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RE: Gibt es ein Gen für Intelligenz?

in #de-stem6 years ago (edited)
Das beweist nicht, das es keine gibt. Genau deshalb fügte ich ja den "ideologischen Überbau" dazu, weil es auf diesem Gebiet keine freie Forschung gibt und jeder, der in diese Richtung forscht, schnell ausgegrenzt wird und keine Fördermittel bewilligt bekommt.

Das ist zunächst aber nur deine Behauptung. Selbst wenn es für einen Teil der Forscher gelten sollte, gibt es immer auch genug, die nicht (mehr) von Fördergeldern abhängig sind (emeritierte Professoren etc.), gäbe es sicherlich auch Geldgeber, in deren Interesse es wäre, Forschungsergebnisse veröffentlichen zu können, die für eine Einteilung des Menschen in Unterarten sprächen ...

Wie willst Du denn feststellen, dass die Variabilität innerhalb der Rasse größer ist als zwischen den Rassen, wenn Du nicht vorher die Gesamtpopulation der Menschen in genau diese Rassen aufteilst, deren Existenz Du dann bestreitest! Wenn es keine gäbe, dann kannst Du doch diese Unterteilung gar nicht vornehmen.

Selbstverständlich kann man eine Unterteilung vornehmen, und zwar nach genau den Kriterien, die 'Rassenbefürworter' eben benutzen, um Menschen in Rassen einzuteilen, indem man (z. B.) in Afrika lebende Farbige mit in Europa lebenden Weißen bezüglich genetischer Unterschiede untereinander sowie mit der jeweils anderen Gruppe vergleicht.

OK, wo ist denn die Grenze, ab der Du einer Unterteilung in Rassen oder Gruppen gerechtfertigt finden würdest, ab 100 Unterschieden, ab 1000?

Wenn die beiden genetisch voneinander verschiedensten 'weißen Individuen' (bzw. die beiden genetisch voneinander verschiedensten 'farbigen Individuen') sich genetisch immer noch ähnlicher wären als die beiden genetisch einander ähnlichsten Individuen der beiden betrachteten Gruppen ("Weiße" und "Farbige"), dann sollte man von verschiedenen Unterarten sprechen.

Je näher die Medizin und Physiologie hinschauen, desto mehr Unterschiede findet man, das reicht von körperlichen Unterschieden wie Gehirngewicht, Knochendichte, Penislänge, Adrenalinwerte, Libido, Androgenspiegel, Muskelfasercharakteristika (Ausdauer vs. Sprintfähigkeiten) bis hin zu Intelligenz, Selbstwertgefühl, Fleiß, Aggressivität, Regelbefolgung, Neigung zu Kriminalität, Vergewaltigungen und Sterblichkeitsraten

Erstens hätte ich gerne die Studie(n) gesehen, die (beispielsweise) Unterschiede bezüglich der Eigenschaften 'Fleiß' oder 'Selbstwertgefühl' - um mal zwei herauszugreifen - zwischen unterschiedlichen 'Rassen' belegt oder zumindest wahrscheinlich erscheinen lässt und zweitens müsstest du dann noch Hinweise darauf liefern, dass die unterschiedlichen Eigenschaften bezüglich der betrachteten Merkmale innerhalb der untersuchten Gruppen tatsächlich genetisch bedingt sind. Vergleiche doch mal farbige Akademiker mit weißen Unterschichtfamilien hinsichtlich "Neigung zur Kriminalität". Handelte es sich um ein genetisch determiniertes Merkmal, sollte die Zuordenbarkeit zu einer 'Rasse' eindeutig sein ...

Dass sich die Mittelwerte von Eigenschaften innerhalb von verschiedenen Populationen derselben Art unterschieden können, ist übrigens völlig korrekt, führt aber normalerweise nicht zur Einteilung in Unterarten. Es ist beispielweise richtig, dass Europäer im Durchschnitt (genetisch bedingt) größer sind als Asiaten ... aber nicht jeder Europäer ist größer als jeder Asiate - folglich liefert die statistisch unterschiedliche Verteilung von Eigenschaften hinsichtlich (nicht nur) dieses Merkmals in den betrachteten Gruppen dennoch keinen Hinweis auf das Vorhandensein von Unterarten ...

Die Ergebnisse der Studie von Scarr und Weinberg (danke für die Erwähnung) sind auf jeden Fall interessant, aber auch auf sehr unterschiedliche Art und Weise interpretiert worden ...

Sort:  

Also das Neigung zu Kriminalität genetisch bedingt sein soll, finde ich schon irgendwie sehr bizarr. Dafür gibt es überhaupt keine Indizien.

Nur weil Du keine kennst?
Es hängt mit den höheren Adrenalinspiegeln und der im Schnitt niedrigeren Bildungsaffinität zusammen:
http://philipperushton.net/wp-content/uploads/2015/02/race-aggression-crime-rushton-psychological-reports-2-1995.pdf

Meintest du Testosteron? Die Liste von 1989 ist ziemlich überholt. 42 der 50 gefährlichsten Städte (in puncto Gewaltverbrechen) der Welt befinden sich in Südamerika. Einige afrikanische Länder haben sehr geringe Kriminialitätsraten. Es lässt sich hier also kein stringentes Muster ableiten, dass darauf schliessen lässt, das bestimmte Gruppen von Menschen affiner für Kriminalität sind, basierend auf ihren Genen. Aber das steht auch in deiner Quelle. (The category of race is too poorly defined)

"These results have been contested. The main empirical reasons given for
rejecting them have been that (a) the category of race is too poorly defined
to allow reliable classification, (b) the data in the source books contain too
many errors to be reliable or representative, and (c) the predicted direction
of the results does not always occur"

Hinzu kommt, dass wenn man sich die Geschichte von Verbrechen und Gewalt anschaut, die Zustände von heute nicht immer so waren. Mord und Gewaltraten waren in der Vergangenheit erheblich höher als heute in Europa. Astronomisch höher. Grund für die sinkenden Gewaltraten sind unter anderem, dass sich der Rechtsstaat weitestgehend durchgesetzt hat und die Menschen Konflikte zum Großteil auf dieser Ebene austragen. Das war früher in Europa anders. Hat mit den Genen auch nichts zu tun.

OK, wenn Du meinst, dann streiche die Kriminalitätsneigung, es bleiben genug andere Unterscheidungsmerkmale übrig. Unterscheiden heißt ja nicht diskriminieren (obwohl es davon kommt). Nocheinmal, es wäre für alle nützlich, wenn man die Unterschiede anerkennen würde und nicht alle über einen Kamm schert, um z.B. Krankheiten gezielter zu bekämpfen. Bei Gendermedizin betont man auch die Unterschiede zw. Mann und Frau, aber die Rassen gelten als überholt, das ist inkonsistent. Ich mag das Wort auch nicht, aber ich fand kein besseres.

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