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RE: Horst Lüning - finde ich gut!

in #deutsch6 years ago

Horst Lüning hat sich in seiner medialen Präsenz echt gemausert!

Wenn man gaaanz alte Videos raussucht (damals ging es nur um Whisky Tastings), war das echt hausbacken und manchmal unfreiwillig peinlich.
Mittlerweile haben seine Beiträge inhaltlich und auch in der Präsentation einen wirklich guten Standard und ich schaue mir gerne den einen oder anderen an.

Seine Begeisterung und sein Sendungsbewußtsein für die Elektromobilität im Allgemeinen und Tesla im Speziellen teile ich nicht, aber die Videos überspringe ich halt...

Zur Whiskybelieferung ist das Unternehmen seiner Frau übrigens durchaus eine Empfehlung; von dort stammen diverse leckere Tröpfchen in meinem Schrank. :)

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Seine Begeisterung und sein Sendungsbewußtsein für die Elektromobilität im Allgemeinen und Tesla im Speziellen teile ich nicht, aber die Videos überspringe ich halt...

Du solltest dir hier keine Informationslücke erlauben. Das Thema ist heiß. Entscheidend ist, was die Chinesen machen und die Amis. Dort spielt der Diesel keine Rolle. Lüning arbeitet klar heraus, dass die Elektromobilität ein ressourcenschonendes und effizientes Konzept hat. Trau' dich!

Danke für den Hinweis auf die Unvollständigkeit in meiner Formulierung.

Ich habe mir diverse seiner Artikel zu dem Thema angeschaut, vor allem die, die sich mit dem "Basiswissen", wenn ich's mal so nennen darf, befassen.
Ich bin aus meiner Ausbildung heraus ziemlich Ingenieur-affin und kann den technischen Grundlagen folgen.

Der Denkfehler liegt aus meiner Sicht in der Vorgehensweise. Egal, was Chinesen und Amis machen, das muß nicht in der jetzt gewählten Vorgehensweise für Europa passen. Schaffen wir doch erst eine nutzbare Infrastruktur, und etablieren dann eine Technik in der Breite.

Für mich wiederholen wir bei E-Mobilität exakt die Fehler, die wir bei regenerativer Stromerzeugung gemacht haben: keine Stromtrassen vorhanden, kein wirkliches Konzept für die Ausgleichlasten aus konventionellen Kraftwerken, unsinniger "Bio-Sprit" mit Verschandelung landwirtschaftlicher Nutzflächen, usw.

Nicht das Tesla-Auto ist Unsinn, sondern die Ideologie, das gewaltsam in die Fläche zu pressen.

Egal, was Chinesen und Amis machen, das muß nicht in der jetzt gewählten Vorgehensweise für Europa passen.

Doch! Wieviele Menschen leben in China? Lebt Deutschland vom Export?

Schaffen wir doch erst eine nutzbare Infrastruktur, und etablieren dann eine Technik in der Breite.

Logisch! genau so wie bei der Einführung von bleifreiem Benzin. Step by Step. Aber die Richtung muss stimmen. Ewigkeitsgarantien für den Diesel nützen gar nichts. Was zählt, ist technische Innovation und Marktwirtschaft.

Egal, was Chinesen und Amis machen, das muß nicht in der jetzt gewählten Vorgehensweise für Europa passen.

Doch! Wieviele Menschen leben in China? Lebt Deutschland vom Export?

Ich traue deutschen Ingenieuren (noch) zu, gute Verbrennermotoren für den einen Markt, und gute E-Motoren für einen anderen Markt zu bauen.

Ewigkeitsgarantien für den Diesel nützen gar nichts.

Ich bitte, mein Statement gegen die gewählte Vorgehensweise beim ideologische Pushen der Strommobilität nicht als Forderung nach einer Ewigkeitsgarantie für den Verbrenner mißzuverstehen.

"Wir" (damit meine ich das "Wir" aus "Wir schaffen das!") gerieren uns gerne als der Hort der wahren Lehre und lassen dabei genau den ökonomischen Sachverstand wegfallen, dessen es für eine funktionierende Transition von einer Technologie in ihren Nachfolger bedürfte.

Oh, das ist ein Thema da gehen die Meinungen weit auseinander. Ich persönlich bin vom Siegeszug der Elektromobilität überzeugt. Eine grundsätzliche Frage dazu:

Was ist der Mensch grundsätzlich immer?

Antwort: ein Gewohnheitstier, insbesondere wenn die Gewohnheit sich über ein ganzes Jahrhundert ausgeprägt hat. Für mich heißt das wir deutschen Ingenieure haben Verbrennungsmotoren zu dem gemacht was sie heute sind, technische Wunderwerke! Das meine ich ganz ehrlich ohne an irgendwelche Skandale zu denken, die durch Aktionärsversammlungen, Geldgier usw. getrieben sind.

Wir Deutschen sind stolz auf die Errungenschaften im Automotive-Sektor, wir haben die Qualität und Ökonomie zur Herstellung dieser Produkte immer weiter perfektioniert. Riesige CE-Linien und Werke errichtet um den Weltmarkt zu bedienen und jetzt kommen Hersteller wie BYD oder Tesla und machen einfach alles anders?! Das ist ne harte Nuss für einen Konzerchef der die milliardenschwere Produktpalette auf Verbrennung ausgerichtet hatte.. über Jahrzehnte. Wie kann man ihm verübeln, dass er erst mal alles tut um diese Produkte weiter zu verkaufen und die nötige Zeit zum Übergang zur E-Mobilität zu haben.

Hat jemand den Wandel des Herrn Zetsche beobachtet, vor 5 Jahren hieß es noch "kein Markt für E-Fahrzeuge!".. eines schönen Tages waren Krawatte und tadelloser Anzug verschwunden.. eingetauscht gegen Musk-legere Jeanshose und aufgeknöpften Hemd mit der Botschaft "Wir werden Weltmarktführer.. ähm sind! Weltmarktführer in E-Mobilität.." einfach mal so, wer die letzten Jahre nicht verfolgt hat, würde meinen Daimler war schon immer E.

Das Produkt an sich ist superreizvoll.. schaut man doch mal objektiv rein. elegantes auf das wesentliche beschränktes Interieur.. Knöppe.. fast keine mehr.. das ganze deutsche Geschwurbel mit 50 Knöppen braucht keiner mehr.. Navigation ala VW (oh ich höre meinen Kollegen wieder schimpfen) braucht keiner mehr.. gibt's mit Internet einfach Google Maps funktioniert 100x besser als der fest verbaute Navi. Fahrverhalten.. haha, jeden Tag 1x Achterbahn fahren.. wenn man will :) die stufenlose Beschleunigung wie in einem Raumschiff.. das fühlt sich nach Zukunft an.. der i3 machts ja schließlich auch schon gut.

Wo im Diesel 2000 bewegliche Teile träge miteinander rumwurschteln und regelmäßig ausfallen für das Werkstatt-Ökosystem (hallo blackbox, danke für 4-stellige Abbuchung, war ja wieder mal nötig) sind es im Elektroflitzer nur noch 1%! Wen wundert es das die Dinger seltener ausfallen. Im Tesla gibts Lieblingsmusik von Spotify inklusive.

Naja, Premium-Autos sind natürlich teuer und VW und Daimler wollen bis 2025 eine breite Palette im Portfolio haben. Aktuell schröpft uns BMW mit 35.000 EUR für einen i3 spacigen Citiflitzer mit geringer Reichweite.. ist das fair, wenn die Produktionslinie nur noch halb so lang ist? Hat Frau Merkel ihr Ziel an E-Flitzern erreicht? Was passiert wenn ich mit einem E-Golf mal einen Abstecher zum Arzt machen muss wird's aktuell eng bei der nicht-existenten Infrastruktur von Ladesäulen! Es ist ein Unding wie lang das verschlafen wurde.. mittlerweile ist der Trend der richtige, aber es ist ein Grauen! :)

Wie man ein Elektroauto aktuell zu Hause laden soll, ist eine gute Frage, wer kein Haus hat und da kommen wir zum nächsten Problem, in Deutschland ist Hausbesitz vergleichsweise selten. Hier wurde aktive Verhinderung seitens Autohersteller und Politik betrieben. Für mich ist das Thema heiß und nicht aufzuhalten, es ist präsent und Augen verschließen hilft nicht mehr. Die Kunden wollen diese Autos, zu vernünftigen Kosten, mit ordentlicher Infrastruktur, als fahrendes iPhone, autonom, geshared, ohne stinkende Dieselfinger, ohne Gift direkt in der Nase vom Vordermann, mit on-air-updates und Mario-Rainbow-Mod, mit Bauchkribbel-Beschleunigung und Raumschiffklang.. Verbrenner haben nicht ausgedient, wir müssen! sie nur noch lange fahren.. dank der deutschen Autoindustrie die lieber noch Jahrzehnte an für sich selbst profitablen Modellen festhalten möchte.

Hui, Deine Antwort ist ja fast ein eigener Post geworden! :)

Ich fasse meine Sicht kurz zusammen:

Ich bin kein Gegner der E-Mobilität.
Was mich nervt, ist der ideologische Hintergrund der ganzen Aktion, genauso wie bei der "Energiewende". Jahrzehnte pennt die Politik, dann hängt wie ihr Fähnchen in den Wind und bezahlt wird's von uns.

Verbrenner haben nicht ausgedient, wir müssen! sie nur noch lange fahren.. dank der deutschen Autoindustrie die lieber noch Jahrzehnte an für sich selbst profitablen Modellen festhalten möchte.

Sowas nenne ich schlicht "Markt".
Es steht jedem Verbraucher frei, sich für ein Konzept zu entscheiden. Da braucht es keine Gesetze, Subventionen, oder anderen Nanny-Kram. Wer sich ein E-Auto kaufen möchte, kann das doch bereits heute tun. Warum muß da BMW draufstehen?

Was die Politik da treibt mit ihren blauen Plaketten, ist für mich ein Unding.. man lässt die Autoindustrie einfach machen und dann kommen Politiker quasi aus dem Nichts und meinen nächstes Jahr geht die Welt unter, weil wir "bösen" Bürger immer noch mit Diesel fahren.. einen Diesel erst vor einigen Monaten vom "lieben" Autohändler des Vertrauens aufgeschwatzt bekommen haben oder anders gesagt als einzig verfügbares Produkt gezeigt bekommen. Meine Frage ist an dieser Stelle:

Wie definiert sich denn ein Markt?

Antwort: Angebot und Nachfrage

Wenn ich aber nichts Alternatives anbiete und dem Kunde auch bewusst weitere Möglichkeiten verschweige (Marketing), dann welch Wunder, wird er den Diesel weiterhin kaufen.. es sei denn er informiert sich mal selbständig, ohne Politik und Medien als erste Adresse, direkt bei Autoherstellern z. B.. Das ist übrigens was ich an Herr Lüning so schätze, er regt an das jeder selbst für sich zu denken beginnt und nicht nur weichgespülte Medien konsumiert. Dazu zählen für mich vor allem Fernsehen und Radio und neuerdings auch das Internet, wenn man nicht aufpasst und nur den alten Pfaden folgt (Werbung der konventionellen Medien wo sie ihre Internetauftritte pflegen).

Solange der Verbraucher voreingenommen denkt und das tut er i. d. R. ziemlich lange bis der Druck von "oben" zu groß wird, wird er auch brav die Technologie der Vergangenheit weiterhin kaufen und sich natürlich dann beschweren, wenn der Umbruch vor der Tür steht und plötzlich der heißgeliebte Diesel nicht mehr umweltkonform ist, die Leistungsdaten plötzlich nicht mehr vom Autohaus des Vertrauens als super beworben werden, stattdessen "also da haben sie ein Auslaufmodell, wir stellen alles gerade auf E um" und der Kunde verdutzt aus der Wäsche schaut weil er meinte er hätte das Topprodukt für die nächsten 10 Jahre.. wie geschrieben werden wir noch einige Zeit mit den Verbrennerprodukten leben, weil es die Autoindustrie so will und mit manipulativem Marketing entsprechende Umsätze einfahren wird. Aber man soll sich bloß nicht wundern wenn man irgendwann auf einem Schrotthaufen sitzt, weil es eine kontinuierliche Umbruchphase geben wird die aus meiner Sicht auch zu einem noch stärkerem Wertverlust der Verbrenner führen wird, als es jetzt schon beim Neuwagenkauf (ich mach das selbst nicht) der Fall ist.

Warum bietet ein BMW den i3 für so einen saftigen Preis an, wenn man die E-Mobilität einläuten will, wenn eine E-Produktionslinie langfristig immense Kosteneinsparungen mit sich bringen wird? Meine Vermutung, man will es (noch) nicht. Man setzt bewusst auf ein paar Premiumkunden, die man abgrasen will, aber nicht wie Tesla mit dem M3 auf die Masse. Geht ja auch nicht bei 3 Ladesäulen in Deutschland.. genauso der E-Golf, Elektro in alte Karosse reingeschmissen, Verbrenner rausgebaut.. was für ein Blödsinn, sowas kann ich in einer Bastlerwerkstatt machen lassen.. aber das ist schon Vergangenheit, auch VW hat längst den Weltmarktführerstatus in E für 2025 angekündigt. Es ist also offiziell, Diesel ist nicht mehr hip! Bin mal gespannt wer denn dann die Krone auf hat.

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