Liebe Frau Doktor,

in #deutsch7 years ago (edited)

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dass sie vor einer schweren Entscheidung stehen, ist mir nicht entgangen. Dass ich es war der Sie in dieses Dilemma stürzte, ist mir auch bewusst. Es tut mir leid, Frau Dr, Kleist. Sie haben ja auch um den neuen Patienten nicht gebeten und ich bin froh, dass sie mich genommen haben. Ich kann sie sehr gut leiden, aber dann will ich gleich so etwas. Ich habe es gespürt. Meine Motivation konnte sie nicht überzeugen und überhaupt, was die Patienten so alles wünschen. Ich möchte Ihnen gerne mit diesem Schreiben meine Sicht der Dinge schildern und wünsche mir dabei, ihnen vielleicht wichtige Informationen an die Hand zu geben, die bei der Entscheidung helfen. Ihr Argument, oder ist es ein Gesetz, das wissen wir nicht, „Wenn sonst nichts anderes hilft, dann vielleicht…“ kam aus dem Bauch und die Zweifel bemerkte ich wohl. Sie haben mir aber versprochen, sich kundig zu machen. Das finde ich toll. Ich weiß auch, dass sie jetzt die Stelle suchen, die meinen Fall von dieser Medikamentation ausschließt. Urteilen Sie wohlwollend, dann verspreche ich jetzt ihnen jetzt auch etwas. Ich werde mich in fünf Jahren, wenn ich Siebzig bin, an der Hüfte operieren lassen.

Ich möchte keine gelenkersetzende Operation haben. Die gelenkerhaltende Technik ist noch auf die künstliche Fehlstellung der Knochen beschränkt um die geschädigten Knorpelflächen zu entlasten. Bei mir wird es wohl nicht mehr viel Knorpel geben. Aber ich warte bis der Knorpelersatz aus dem Labor kommt und habe auch eine feste Wartezeit dafür eingeplant. Fünf Jahre. Bis dahin ist die Wissenschaft so weit. Verschreiben Sie mir bitte mein Medikament für fünf Jahre. Dann gehe ich unter das Messer. Versprochen. Und ich setze sogar noch was oben drauf. Bis dahin mache ich mich fit. Ja ich weiß, ich bin ein Wrack. Aber ich weiß auch, wie das Fitmachen geht und habe jede Unterstützung in dieser Richtung. Ein Rezept für Krankengymnastik bei einem Therapeuten meiner Wahl wäre da überaus hilfreich.

Dass ich gegen die Schmerzen seit Jahren eine ganz besondere Hippiemedizin einnehme, das wissen sie ja. Dass ich ums Verrecken pro Monat keine 100-er Packung Ibuprophen wegpetze, das wissen Sie auch. Dass ich soweit kerngesund bin, haben Sie auch mitbekommen und ein Fusselkopp war ich schon immer. Was, zum Teufel, soll also passieren? Solange es meine Medizin gibt, werde ich diese auch bevorzugen. Legal oder illegal. Daher, liebe Frau Doktor, weil ich fünf Jahre lang Spaß haben will, ohne die Verstümmelung meines Körpers veranlassen zu müssen, verschreiben Sie mir bitte die Medizin meiner Wahl.

Entreißen Sie mich der Beschaffungskriminalität und Ersatzteilchirurgie, versüßen Sie mir den Rest meines eingeschränkten Lebens mit einem Rezept meiner Wahl. Bis die nichtersetzende Methode endlich zum künstlichen Knorpel passt. Wir können dann gerne auch eine Luke einbauen lassen, über die man den Knorpel bei Bedarf auswechseln kann. So alle fünf Jahre, bis ich Hundert bin.

Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit.


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Just a Frog in the STEEM of whales.



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Ich werde mich in fünf Jahren, wenn ich Siebzig bin, an der Hüfte operieren lassen.

ehm Tippfehler? Frösche werden nicht so alt. Bin geschockt, du schreibst wie als wärst du dreißig. Anscheinend sind viele der Leute mit denen ich mich auf Steemit gut verstehe doppelt so alt wie ich :D.

Volldampf voraus Herr Frosch! Wenn 16 Jährige Mädchen über ihren Körper selber bestimmen dürfen, dann solltest Du es auch!

Nun lasse mir doch wenigstens die Illusion der dichterischen Freiheit, @thatgermandude.

du schreibst wie als wärst du dreißig.

naja, um ehrlich zu sein sind deine und @dwinblood Artikel welche auf die ich mich echt freue und dwinblood hat auch schon Enkel.

Danke lieber Dude, das ist sehr nett.

Eine Sportzigarette darauf, dass ich mit 65 immer noch so fit im Kopf bin wie du ;)

Ich wünsche es dir, Dude. es gibt nichts Besseres.

Auf die Hundert!
Und dass die Frau Dr. ihrem Namensvetter alle Ehre macht -

Auf die Hunnerd, @leroy.linientreu! Genau, Dr. Kleist. Machen sie mal…

Das man darüber im 21. Jahrhundert noch diskutieren muss, ist wirklich kaum zu glauben. Der medizinische Nutzen von Cannabis ist doch schon lange nachgewiesen und der "Kampf gegen Drogen" längst verloren. Hatte nicht der Bumbdestag vor Kurzem auch ein Gesetz erlassen, dass die medizinische Nutzung von Cannabis erleichtern sollte? Mir war so.

Vielleicht erzählt mir der Geschichtengeber ja, wie die Sache weiter geht.

Ja, ich drücke dir jedenfalls die Daumen. Halt uns auf dem Laufenden!

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