Aboriginal Women (english - german)
The painting as I present it here, had remained unfinished for over three years. Then, suddenly, it was finished with clearly perceptible energy, which brought in a maximum of inspiration.
aboriginal women
Oil paint, modelling clay, quartz sand on canvas 105cm▪98cm (41,43in▪38,58in)
In its beginnings, the image was of a subtle sensation that had risen in me. The painterly process gave me the opportunity to trace these subtle sensations and to concretize them in colour and form. Today I can no longer understand the process in detail, but it was something landscape-like that moved in my perception, but with an essential feeling. Landscape finds its limits in the horizon. That's why the horizon was my first line. As I painted, the horizon became a semicircle. A mountain was formed in front of a blue sky. But then the mountain receded into the background as a reddish brown colour and a green hill remained in front of it. I mixed quartz sand and modelling clay with the pigments in order to translate the haptic impression better. A few days later I painted the hill full of flowers in a meditative mood. Thus, the picture remained unfinished for the time being. From time to time I looked at it and wondered if it could go on with him, but no, it didn't feel like it for years. It moved with me, from Berlin to Stuttgart and stood around in the new studio for another year.
In the winter of 1998, in the first months of my pregnancy, I was often not in the studio in a working mood, rather I spent hours reading on the Canapé. I was immersed in the Aboriginal dreamtime. The ancestors entrusted them with the task of protecting their lifelands. Through the landscape they were in contact with their ancestors, who had turned into rocks, trees and lakes. The landscape, to feel so related and animated, had shaped its nomadic way of life and culture over tens of thousands of years, together with the consistently warm climate. As humans they saw themselves as part of nature, which did not place itself above the landscape, animals and plant world, did not operate a stock economy and also did not claim any personal possessions. Women as well as men lived in a common spiritual space. There were also male and female taboo areas. Birth was entirely a women's matter and an experience carried by certain spiritual rules, in a circle of women outside the tribal community. For the young mother and her newborn child, this meant the best possible shelter and care.
An inner clarity grabbed me to get out my unfinished picture. Paint and brushes were ready. An extraordinary frequency moved into my studio, I could feel it as present, the group of Aboriginal women who gathered in the landscape in my painting.
Deutsch - German
Das Gemälde wie ich es hier vorstelle, war über drei Jahre unvollendet geblieben. Dann wurde es mit deutlich spürbarer Energie, die ein Höchstmaß an Inspiration hereinbrachte, plötzlich fertig.
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Ölfarbe, Modelliermasse, Quarzsand auf Leinwand 105cm▪98cm (41,43in▪38,58in)
In seinen Anfängen galt das Bild einer subtilen Empfindung, die in mir aufgestiegen war. Der malerische Prozess gab mir die Möglichkeit diesen subtilen Empfindungen nachzuspüren und in Farbe und Form zu konkretisieren. Ich kann den Prozess heute nicht mehr im einzelnen nachvollziehen, doch es war etwas landschaftliches, das sich in meiner Empfindung bewegte, aber mit einem wesenhaften Gefühl. Landschaft findet ihre Grenze im Horizont. Darum galt dem Horizont mein erster Strich. Während ich malte, wurde der Horizont zu einem Halbkreis. Ein Berg entstand vor blauem Himmel. Doch dann rückte der Berg als rotbraune Farbfläche in den Hintergrund und ihm vorgelagert blieb ein grüner Hügel. Ich mischte Quarzsand und Modelliermasse mit den Pigmenten zusammen, um den haptischen Eindruck besser zu übersetzen. Einige Tage später malte ich in meditativer Stimmung den Hügel voller Blütern. So blieb das Bild erstmal unfertig stehen. Ab und zu fasste ich es ins Auge und fragte mich, ob es nun mit ihm weitergehen könnte; doch nein, es fühlte sich über Jahre nicht danach an. Es zog mit mir um, von Berlin nach Stuttgart und stand ein weiteres Jahr im neuen Atelier herum.
Im Winter 1998, in den ersten Monaten meiner Schwangerschaft, war ich im Atelier oft nicht in Arbeitslaune, vielmehr verbrachte ich Stunden lesend auf dem Canapé. Ich war eingetaucht in die Traumzeit der Aborigines. Von den Ahnen war ihnen die Aufgabe anvertraut, ihre Lebenslandschaft zu schützen. Über die Landschaft standen sie Kontakt mit ihren Ahnen, die sich in Felsen, Bäume und Seen verwandelt hatten. Die Landschaft, als so verwandt und beseelt zu empfinden, hatte über zehntausende von Jahren, zusammen mit dem durchweg warmen Klima ihre nomadische Lebensweise und Kultur gestaltet. Als Menschen sahen sie sich als Teil der Natur, die sich nicht über die Landschaft, Tiere und Pflanzenwelt stellte, keine Vorratswirtschaft betrieb und auch keinen persönlichen Besitz beanspruchte. Frauen wie Männer lebten in einem gemeinsamen spirituellen Raum. Darin existierten auch männliche und weibliche Tabubereiche. Geburt war durchweg Frauensache und ein Geschehen, das von bestimmten spirituellen Regeln, in einem Kreis von Frauen außerhalb Stammes-Gemeinschaft getragen wurde. Für die junge Mutter und ihr neugeborenes Kind bedeutete dies einen bestmöglichen Schutzraum und Versorung.
Eine innere Klarheit packte mich, mein unfertiges Bild hervorzuholen. Farben und Pinsel lagen bereit. Es zog eine außergewöhnliche Frequenz in mein Atelier ein, ich konnte sie wie anwesend fühlen, die Gruppe Aborigines Frauen, die in der Landschaft auf meinem Gemälde zusammenkamen.
Wow - wie spannend - das Bild und dann die Geschichte der verwobenen Zeiten, deiner eigenen und die der Aborigines. "Lebenslandschaft" - welch schönes Wortbild!
Servus,
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