RE: Wo sind die Technikerinnen? Frauen in der Technik.
Hm. Bedeuten denn die typischen Lebensrealitäten der Frau wirklich Teilzeitarbeit, weniger Dienstreisen usw. ?
Also bei uns ist das eher nicht so der Fall. Gut - ich bin im 24h Dienst tätig was bedeutet das ich nach der Schicht 2 Tage Zeit für Kinder und Familie habe und meine Frau praktisch eher freie Hand Rücken hat. Bin ich arbeiten macht Sie bis 16:00 Uhr um dann die Kinder aus dem Ganztag abzuholen. Manchmal wird dann aber noch was zuhause gearbeitet. Gut - Sie ist nicht in einem "klassischen" technischem Beruf, dennoch technisch weil Steuern und da viel mit Computern, bei Mandanten was einrichten, in der Kanzlei viel Technikkram.
Auf Dienstreise im eigentlichen Sinne geht Sie so nicht, besucht allerdings einige Seminare im Jahr, teils ausserhalb mit Übernachtungen oder ist auf Fortbildung etc. Ergo: Aufwand das zu stemmen, gucken wie ich arbeite, um Betreuung bei Oma kümmern etc.
Ebenso habe ich Kolleginnen im Rettungsdienst mit Kindern die auch Monat für Monat, Woche für Woche Ihrem 24h Dienst nachgehen und die Kinder bei der Mutter oder den Großeltern betreut haben bis die Schicht morgens zu ende ist.
Eine Bekannte ist Fluggerätemechanikerin, die kann mir einen Hubschrauber bauen... Cindy hat damals mit mir zusammen Zentral- Heizungs- und Lüftungsbauer gelernt.
Was ich damit sagen möchte: Es wird immer viel geredet, Frauenquote in Managerebenen zu gering, Führungsposten durch mehr Männer besetzt, Gleichberechtigung und und. Aber...
- Ist es denn überhaupt so das die Mehrzahl der Frauen in irgendwelchen Berufen mit Aufstiegschance höher wollen?
- Sind nicht eventuell die Frauen die wirklich wollen schon deutlich weiter oben auf der Karriereleiter?
- Sind nicht viele Frauen sogar zufrieden mit dem was sie sind?
Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte keineswegs kaputt reden das es Karrieremäßig nicht gleichberechtigt ist aber aus der eigenen Erfahrung sage ich mal wäre zumindest für meine Frau nahezu jeglicher Beruf mit jeglichem Zeitaufwand denkbar.
Mal das Pferd andersrum aufzäumen
Wie sieht es denn mit Männern in typischen Frauenberufen aus? Ist auch eher die Minderheit. Ein paar in der Pflege, ein paar wenige beim Friseur, ein fleissiges Schneiderlein, aber Arzthelfer? Zahnmedizinischer Angestellter? Es gibt einige Berufe da sieht man ebenso keinen Mann. Und ich glaube nicht unbedingt das dies ausschließlich an der Bezahlung liegt.
Ich glaube das viele Sachen einfach auch am wollen jedes einzelnen liegt. Vielleicht gibt es wenig Frauen die technisch, mechanisch oder edv-mäßig arbeiten wollen, wie es auch viele Männer gibt die kein Arzthelfer oder Florist oder was weiß ich sein möchten.
Die Modalitäten rund um den Beruf, Familie, Kinder etc sind irgendwie machbar. Seh ich jeden Tag.
Zur Frauenquote: Man sollten die fähigste Person bevorzugen, EGAL welchen Geschlechts. Wenn durch eine Geschlechterquote ein Mann einen Job nicht bekommt obwohl er vielleicht besser geeignet wäre, dann ist das der falsche Weg. Eine Quote treibt ja erst wieder einen Keil zwischen die Geschlechter und ist nicht im Sinne einer Gleichberechtigung.
Lustig ist, gerade in jenen Ländern, wie z. B. Norwegen, in denen die höchste Chancengleichheit und größte persönliche Freiheit gegeben ist, ist ebenso die berufliche Geschlechtertrennung am größten. Das Phänomen ist als das Gleichstellungsparadox bekannt.
Oh, ich hatte in der Anästhesiepflege zwei männliche Chefs, zwei weitere männliche Kollegen und 7 oder 8 weibliche Kollegen.
In den anderen Abteilungen (Innere Medizin, Notaufnahme) war das Personal aber zugegebenermaßen durchgehend weiblich (bis auf einen Altenpflegehelfer), die Männer haben da als Ärzte den Ton angegeben. Wie hoch war wohl früher der Anteil der Mädels unter den Rettungsassistenten, die ein Medizinstudium begannen und abschlossen?
Als ich noch RTW fuhr hatten wir allerdings auch einige Notärtzinnen - ergo gab es da 2000-2009 bei uns schon einige Damen die Medizin studierten, auf den Stationen meines Praktikums - zumindest hier - war es auch relativ ausgeglichen.
Sicherlich gibt es geographische Unterschiede... Mir persönlich scheint das Gleichberechtigung schon da ist (wenn vielleicht auch nicht zu 100% ausgeglichen) und da mehr Wind drum gemacht wird als es eigentlich ist. (Zumindest in den Bereichen in denen ich Erfahrungen sammeln konnte)
Gleichberechtigung ja, ein 1:1-Verhältnis nein.