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RE: Politik 069 - Geopolitische Einschätzungen von Albert A. Stahel 1/4

in #deutsch6 years ago (edited)

Die langfristige geostrategische Ausrichtung Chinas ist aus meiner Sicht ein Meilenstein und ein Gegenpol zu der der USA.
China führt seine Wirtschaftskraft in den Ring, die sein dickstes Pfund ist. Die USA haben (noch) ihren Petrodollar und die militärische Keule, die sie ja auch weidlich nutzen.

Da wir in einer schnelllebigen Zeit unterwegs sind, wird es nicht mehr wie früher Jahrhunderte dauern, bis wir den Sieger dieser beiden Strategien ausrufen können. Dauerhaft koexistieren können sie leider nicht, einer wird den Schwanz einziehen müssen.

Mein Tipp?
Der ließt sich aus meinen Formulierungen bereits heraus, oder? :)

Achso, daß "Europa" als Machtfaktor in meiner Betrachtung nicht vorkommt, ist beabsichtigt.

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Danke für den Kommentar!

Man wird sehen, wohin die Sache führt. Ich würde mir natürlich wünschen, wenn nicht nur Europa weiterhin blühen kann, sondern auch das zentralasiatische Kernland, wie es meines Wissens Brzezinski genannt hat, endlich auch einige Schritte vorwärts machen kann. Die litten unter der sowjetischen Knute und dann hat man ihnen ein Megaprojekt angeboten, welches sich leider als Megakatastrophe entpuppte. Die Rede ist von dem missglückten Agrarprojekt rund um den Aralsee.

Wie sich China in Zukunft verhalten wird, weiss ich nicht, aber ich bin überzeugt, dass es eigentlich schon halbwegs friedlich ginge. Die USA könnten auf ihrem grossen eigenen Land sogar eine Art von Isolationismus betreiben, was angesichts der riesigen kulturellen, landschaftlichen usw. Vielfalt in Eurasien plus Teilen Afrikas eindeutig weniger gut möglich ist.

Es wird in der Folge noch um Europa und die EU gehen, auch dazu hat Albert Stahel eindeutige Ansichten, die sich von den meinen nicht fundamental unterscheiden. Da schätze ich mich glücklich, nicht weit von einem mehr als doppelt so alten und entsprechend erfahrenen Strategie-Experten entfernt zu sein.

und dann hat man ihnen ein Megaprojekt angeboten, welches sich leider als Megakatastrophe entpuppte.

In meiner Wahrnehmung ist das eine Implikation, die die meisten "Megaprojekte" in sich tragen. Zu glauben, alles und jeden kontrollieren zu können, ist eine Überheblichkeit, die fast immer nach hinten losgeht.

Wie sich China in Zukunft verhalten wird, weiss ich nicht, aber ich bin überzeugt, dass es eigentlich schon halbwegs friedlich ginge.

Die Einschätzung teile ich.

Die USA könnten auf ihrem grossen eigenen Land sogar eine Art von Isolationismus betreiben

Da wiederum bin ich skeptisch.
Die USA haben ihre lokalen Ressourcen bereits in einem Maße verbraucht, daß ihre weltweite Expansionspolitik quasi ein notwendiger Automatismus dieser Situation ist.
Zumindest wäre für die Rückgewinnung einer solche Autarkie eine erhebliche Neuausrichtung der Lebensweise dort erforderlich. Ähnliches gilt natürlich auch für "uns" hier...

Ich freue mich auf die weiteren Folgen Deiner Beitragsreihe!

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