportage seit es Reportagen gibt!

Lesen sie auch
Leitkultur - Erster Teil
Leitkultur - Zweiter Teil
Leitkultur - Dritter Teil
Leitkultur - Vierter Teil
Leitkultur - Fünfter Teil
Leitkultur - Sechster Teil

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Dr. Kristian Stuhl, Altruist, Gutmensch, Philanthrop, bester Banker der Welt, Mitbegründer von Gott !!



Quelle: Ö1 - Salzburger Nachtstudio

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Hallo nochmal! Cooler Post! Ich folge dir jetzt und bin schon gespannt auf die nächsten Artikel! War nice dich gestern persönlich kennenzulernen und danke für den Biertipp! Hab ich gleich im Post mit aufgenommen ;) LG, Liz

Anarchie bezeichnet einen Zustand der Abwesenheit von Herrschaft. Was also gewalttätige Anarchie sein soll ist mir ein Rätsel und den Urzustand als gewalttätig zu bezeichnen, spricht für kein gesundes Bild von "dem Menschen". Denn ein Mensch der frei von Zwang und Herrschaft aufwächst wird nicht gewalttätig. Herrschaft kann aber auch im Geiste entstehen, durch moralische Konzepte wie Vernunft...
Man könnte einen Urzustand also Anarchie nennen, ist es aber viel mehr etwas was man anstreben sollte.

Dr. Kristian Stuhl sagt, möge ihnen der Stern von Bethlehem begegnen, damit ihnen ein Licht. aufgeht.

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