06. August bis 12. August - Der Wochenrückblick in eigener Sache

in #brennglas6 years ago (edited)

Aufgewärmt taugt nichts!

Der Wochenrückblick erhitzt mal wieder die Gemüter.

Folgenden Themen warten auf euch:


  • Was brachte mich zum Nachdenken
  • Was ließ mich Erschaudern
  • Was zauberte mir das Staunen ins Gesicht
  • Beinahe hat es funktioniert
  • Der Blick durch das Schlüsselloch
  • Album der Woche



In dieser Woche fällt der Klatsch und Tratsch dem Irrsinn zum Opfer. Da wir jedoch alle von Zeit zu Zeit Opferbereitschaft vortäuschen sollten, hat der Irrsinn einfach eine Chance verdient.


Die Japaner, die uns bereits mehrfach mit Eigenarten den tristen Alltag zu bewältigen zum Staunen gebracht haben, zeigten sich auch in dieser Woche nicht tatenlos. So haben einige Professoren der Tokyo Medical University eingestehen müssen, dass sie über Jahre hinweg die Ergebnisse der Aufnahmeprüfung in soweit manipuliert haben, damit Frauen der Zugang zu diesem Studium verwehrt bleibt. Logische Erklärung: Kaum haben die Heulliesen studiert, werden sie schwanger und wollen fortan nur noch Patient sein.
Ja, die alten Knacker kennen sich eben aus. Sind schließlich vom Fach und wissen, welche signifikanten Anzeichen für eine dauerhafte Arbeitsverweigerung eine Schwangerschaft in sich birgt. Wäre es nach ihnen gegangen, hätten sie die weibliche Schwangerschaft sowieso komplett aus der Verfassung gestrichen. - Oder wo auch immer solche Ansprüche verankert sind. Jetzt, da Schande über sie gekommen ist, dürfen sie sich wohl aussuchen, in welches Skalpell sie sich zu stürzen gedenken.

Wer von euch war sich am heutigen Morgen bei Kaffee und Nutella der Tatsache bewusst, dass spanische Kampfjets zur Zeit den Luftraum über Estland überwachen? Und was machen die Esten? Wahrscheinlich laufen die durch Bukarest und passen auf, dass kein Russe sich in der Städtischen Kanalisation versteckt? Die Deutschen überwachen den Feierabendverkehr in Luxemburg und die Slowenen bewachen New York und das Weiße Haus. Alltag bei der NATO. Hört sich langweilig an - ist es wahrscheinlich auch. Da haben sich zwei spanische Piloten mal überlegt, wie Leben in die verschlafene NATO-Bude zu bringen ist. Kurzerhand feuerten sie auf ihrem Routineflug eine Luf-Luft-Rakete ab.
Kaum war das explosive Ding in Richtung estnisches Festland unterwegs, stellten sich die beiden Spaßvögel selbst ein paar Fragen.

  • Hatten wir einen Abschlussbefehl?
  • Wurden wir mit Feuerleit-Daten gefüttert?
  • Kann es sein, dass uns Ärger ins Haus steht?

Doch wie immer kommt das Beste zum Schluss. Bis Redaktionsschluss konnte die Stelle des Einschlags noch nicht gefunden werden.
So, jetzt könnt ihr euch fragen, wieso manchmal Passagiermaschinen vom Radar verschwinden und auch nie wieder auftauchen. Wer weiß, wo die Spanier gerade unterwegs sind?

Und da war auch noch Elon Musk, der plötzlich einfach keinen Bock mehr verspürt, sich mit jeden Quartalszahlen von den Anlegern prügeln zu lassen. Als reiche das Geschrei derer nicht schon aus, die auf ihr bereits bezahltes Auto seit 3 Jahren warten. Wirklich bemitleidenswert dieser Elon Musk.
Zu allem Überfluss wird dann auch noch einem ausländischen Dummschwätzer Sendezeit beim Fernsehn eingeräumt. Der nahm das unverschämte Angebot auch noch wahr und behauptete bei dieser Gelegenheit, dass Ferrari mit jedem verkauften Auto einen Gewinn von 69.000 Euro einfährt. Tesla ist da weit sozialer eingestellt. Elon Musk verkauft seine Autos 11.000 Euro billiger, als die Produktion überhaupt kostet. Solche Zahlen möchte der Mann aus Kalifornien zukünftig nicht mehr hören. Schreihälse werden ausbezahlt und dann ist Ruhe im Kanal!

Straßen-Demokratie

Der Papst macht es möglich - also alles umsonst



Weitreichenden Aktionen bei uns im Dorf gehen immer ein Gerücht voraus. So auch dieses Mal.
Unser kleines Dorf erreichte dadurch weltweite Berühmtheit, da hier ein katholischer Kardinal (vielleicht sind Kardinäle immer katholisch - da kenne ich mich nicht so aus) geboren und gestorben ist, der unter den kommunistischen Machthabern Jugoslawiens hier seinen Hausarrest verbüßte und von einem der Päpste die Heiligsprechung erfuhr. Kein schlechtes Los für eine Gemeinde, die irgendwo dort angesiedelt ist, wo eigentlich keiner so richtig hin will.
Doch plötzlich flossen aus der Hauptstadt nicht nur Gelder, sondern auch Asphalt. Das war insbesondere ein Geschenk für die Autofahrer, die bis sich dahin mit der Schotterpiste begnügen mussten. Den Bauern, also der stimmgewaltigen Mehrheit, war das egal - solange ihre Einfahrt für den Traktor beiläufig mit asphaltiert wurde.
Wenn dem nicht so war, verabschiedete sich ein Lamm vom Leben und der Hof wurde bis zum Außenstelle “Scheißhaus” mit Teer bestückt.

Nun kam vor ein paar Monaten das Gerücht auf, der Papst plane bei seinem nächsten Besuch in Kroatien (er hat es ja nicht weit - braucht ja nur über die Adria zu laufen) ein Besuch im Dorf.
Sofort waren Hitzewallungen angesagt. Nicht nur bei Frauen im Klimakterium, sondern auch beim gesamten Ortsrat - selbstverständlich unter Führung der Bauern-Partei.

… und jetzt beginnt es lustig zu werden


Gerüchten zufolge folgte diesem Gerücht ein weiteres, das vom Inhalt her sehr logisch klang: Es gibt aus Zagreb mehr Geld! Doch wohin mit dem Geld, das noch nicht da war, aber wenn es mal da ist, nicht gleich verschimmeln soll.
Wer ganz genau lässt sich nicht mehr exakt nachvollziehen, da offensichtlich der Schriftführer in der Ortsratssitzung vor lauter Freude seinen Kuli verschluckt hat, aber einer kam auf die Idee, das das Dorf unbedingt einen großen Parkplatz und eine Fußgängerzone braucht. Ich tippe mal ins Blaue und ziehe den in die engere Auswahl, der sein Geld mit der Lieferung von Baumaterialien verdient.
Das hörte sich interessant an, da auf einem zentral gelegenen Parkplatz im Winter dort gut der Mähdrescher, Anhänger und sonstiges Zeug, was ansonsten nur unnötig im Hof rumsteht, zwischengelagert werden kann.
2 Monate später (nach schweren Gefechten zwischen den Landeigentümern) war der Parkplatz bereits so gut wie fertig. Höchste Zeit sich an die Fußgängerzone zu machen. Damit der Anfang und das Ende der Flaniermeile besser zu erkennen ist, musste der neue Asphalt weichen und wurde durch Pflastersteine ersetzt. Schön zu betrachten - ganz schlecht zu begehen. Interessierte jedoch niemanden, da schließlich alle einen Traktor oder ein Auto haben.

Zeit für den Helden

Mit der Fertigstellung des neuen Straßenbelages sah der Ortsvorsteher die Zeit gekommen zwei Schilder zuerst in Auftrag zu geben und dann auch noch aufstellen zu lassen. Auf dem farbigen Blech stand dann geschrieben: Durchfahrt verboten!
Kein Problem für uns im Dorf. Ist ja schließlich eine Fußgängerzone. Aber das Durchfahrtsverbot, das gilt ja wohl nur für die Anderen, die ihre Autos auf dem Parkplatz abstellen. Also wurden die Schilder ignoriert.
Doch so leicht wollte sich der Ortsvorsteher dann auch nicht geschlagen geben. Er bat um die Mithilfe der Polizei, endlich Ruhe in die Dorfmitte einziehen zu lassen.
Und so standen plötzlich bereits ganz früh am Morgen zwei Polizisten im Dorf. Die Zwei, die man ansonsten nur sitzend im Straßencafé kennt. Um 09:00 Uhr Ortszeit saßen die beiden Polizisten auch wieder bei Kaffee und Zigarette im gepolsterten Sessel am Rand der ehemaligen Fußgängerzone. Vorher kam es zu ein paar teils heftig geführten Dialogen zwischen der Ordnungsmacht und unserer eigentlichen Macht - den Bauern.
Letztendlich überzeugten die Argumente der Agrar- und Verkehrsspezialisten: Wo ist der Tisch besser gedeckt? Bei uns oder beim Ortsvorsteher? Man mag Polizisten vieles nachsagen, aber so dumm sind sie auch nicht.

Es tut sich was - nur leider viel zu früh

Wir nähern uns der Mitte des Augusts und die Trauben im Weinberg sind bereits in der Endphase ihrer Reifezeit. Ein Monat zu früh. Okay, das wäre weniger schlimm, würde es sich hier um Tafeltrauben handeln. Doch ich spreche als Kleinst-Winzer von Weintrauben. Den Früchten wird ein Monat fehlen, um das anzusammeln, was so wichtig für einen guten Wein ist: der Fruchtzucker. Daher ist momentan dies mein wichtigstes Arbeitsgerät.

Der Refraktometer

Mit dem kann ich nämlich den Zuckergehalt einer Weintraube bestimmen und kann so ausrechnen, wie viel Alkohol letztendlich mein diesjähriger Wein haben wird. Ein ganz wichtiger Aspekt, da sich hier entscheidet, wie lange der Wein überhaupt lagerfähig sein wird - ohne Zuckerzusatz!


Noch etwas zur Erfrischung



Da die Natur uns im Augenblick mit allem was sie hat beschenkt, das Wetter der Jahreszeit entsprechend ist, liegt es nahe eine kalte Suppe aus dem zu zaubern, was der Garten hergibt.

Gazpacho, wie ich sie mag

Ich gebe in den Mixer:

  • geschälte, entkernte Gurke
  • Paprikaschten
  • Knoblauch
  • 1 Chili-Schote
  • Tomaten
  • Salz, etwas Apfelessig
  • etwas Wasser
  • Pertersilie & Schnittlauch (nur wenn ihr Lust und Laune habt)

Das Ganze wird gut gemixt, sofort vernichtet oder kalt gestellt und später mit ein paar gerösteten Brotwürfeln gelöffelt.

Das Album der Woche

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Antiheld - Keine Legenden

Um es gleich vorweg zu sagen.
Das Album wurde nicht nur gewählt, weil der Vorschlag zur Rettung des Weltfriedens mir sehr logisch erschien. Außerdem kommentiert ja sowieso niemand meine Musik-Vorschläge. Somit ist es auch egal.



Sort:  

Haha - na DA kann ich dir hier aber Asphalt-Beispiele fotografieren in Massen. Hier ist schliesslich letztes/vorletztes?! Jahr der katholische Chef persönlich durch gekommen und hat wieder nach einer Stadtrundfahrt die Basilika als dritter Chef-Pope geweiht. Da stehen jetzt Strassenlaternen in 100 Meter Abständen und Asphalt dort, wo KEINE Sau rum fährt, dafür die Hauptstrassen mit Löchern bestückt, dass eine ganze Kuh rein passt.

OK - die Lichtmasten sind bist heute nicht mit der nötigen Stromversorgung verbunden und die Rundfahrtstrecke von Papa wird heute von den Kids mit den Mopeds als Rennstrecke benutzt. Ganz grosses Kino, wo auf einmal Geld in Mengen zur Verfügung steht und besonders, WO es dann in Mengen wieder versickert, als wäre es nie da gewesen :D

Was die Spanier angeht; Wollen die ihre Massenarbeitslosigkeit durch einen versehentlich angezettelten Krieg in den Griff bekommen oder haben die eine Tomatenplantage beschossen, damit die Arbeitsplätze in Almeria gesichert bleiben?

Naja und die Japons - da ist Hopfen und Malz verloren. Denen erzählt man ja auch, dass das Leben nahe Fukushima wieder "unbedenklich" möglich ist. :D Die haben da sowieso eine ganz eigenständige Evolutionslinie mittlerweile auf dem kleinen Inselchen. Da darf einen nichts wundern.

Warum die Teslakunden sich aufregen verstehe ich nicht. Die sollten sich mal mit einem alten Ostler unterhalten, wie lange man damals auf einen Trabbi gewartet hat. Auf einen TRABBI! :)

Vielleicht hat Musk die Blaupausen der Trabbi-Produktion günstig erworben?

Öhm, ich mag Antiheld...
Und der Papst ist auch ganz nett. Der war ganz bestimmt vorher Kardinal, denn das ist in der katholischen Kirche die höchste Würde, bevor man dann irgendwann Papst wird. Passiert ja den meisten. Dieser hat jetzt ohnehin keine Zeit, euch zu besuchen, Sting ist gerade da.
Kommt mir die Asphaltgeschichte jetzt bekannt vor oder nicht? Hm, vielleicht hat das auch etwas mit den hiesigen Kreiselplanungen zu tun oder die spanischen Flieger ganz in der Nähe sind mir zu Kopfe gestiegen.
Wenn die Trauben zum Wein nicht taugen, nasche ich die alle weg! Naja, vielleicht als Rosinen?
Hab' nach diesem Wochenrückblick einen schönen Wochenstart,
Chriddi

Die Idee zur Basis-Demokratie kam mit tatsächlich im Kreisverkehr.
Über den Papst redet jetzt sowieso niemand mehr. Die Verschuldung wird der auch nicht mehr abbauen.
Ob die Trauben neben der Terrasse den Angriffen der Vögel und Insekten Widerstand leisten können, das bleibt abzuwarten. Vergoren sind sie aber auch nicht schlecht!

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Danke für diesen schönen Artikel und für die Musik. ;-) Etwas schwermütig aber irgendwie auch fetzig.... Die sind mir neu, die Jungs...

Hör dich mal rein - es lohnt sich!

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