Immer passieren mir Dinge, die wohl niemandem sonst widerfahren.

Das BRenNgLAS, das sich ja bekanntermaßen regelmäßig mit sehr bodenständigen Ereignissen beschäftigt, diese auf Inhalt, Haltbarkeit und Verträglichkeit abklopft und dann häppchenweise dem Leser serviert, verlässt mit dem heutigen Artikel das Irdische und wendet sich dem zu, was oft nicht greifbar und noch weniger beeinflussbar scheint.

Als verantwortlicher Chefredakteur unterrichtete ich die Redaktion am Ende der vergangenen Woche darüber, mich für ein paar Tage aus dem profanen Alltagsgeschäft zurückzuziehen, um mich intensiv um ein Interview mit dem Erschaffer von all dem, was uns Tag für Tag nervt oder erfreut, zu bemühen. Wie das genau funktionieren sollte, darüber hatte ich mir noch keine richtigen Gedanken gemacht. Hauptsache ich hatte die Idee dazu nach einer verhältnismäßig kurzen Schwangerschaft entbunden.

• Hat Gott einen Pressesprecher?
• Muss ich mich im Vorfeld um eine Akkreditierung bemühen?
• Darf ich das Gespräch aufzeichnen oder müssen Notizen in die nackte Haut geritzt werden?
• Wie erkenne ich ihn überhaupt?
• Wird er die Erlaubnis für ein Foto geben?
• Muss ich hoch oder kommt er runter?

Alles Fragen, die gierig auf eine Antwort warteten, während ich ratlos wie der Ochse vor dem Berg ohne Namen stand. Aber, um euch nicht länger auf die Folter zu spannen, es ist mir das gelungen, von was so mancher mittelmäßig begabte Travestiekünstler im Vatikanstaat nur zu träumen wagt.
Es stellte sich letztendlich als recht einfach heraus, obwohl der erste Versuch kräftig daneben oder besser gesagt, in die Hose ging.
Doch macht euch selbst ein Bild.

Mir war lediglich klar, dass dringend der Kontakt hergestellt werden muss, wenn das Interview es noch in dieser Woche in Blatt schaffen sollte. Als Erstes erinnerte ich mich an den Traumtänzer, bei dem ich am Abend in aller Regelmäßigkeit meinen Traum für die Nacht bestelle. Vielleicht laufen ja alle Drähte über den, so meine Überlegung? Ein Versuch war es jedenfalls wert. Mehr als eine Abfuhr konnte ich mir wohl nicht einfangen. Um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, entschied ich mich jedoch am vorgestrigen Abend bei der üblichen Abgabe für meinen Wunschtraum, nicht gleich Gott zu treffen, sondern lieber mir eine Episode aus dem Leben einer Schlafanzughose am Körper von Susanne Daubner zu erträumen.

Ich fand damit keine schlechte Wahl getroffen zu haben, die Vorfreude war auch gleich an meiner Seite und das Warten auf den Schlaf konnte beginnen. Irgendwann (nach einem Kapitel eines mäßig guten Buches) kam dann auch Karl-Egon Schlaf hereingeschneit und versorgte mich mit dem Nötigsten. Ich weiß nicht genau wie lange es nun gedauert hat, doch hob sich irgendwann die Leinwand und der Traum begann. Jetzt ist es an euch zu raten, was Karl-Egon, die Volldepp, mir als Pausenbrot eingepackt hat.

Bevor ihr euch den Kopf zermarterst, verrate ich es.

Ich habe einen Rindergulasch, einen Schmorbraten und eine Kalbshaxe zubereitet. Alles Dinge, mit denen ich seit Ewigkeiten nichts mehr zu tun hatte und garantiert auch nicht besonders gut hinbekomme. Auf jeden Fall jedoch alles von einer Schlafanzughose meilenweit entfernt - vom erwünschten Inhalt ganz zu schweigen. Irgend etwas war da schiefgelaufen. Hatte Susanne Daubner etwa nackt geschlafen oder war mein Exemplar gerade im Wäschekorb?
Dieser Versuch ging also voll daneben. Es wäre zumindest ein verheißungsvoller Anfang gewesen.

Hätte ich mir nicht frühzeitig im Leben die rechte an der Hartnäckigkeit gesichert, ich wäre in dem was ich tue nicht so erfolgreich. Am gestrigen Abend bekam dann auch der 2. Versuch seine Chance. Dieses Mal zeigte ich Frau Daubner die kalte Schulter und wünschte mir, ganz ohne verbale Umgehungsstraßen zu nutzen, den Dialog mit dem großen Meister.
Ich kann es wohl nur meinem reinen Gewissen zu verdanken haben, denn kaum hatte sich Karl-Egon über mich gelegt, war er plötzlich da.
Ab sofort kann ich mit Fug und recht behaupten, die Zugangsdaten zu ihm griffbereit zu haben.

Hier nun das, was mir noch in Erinnerung blieb. Fotos waren übrigens nicht erlaubt (sieht man mal von dem einen Schnappschuss ab, der mir kurz vor dem Aufwachen noch gelungen ist).

Mit der Garbo noch ins Bett

Das Leben in meiner Hose
wird von dem Blick gefüttert.
Das Aufblühen dieser Rose,
Dies hat nichts mit Gott zu tun
Zumal ihm die Dame meiner Wahl auch nicht gefiel
Jedenfalls und da bin ich mir sicher
Hatte er dabei seine Hände nicht im Spiel.

Des Weiteren hat Gott mir anvertraut,
dass ihm zur Zeit vor Weibern graut.
Das Meckern und das ständige Gekeife.
Und das bei einem Mann von seiner Reife.
Jean Harlow stieg zuletzt aus seinem Bett.
Die Episode war zu Anfang noch ganz nett.
Die Diva hielt, was die Figur versprach.
Doch bald schon gaben nicht nur ihre Hüften nach.

Eines ist sicher, gab Gott mir zu verstehen
Er kann bei jeder dieser Frauen bestehen.
Wen hat er nicht schon durch sein Bett gezogen
So manche hat ihn auch betrogen.
Doch so genau hielt auch er es nicht
Mit der altbekannten Treuepflicht.

Ich frage, ob er den Papst wohl kennt
Der Kerl, der sich sein Stellvertreter nennt.
Gott lächelt weise und gibt kund.
Er kenne diesen bunten Hund.
Mit viel Pomp und großem Hut geschmückt.
Sei dem wohl der Weg zu Macht und Geld geglückt.

So sagt er mir, ganz ohne Wenn und Aber
Falls wir glauben des Papstes Gelaber
Gar Pille und Kondome verzichten,
Uns ganz nach seinen Thesen richten.
Dann sei das unsere Sache ganz allein.
Doch wer lässt sich freiwillig mit den Kinderschändern ein.

Mit diesen Worten hat sich Gott bei mir empfohlen.
Um sich die Garbo noch ins Bett zu holen.

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BRenNgLAS