Münzenkrieg #1: Was unterscheidet Schrott von Wertanlagen?

in #cryptocurrency7 years ago (edited)

Wenn man sich die Meinungsbildung bei Facebook Umfragen anschaut stellt man sich zwangsläufig manchmal die Frage wann genau der Übergang zum postfaktischen Zeitalter war.
Gefühle scheinen, auch durch das frische Geld, viel intensiver in die Kaufentscheidung einzufließen als solide Fakten und Pläne.

Das ist natürlich ein grundsolider, schneller und flexibler Weg um sein schwer verdientes Geld vollkommen souverän und zuverlässig zu verbrennen. Natürlich soll man Bauchgefühle deswegen nicht vollkommen ignorieren. Wie immer macht die Dosis das Gift. Gift ist wichtig. Frag doch einfach mal den Raucher neben dir wie viel wert er/sie auf sein tägliches Nervengift legt.

Die Unterschiede

Coins mit starken Zukunftsaussichten sind weniger vorhanden als viele zu wissen scheinen. Nicht alles was glänzt ist auch Gold. Nur weil es cool klingt und gut aussieht muss es keinen Mehrwert bieten. Zudem steht und fällt das gesamte Projekt allzu häufig mit den Entwicklern.

Das Beispiel

Nehmen wir uns als Beispiel doch einfach mal die ganzen Cannabis/Pott Coins unter die Lupe.
Welchen Nutzen hatten die noch mal außer ein Statement zu setzen? Ach ja! Man soll damit im darkweb oder bei dem örtlichen Blütenverkäufer bezahlen können.
Wait, was? Der eine präferiert grundlegend Bargeld und die anderen tendieren zu Mayor Coins wie Bitcoin, Monero oder Dash. Also Spekulation? Ja, bestenfalls kann man das in die Rubrik einordnen.

Der Gegenspieler

Solchen Spielereien stehen dann Projekte mit Visionen gegenüber die einen Platz in unserer Gesellschaft finden könnten. Picken wir uns doch einfach mal wahllos SIA raus. Es handelt sich dabei um einen dezentralen Cloud-Dienst welcher Festplattenspeicherplatz auf dem eigenen PC 'vermietet' und diesen dann dafür entlohnt. Grundlegend eine sehr interessante Idee die bereits erstaunlich marktfähig ist. Wenn man den Cloudspeichermarkt, also z.B Dropbox, Box und Mega, von mir aus auch noch United Internet, in Korrelation setzt bestünde noch sehr viel Luft nach oben für dieses Projekt.

Die Denker

Man sollte weiter denken als nur die nächsten zwei Meter. Wenn man hodled, also langfristig investiert (steht im Kontrast zur Spekulation) muss man sich dutzende relevante Fragen zu jedem einzelnen Projekt vorbereiten und abarbeiten. Selbst wenn sich das Projekt dann immer noch gut anhört und einen Mehrwert liefern könnte muss man sich die Frage stellen ob diese Aufgabe auch von diesem Entwicklerteam umgesetzt werden kann.

Die Gaukler

Wer sich nicht die Zeit nehmen möchte oder nehmen kann sollte nicht automatisch mit der Masse rennen. Meist treffen Menschen zu Themen Aussagen zu denen sie lieber keine treffen sollten.

Die Unwissenden

Macht ja nichts! Halten wir am Ende doch trotzdem noch mal fest, dass man seine Hausaufgaben immer vor dem Investment machen sollte ;) 

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Naja, Hausaufgaben machen klingt ja schön. Aber letzten Endes gibt es wohl überhaupt nur wenige Personen weltweit, welche überhaupt das technische Wissen haben um alle Projekte zu überprüfen. Dann haben die meisten Projekte auch kaum mehr realisiert als ein WhitePaper.
Wenn ich mir Reviews von Coins anhöre wird dann eben auch eine sehr simple Due Diligence draus, bei der oft nur Marktpotenzial und Gründerteam verglichen werden könnten.
Wäre ich ein MIT-Student würde ich längst an meinem ICO basteln - einfach einen Namen und interessanten Markt wählen, zwei Co-Founder, ein Whitepaper und zack können innerhalb weniger Tage Millionen gescheffelt werden, ohne sogar schon ein Projekt realisiert zu haben. Dazu dann einfach Buzzwörter wie Blockchain, Dezentralisierung, Network Effect und voilà, man hat ausgesorgt.
(Ich halte Siacoin auch für interessant, ich wollte aber illustrieren, dass es kaum möglich ist sich über die Projekte wirklich eingehend zu informieren)

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