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RE: Berlin - Unbegreiflich...?

in #deutsch8 years ago (edited)

Darf ich helfen, was die politisch korrekte Ausdrucksweise betrifft, sehr geehrter consilliarius. Anlässlich dieser Art von Diskusionsstoff, den Sie zur Verfügung stellen, kläre ich gerne zunächst Begriffe und schlage ihre Substitution vor, falls es eine fruchtbare Diskussion werden soll. Weil wir sonst über verschiedene Dinge schreiben und tatsächlich weigere ich mich, den Begriff „Volk“ in einer innenpolitischen Diskussion zu verwenden, da er bei der Diskussion einer kriminellen Handlung und der von Ihnen vermuteten Einstellung der Kanzlerin, keinen Nutzen hat, dagegen während einer anthropologischen Exkursion durchaus Sinn machen kann.

Was Sie als „Volk“ bezeichnen, ist aufgrund der Durchmischung auf diesem Terrain, wo es existieren soll, spätestens seit der Völkerwanderung keines gewesen und wenn dieser Begriff im Grundgesetz auftaucht, handelt es sich um einen Wortgebrauch, der einzig dem kulturell–zeitlichen Rahmen seiner Niederschrift zuzuorden ist und nicht etwa dem, was gemeinhin gerne hinein interpretiert wird, im Sinne einer Gruppenzugehörigkeit durch gemeinsame Abstammung. Tatsächlich spielt die Abstammung bei der Bewertung eines Bürgers keine Rolle. Aber Sie meinen wahrscheinlich mit „Volk“ sowieso Gesamtmenge der Bürger, die ja tatsächlich von vielen verschiedenen Völkern abstammen. Also sagen wir doch gleich Bürger.

Zum Zweiten erlauben Sie mir bitte anzumerken, dass die Guilliotine kein Sanktionsinstrument ist, das Demokraten ernsthaft diskutieren, falls sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden ihrer Kostitution stehen, wovon ich bei Ihnen gerne auch ausginge, wenn wir ins Gespräch kommen sollen.

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Ausgehend von der Überschrift am Reichstag: "Dem deutschen Volke" verpflichtet, sehe ich meine Aussage in diesem Kontext. Das Wort "Bürger" vermeide ich wohlweislich, da es den Begriff "BÜRGE" enthält, was genau so gewollt ist, ich aber davon ausgehe, dass die Mehrheit des deutschen Volkes nicht für diese Politik BÜRGEN wollen.

Was nun Marie-Antoniette betrifft, meinte ich weniger die Hinrichtung an sich, als mehr den Sturm auf Bastille und die gewaltsame Absetzung unerträglicher Machthaber, als letztes Mittel des Volkes, wozu es laut Grundgesetz sogar VerPFLICHTet ist.

Ich akzepiere, dass Sie kein Bürge sein wollen, gebe aber zu bedenken, dass sie sich mit der bloßen Erklärung keiner sein zu wollen, keineswegs aus dieser Rolle verabschieden können. Dazu müssten Sie schon Ihren Pass abgeben. Die Überschrift am Reichstag stammt aus einer Zeit, als es tatsächlich einen Kaiser und sein Reich gegeben hat und Sie werden mir vergeben, wenn ich mich nicht gerne der Gruppe seiner Vasallen zuschlagen lasse. Als nativer Eingeborener einer verfassten Bundesrepublik sehe ich mich nach einem Leben als Bürger keinem Volk zugehörig, sondern einem Staat . Meine erklärte Aufgabe liegt darin, seine Konstitution sowohl zu leben, zu schützen, als auch weiter zu entwickeln. Wie könnte ich mich da auf einmal wieder zu einem Volksmitglied degradieren lassen? Das wäre doch schon ein schlimmer Rückschritt in der Geschichte.

Die übliche Vorgehensweise bei der Ablösung von Regierungen in einem verfassten Rechtsstaat ist die Wahl. Wer nun von einem Barrikadensturm träumt der vorgebliches Unrecht beiseite räumt, sollte vorher gut abwägen, inwieweit er da nicht vielleicht auf eine Fehleinschätzung der Lage hereinfällt. Das zeigt sich dann, wenn entweder die Barrikadenstürmer nach dieser Auseinandersetzung entweder selbst regieren oder im Gefängnis sitzen. Ich persönlich möchte von keinen Barrikadenstürmern gerettet werden. Für mein Rettung habe ich in bald siebzig gemütlichen Jahren Bürge der Bundesrepublik bisher ganz gut alleine sorgen können. Wir werden uns an den Barrikaden wohl gegenüberstehen, wenn ich meine Verfassung schützen muss. Wollen Sie das?

Also ich habe meine "Bürg(er)schaft" bereits 1996 abgelegt und habe das Land verlassen. Spätestens seit dem Jahr 2001 war das kommende Desaster absehbar und aus dem Bereich der GeoPolitik, wo ich arbeite, war dieses ganze Szenario bereits noch früher bekannt, weil es einem großen Plan folgt.

Ich persönlich rechne mich jedoch einer natürlich gewachsenen VOLKsgruppe angehörig, so wie auch eine Familie natürlich gewachsen ist und nicht einem jederzeit änderbaren "Rechtskonstrukt" wie einem Staat, in dem Falle sogar noch nicht mal das, denn die BRD ist ein juristisch und materielles "Besatzungsgebiet". Ein Rückschritt zum VOLK wäre daher ein wirklicher Fortschritt in Sachen Demokratie, weil es dann auch endlich eine echte Verfassung geben würde und nicht ein Übergangsregelwerk wie das Grundgesetz, wie es schon der Name an sich zeigt.

"Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie schon längst abgeschafft!" Kurt Tucholsky

Aus diesem Grund haben Wahlen auch nur die Funktion, dass die Schafe zur Schlachtung sich die Farbe ihres Metzgers aussuchen können. Ich wähle lieber durch die Wirksame Macht meines Kauf- und Steuerverhaltens, weil es dadurch die "Macht" zwingt, sich den Gegebenheiten wirklich anzupassen. Wenn wir endlich die kritische Masse der Menschen erreichen würden, dies auch zu tun, würde sich etwas bewegen. Da dies aber illusorisch ist und ich Realist, sehe ich dem von Establishment gewollten und avisierten Klassenkampf kommen. Das bedeutet dann zwangsläufig Barrikaden und es wird auf beiden Seiten gleichwohl Opfer kosten. Sinnlos, wohl gemerkt! Denn auch so wird sich nichts wirklich ändern, wie Sie schon richtig festgestellt haben. Allerdings müssen Sie nicht fürchten, dass wir uns gegenüber stehen, da ich weder auf der Einen, noch auf der anderen Seite stehe, in Anbetracht der Aussichtslosigkeit wirklicher Veränderung.

Herrschende, wie Angela Merkel, werden allerdings ab und an nur so aus ihren Thron entfernt, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben, siehe Honnecker (DDR). Das ist zumindest nicht ganz falsch und gibt zumindest theoretisch die Chance auf einen Neubeginn mit frischen Ideen. Sollten Sie, geschätzter aFrog dann auf der Seite der Beschützer stehen, sehe ich Schwarz für Sie, denn als erstes sollten Sie für sich einmal klären, welche VERFASSUNG Sie denn verteidigen wollen. Die letzte gültige ist die vom Deutschen Reich!

Ich dagegen setze mehr auf eine endlich kommende NEUE VERFASSUNG FÜR DAS DEUTSCHE VOLK, so wie es uns mit dem Grundgesetz versprochen und als Pflicht auferlegt wurde. Genau das versuchen die Herrschenden derzeit zu verhindern, weil es das Ende ihrer Parteien-Diktatur bedeuten würde.

Beste Grüße aus dem Ausland

Ich bedanke mich herzlich, dass Sie sich mit mir so viel Mühe gegeben haben. Dann haben Sie den Konflikt auf Ihre Weise konsequent gelöst. Die Sache mit dem Grundgesetz definieren Sie allerdings an der Auslegung, wie sie in der gesamten Judikative unseres Staates verstanden wird, vorbei. Sie stehen da etwas abseits der Tatsachen, aber das will ich auch gar nicht diskutieren. Es darf sich jeder seine eigene Meinung bilden. Wo sie allerdings gänzlich irren ist die Annahme, die Kanzlerin sei eine Herrschende. Da sollten Sie mir doch eigentlich erzählen, dass sie überhaupt nicht herrscht, weil Banken und Wirtschaft der Regierung auf dem Schoß sitzen. Sehen Sie, da wären wir einer Meinung gewesen und genau daran muss der Bürger ziemlich hart arbeiten. Dass er seine Regierung wieder zurück bekommt. Darum sollte es gehen und um nichts Anderes. Das Volksgeschwurbel ist der Pesthauch von gestern. Wiederbelebung unserer Konstitution, sie vom Wirtschaftsdiktat befreien, das meine ich mit konstruktiver Entwicklung . Die Aufklärung sollte nicht zurück schauen. Es geht voran. Seit nachweislich mehr als 2000 Jahren.

Ich weiß gar nicht, war Ihr habt. Die Berliner haben doch genau das bekommen, was sie vor wenigen Wochen gewählt haben. Wer bin ich denn, wer seid Ihr, dass ich oder Ihr die Berliner zu Unmündigen erklären kann/könnt. Die stimmten ausdrücklich für diese Bereicherung ihres Daseins.
Die Welt ist bunt und das ist gut so.

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