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RE: Acrylamid. Krebs durch Kaffeekonsum?

in #de-stem6 years ago

Danke für dein ausführliches Kommentar (und das ausgesprochene Vertrauen).

Die Aussage, dass Kaffee jetzt tatsächlich gesund ist, würde ich so nicht sagen wollen, da würde ich mich weit aus dem Fenster lehnen. Er ist nach heutigem Erkenntnisstand zumindest nicht ungesund, das traue ich mich zu sagen.
Natürlich, wenn du es drauf anlegst, und die Koffein intravenös gibst, wirst du schon irgendwann auch in den toxischen Bereich kommen. Durch Kaffeetrinken kommst du dorthin aber nicht. Da sagt dein Körper rechtzeitig Stop. Koffein ist eine Droge, die man kaum überdosieren kann, weil niemand freiwillig weiter trinkt, wenn der Körper kribbelig wird und der Kopf anfängt, zu schmerzen. Der "Rauschzustand" wird einfach ganz und gar nicht als angenehm empfunden.

Wir wissen (wie kurz im text angerissen) aus humanen Interventionsstudien, dass Probanden, die viel Kaffee trinken, weniger DNA-Schäden im Blut haben, was wir auf anti-oxidative Wirkungen zurück führen. Das muss aber noch nicht heißen, dass man tatsächlich eine gesundheitsfördernde Wirkung sieht, wenn man das über lange Zeit macht. Ein mit uns kooperierender Kaffeekonzern versucht gerade bei der EU einen sog. "Health Claim", eine Art amtliche Bestätigung der positiven Wirkung, zu erwirken. Bin gepannt ob sie das schaffen, aber ich glaube eher nicht.

Das mit den fehlenden Leerzeichen ist irgendwie beim Reinkopieren des Textes in Wordpress passiert. Ich dachte ich hab alle erwischt - dem ist wohl nicht so. Werd nochmal drüber gehen, danke für den Hinweis!

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Finde ich zugleich spannend, dass ein großer Kaffeekonzern versucht, gesundheitsfördernde Wirkungen nachzuweisen, andernfalls aber auch bedenklich. Ich weiß zwar nicht, wie die konkreten Umstände genau aussehen, wenn ein großer Konzern allerdings so eine Erforschung anfordert, ist es schwierig, von einem objektiven und neutralen Ergebnis ausgehen zu können.

Das ist ein gern in den Raum gestelltes Mißverständnis. Ich kann natürlich nur für uns sprechen, aber wir arbeiten nicht anders, wenn der Geldgeber wechselt. Das ist ein Projekt, da bekommen wir ein Budget und gewisse Vorgaben, was die durchzuführenden Methoden betrifft, die arbeiten wir dann ab, und die Daten werden so, wie sie sind, ausgewertet. Die Ergebnisse gehen ganz normal wie alle anderen auch durch den peer-reviewten Publikationsprozess. Ich finde so eine Auftragsarbeit weit weniger spannend, weil du im Wählen der Richtung nicht so frei bist wie sonst, aber wir arbeiten genauso korrekt daran wie sonst auch. Negative Ergebnisse würden wir übrigens auch publizieren, das ist vertraglich auch so festgelegt.

Dann ist das wirklich nur ein großes Vorurteil, was vielleicht viele haben. Eure professionelle Arbeitsweise finde ich persönlich sehr lobenswert, gibt sicher einige, die nicht so vorgehen. Die vertragliche Absicherung ist ein weiterer Punkt, der höchste Professionalität zeigt. Finde ich gut so etwas.

Danke. Ja wie gesagt, ich kann nur für uns sprechen. Natürlich liest man Ergebnisse mit anderen Augen, wenn als Geldgeber jemand mit Interessenskonflikt angegeben wird, und ich schließe natürlich nicht aus, dass sich nicht dann und wann jemand die Ergebnisse schön rechnet, um an Folgeaufträge zu kommen.

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