RE: 📷 #ColorChallenge #MondayRed "Fly Agaric Joins Porcino"
Ich muss deine Aussagen hier korrigieren, da es keinen dokumentierten Fall gibt, dass jemand an einer Fliegenpilzvergiftung gestorben ist. Tatsächlich ist es möglich den Fliegenpilz abzukochen und ihn als leckeren Speisepilz zu verwenden wenn man das Wasser mehrmals abgiest. Die Magendarmbeschwerden auslösende Ibotensäure wird so aus dem Pilz ausgewaschen und man kann ihn problemlos essen. Will man den psychedelischen Effekt des Pilzes erleben muss man ihn vor dem Konsum trocknen, da beim trocknen die Ibotensäure in den psychedelischen Stoff Muscimol umgewandelt wird. Viele Leute haben eine unangebrachte Angst vor dem Fliegenpilz und glauben sie dürften ihn nicht einmal anfassen. Das stimmt nicht. Leider führen diese Gerüchte auch dazu, dass viele Leute diese wunderschönen Pilze im Wald kaputtmachen mit der Intension kleine Kinder vor ihnen zu schützen etc. Das finde ich sehr schade, da ich ihn sowohl optisch als auch wegen seiner Wirkung schätze.
Hallo @yoganarchista ,
vielen Dank für Deinen außerordentlich guten und extrem lehrreichen Beitrag. Man lernt nie aus, und ich werde den Teufel tun, Dir hier auch nur ansatzweise zu widersprechen.
Die Information "tödlich giftig" habe ich tatsächlich nur aus Pilzbüchern entnommen. Mein Vater ( @jochenpaul ), der mir auch das Pilz bestimmen beigebracht hat (wir sind aber beide keine Vollprofis, kennen aber mehr als nur Steinpilze und Pfifferlinge ;-) ) hat z.B. auch immer gesagt, daß der Panterpilz wesentlich giftiger als der Fliegenpilz ist.
Allerdings muß ich gestehen, daß wir beide noch nicht in den Genuß von Fliegenpilzen gekommen sind.
Aber wir haben z.B. Tonnen von Graukappen verspeist. Graukappen werden mittlerweile in einigen Pilzbüchern auch als giftig eingestuft.
Ich will Dir zudem auch zu 1000% zu allem, was Du über die Schönheit der Fliegenpilze gesagt hast, zustimmen. Daß es Leute gibt, die Fliegenpilze absichtlich zerstören, um andere vor dieser "immensen Gefahr" zu beschützen, habe ich zum Glück noch nie gesehen. Diese Denke erfüllt mich aber mit Abscheu.
Und ich befürchte, daß diejenigen, die sowas machen, auch diejenigen sind, die meinen die Weisheit für sich gepachtet zu haben und moralisch höher zu stehen, und dabei völlig übersehen, daß sie die eigentliche Gefahr für die Gesellschaft schon immer waren und immer sein werden. (Amen! :-) )
Bitte sieh' es mir nach, daß ich gerade niemanden honorieren kann, da meine Voting Power total "down" ist. (Anfängerfehler halt ;-) ).
Das hole ich aber nach - versprochen! :-)
Kein Problem ;) Ja in dem Pilzbuch meiner Mutter waren Fliegenpilze auch als tödlich giftig gelistet. Ich weiß nicht, ob du Hans Georg Schaaf kennst. Er macht verschiedene Vorträge über Naturheilmittel, schamanische Pflanzen, Ethnopharmakologie etc. Unter anderem auch dieses über den Fliegenpilz:
Da sagt er, dass er, wenn Leute in seinem Pilzkörbchen den Fliegenpilz sehen und ihn darauf hinweisen, dass er giftig sei, auch einfach in den rohen Pilz beißt um sie zu schocken. Ja, der Panterpilz enthält Ibotensäure in noch höherer Konzentration. Beim Panterpilz gab es wohl auch schon tödliche Vergiftungen. Graukappen habe ich noch nie gefunden. Aber gestern hatten wir zwei toll gefüllte Körbchen: Fichtenreizger, Birkenpilz, Rotkappen, Speisetäublinge, Apfeltäublinge, Pfifferlinge, Maronen, Birkenporling und Goldröhrlinge.
Nein, ich kannte Hans Georg Schaaf bislang nicht. Während ich diese Zeilen schreibe, schaue ich mir allerdings das Video an, das Du gepostet hast.
Die Aktion mit dem "Reinbeißen" ist sehr plakativ - das bleibt hängen. Schaaf sagt in dem Video auch, daß der gefährliste Knollenblätterpilz der Weiße ist, gefolgt vom Gelben. Mein Wissenstand war bisher, daß der Gefährlichste der Grüne ist.
Den Perlpilz entspricht übrigens auch unserem Beuteschema. ;-)
Graukappen gibt es hier ab Oktober bis Nobember in Massen. Man muß dann im Wald fast im Slalom um die Fruchtkörper kurven. ;-)
Deine Sammlung würde mir auch munden. ;-) Bei uns ist die Lage gerade eher mau, da der letzte Regen schon länger zurückliegt. Sobald es geregnet hat, werde ich aber wieder ausschwärmen. Ich freue mich schon...
Ja stimmt, so hatte ich das auch mit dem Knollenblätterpilz im Kopf, aber naja auch wenn man in sonstigen Quellen zum Fliegenpilz liest findet man viele Belege, dass er nicht tödlich giftig ist. Eindeutiges Identifizierungsmerkmal für den Perlpilz sind die roten Fraßstellen bei maden und insgesamt manchmal rote Stellen, oder? Ich weiß nicht, an den trau ich mich noch nicht so richtig ran. Insgesamt sammle ich von den Wulstlingen nur Amanita Muscaria. Klingt ja echt paradiesisch mit den Graukappen :) Viel Spaß beim Pilzen ;)
Die Graukappen lassen wir jetzt auch schon seit Jahren stehen und erfreuen uns nur noch am Anblick. An der richtigen Stelle kann man hier so viele auf einen Haufen finde, so daß ich fast ein Foto für die Monochromo Challenge machen könnte ohne Bildbeargeitung. Ok, das ist dann doch leicht gefunkert... ;-)
Der Perpilz hat weinrote Verfärbungen an verletzten Stellen, das ist richtig. Und die Manschette ist gerieft.
Der Panterpilz hat diese Merkmale nicht. Die Manschette ist nicht gerieft und das Fleisch rötet nicht, ist immer rein weiß.