Die Zombieapokalypse für Bitcoin. Nach der Softfork die Hardfork!?

in #bitcoin7 years ago (edited)

Der Untergang der bekannten, jammernden und verwahrlosten Welt steht uns bevor! Nein, natürlich nicht, aber wenn man negative Faktoren und manche Bankster Meinung aneinander reiht entsteht ein apokalyptisches Gemälde welches einmalig ist und seines Gleichen erst mal finden muss!

Hör doch auf! Was ist denn nun schon wieder kaputt? Uns geht es doch besser denn je! Bitcoin bewegt sich, trotz wiederkehrender Rückschläge, von Allzeithoch zu Allzeithoch! Wo genau ist denn nun das Problem?

Probleme? Ich bin dann mal weg!

Wie ich in diesem Artikel erläutert habe steht uns ein Softfork (SegWit2x) bevor die viele Probleme endlich lösen wird (näheres siehe Artikel) und zeitgleich neue hervor bringt. Zurecht wurde ich in den Kommentaren darauf hingewiesen das der Artikel natürlich nur eine Seite der Medaille ist.

Wie sieht denn die andere Seite der Medaille aus? Goldimitat?

Goldrichtig. Nach dem umwerfend großen Konsens und dem damit verbundenen Softfork im August (ich kann echt nur empfehlen den vorherigen Artikel zu lesen) werden alte Probleme zwar gelöst, aber es tun sich direkt neue Schluchten auf.

Schluchten? Was? Ich dachte es geht immer nur "too the moon"?

Manchmal muss man erst kriechen bevor man laufen kann. Kleinkinder und Neugeborene beweisen es schließlich jeden Tag aufs neue in der Praxis.
Die erläuterte Softfork wird etwa auf den 1. August datiert (genau genommen rechnet man in Blöcken, aber das lasse ich einfach mal außen vor) und leitet dadurch weitere Schritte ein, die erst Wochen/Monate später eintreten werden.

Wenn SegWit2x einen Support von 80 Prozent der Hashrate in einer Periode von 336 Blöcken erreicht, wird die Softfork 336 Blöcke später auf allen SegWit2x Nodes aktiviert. Diese Clients werden dann die Signalisierung auf bit1 beginnen, um die alten Core Nodes, die mit BIP141 auf eine Schwelle von 95 Prozent warten, dabei zu unterstützen, ebenfalls SegWit freizukriegen.
Entweder am 21. September oder 12.960 Blöcke – etwa 3 Monate – nach der SegWit-Aktivierung werden die SegWit2x Nodes automatisch das Blockweight-Limit von 4 auf 8 mb erhöhen und damit zu einer Basis-Blocksize von 2mb forken. Wenn die Hardfork 75 Prozent der Hashpower erreicht, wird sie jeden anderen Knoten im Netzwerk zwingen, zu einem SegWit2x kompatiblen Client upzugraden.

Quelle: bitcoinblog.de

Häh? Das habe ich nicht verstanden? Geht das auch auf deutsch?

Das oben genannte bedeutet unterm Strich lediglich, dass mit der Softfork nur die halbe Miete bezahlt wurde und noch weitere Schritte notwendig sind um in einer unendlichen Utopie zu leben. Die Softfork kann man bereits als Fakt ansehen, da der Konsens groß genug ist.
Ob die nächsten Schritte, also die folgende Hardfork, auch einen ähnlich großen Konsens finden wird bleibt abzuwarten und wird erst die Zeit nach der Softfork zeigen. Wir werden also weiterhin in einem Kartenhaus leben müssen.

Ah ja, ich glaube ich verstehe es. Aber was kann das denn schon für Folgen haben? Klingt doch okay!

Von okay kann man sich nichts kaufen, mein Jung'! Wenn man die Situation nüchtern betrachtet können direkt mehrere Fälle eintreten.

  1. die Softfork wird nicht akzeptiert.
  2. die Softfork wird akzeptiert.
  3. die Hardfork gelingt.
  4. die Hardfork gelingt nicht.
  5. Muss das passieren?

Fall 1: die Softfork wird nicht akzeptiert

Tja, dann bleibt alles wie es heute ist. Nichts wird verbessert, nichts wird verschlimmert. Wir müssten weiterhin mit den vorhandenen Gegebenheiten leben. 

Fall 2: die Softfork wird akzeptiert

siehe mehr im vorherigen Artikel. Ich habe langsam keine Lust mehr dich immer wieder darauf hinzuweisen :p

Fall 3: die Hardfork gelingt.

Premium. Wir können Weihnachten, Ostern und Silvester vorziehen und mit der Rakete zum Mond abheben. Blauer Himmel und kein Regen mehr in Sicht. Die Welt wird in Frieden und Glückseligkeit weiter existieren und wir haben die Apokalypse abgewandt. Transaktionen flutschen nur noch so durch und deren Gebühren sinken wieder auf ein Minimum. Perfection par excellence!

Fall 4: die Hardfork gelingt nicht.

Jackpot! Apokalypse eingeleitet. Die bisher bekannte Welt geht unter. Hol' schon mal das Samurai-Schwert und die Keule raus!

Durch eine nicht angenommene, aber eingeleitete, Hardfork kann sich die Blockchain (Blockkette) in zwei separate Projekte aufteilen. Wir würden als Resultat erhalten was wir beim Ethereum Netzwerk bereits gesehen haben. Am Ende eines solchen Szenarios würde sich Bitcoin in zwei Chains aufteilen. Also Bitcoin Classic und der Bitcoin Hardfork.

Und... Und wer entscheidet sowas?

Theoretisch die Community, in der Praxis eher Unternehmen und allen voran Hashingpower.

Ja boing. Was hätte das denn für Folgen für mich? 

Enorme! Man könnte die Plagen des Alten Testamentes als Leitfaden nutzen. Cryptocurrencies würden mit einem Schlag wieder ein halbes Jahrzehnt nach hinten geworfen werden. 

Man muss sich nichts vorgaukeln, ein solcher Fall würde eine Kettenreaktion auf den gesamten Markt auslösen. Alle Kurse, egal ob Bitcoin-alt, -neu oder Altcoins alà Ether, würden in eine Abwärtsspirale gezogen werden. Wenn Bitcoin hustet erleiden Altcoins grundsätzlich einen Herzinfarkt. Bitcoin ist und bleibt nun mal das Vorzeigeprojekt und würde alle nachgezogenen mit sich in ein schwarzes Loch ziehen.

Okay, okay, Butter bei die Fische, wie bereite ich mich am besten auf so einem Fall vor?

Aktuell sehe ich nur zwei sinnvolle Möglichkeiten sich vorzubereiten.

  1. Alles in Bitcoin wechseln und die Privaten Keys verwahren. Nach einer Aufteilung der Chain hätte man in dem Falle zumindest auf beiden Ketten die Coins. Heißt, wenn ich vor der missglückten Hardfork 100 BTC besitze, werde ich danach auf der alten und neuen jeweils 100 BTC besitzen. Also 200 BTC.
  2. Alles in Fiatgeld (Euro, Dollar, Singapur Dollar, ...) zurück wechseln.

In beiden Fällen würden wir einem Sturm entgegen fiebern der mit dem Verlust von Mt.Gox gleichzusetzen sein würde. Der Weg danach dürfte sehr turbulent und steinig sein. Allerdings würden sich die Nutznießer (wie z.B. die größten Miner in China) damit ins eigene Bein schießen, weswegen ich dieses Szenario zwar nicht als unmöglich erachte, aber für relativ unwahrscheinlich. Keiner der Beteiligten wird sich eine solche Situation wünschen, weil sich dadurch zeitgleich Milliarden an Euros in Luft auflösen würden. 

5. Muss das passieren?

Nein, alles geht, nichts muss. Selbst wenn die Hardfork angestoßen wurde ist das nicht gleichbedeutend mit dem automatischen eintreten. Sofern sich das Netzwerk dagegen entscheidet wird zwar die Softfork von statten gegangen sein, aber die Hardfork nicht eintreten. Das erscheint vielen als die wahrscheinlichste Möglichkeit aller Varianten da Einigkeit eher ein seltenes Gut im Bitcoin-Netzwerk ist.


Wie seht ihr das? Was sagt euer Bauchgefühl und Portemonnaie dazu? Werdet ihr alles in Bitcoins, Fiat oder doch Altcoins wechseln? Wird womöglich durch so ein Szenario das Flippening ausgelöst und eine neue Mayorcrypto wie Ether die Vorreiterrolle übernehmen? Lasst mir gern eure Meinung in den Kommentaren da. 

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Sehr schön! Endlich erklärt's einer verständlich... und was mir noch viel mehr gefällt: unterhaltsam! Super Artikel, dankeschön. Freu mich die nächsten von Dir zu lesen.

Dein Lob ist mein Lohn! Vielen Dank für die lieben Worte. Ich werde mich bemühen weiterhin bei der Stange zu bleiben und Artikel weiterhin so raus hauen :p

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