Zur Lage der Nation - Sylvester

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Nachdem sich nun die Kanzlerin und der Bundespräsident zum neuen Jahr geäußert haben, wird es Zeit, dass ich dies auch einmal tue.

Ich selbst gehöre zu den Leuten, die das neue Jahr nicht traditionell feiern. So gibt es bei mir kein Feuerwerk. Ich finde es schlichtweg einfach sinnlos teures Geld in wenigen Minuten abzufackeln. Ganz ehrlich, dann lieber einen Hunderter nehmen und sich als Nichtraucher damit eine gute Zigarre anzünden. Da hat man mehr davon.

Eigentlich handhabe ich dies bereits seit über 20 Jahren so und habe deswegen eine ganze Menge Geld gespart. Wie ich nun gelernt habe, liege ich damit voll im Trend, da man heutzutage nicht aus Umweltschutzgründen mehr ein Feuerwerk haben will. Ich denke da eher an die ganzen Haustiere. Jeder der einem geliebten Vierbeiner an einem solchen Tag einmal beiwohnen durfte, wird dies ganz genau verstehen.

Sie haben Panik, sie verstehen es nicht, sie haben existenzielle Ängste. Das ist für sich genommen okay und kann eben bei Tieren leicht einmal passieren. Allerdings denke ich nicht, dass man als höhere Lebensform dies dann als Anlass zum feiern nehmen sollte. Wir verstehen die Situation nämlich durchaus gut und sollten uns bewusst sein, dass wir anderen Lebewesen damit unnötiges Leid antun. Und das sogar noch ohne selbst einen Profit davon zu haben und eher noch welchen zu verlieren. Irrational genug als das ich mich dem entziehe, wenngleich ich niemanden vorschreiben will es dem gleich zu tun.

Für mich ist der Punkt um Mitternacht dann immer der Moment wo man sehen kann wie gut das Jahr gelaufen ist. Wie übig ist das Feuerwerk, wie lange wird geböllert. Fragt man jemanden wie das letzte Jahr finanziell war, bekommt man immer zu hören, dass alles teurer wird und man ja immer zu wenig Geld zum Leben hätte. Solche Aussagen helfen nicht wirklich weiter. Aber wenn mal wieder so richtig geknallt wurde, lief das Jahr meist recht gut.

Und demnach war das Jahr 2019 wirklich gut gewesen, da hier schon so viel wie lange nicht mehr geknallt wurde. Da ist am Ende des Jahres doch einiges übrig geblieben, was man hat verfeuern können. Für so manchen eben der Sparplan für 1-2 Monate einer soliden Renten. Aber leben in der Gegenwart ist ja wichtig.

Dann blicke ich vor die Haustür und sehe einen riesigen Haufen an Müll herum liegen. Okay, wenn man Raketen in die Luft schießt, kommen diese irgendwo runter. Dagegen kann man nichts tun. Aber diese Raketenbatterien bleiben dort dann liegen und man erwartet, dass jemand anderes den Müll wegräumt. Auch dies sagt bereits einiges über die Gesellschaft aus. Irgendwie kam der Kram ja auch dahin, ist es dann wirklich zu viel verlangt, dass man es auch wieder mitnimmt und nicht in der Nachbarschaft irgendwo liegen lässt?

Und hat jemand überhaupt einmal in die Gesetze reingeguckt? Das es einen 200m Abstand zu Reetdachhäusern gibt und die Gegend hier nur so voll davon steht. Da muss man als begeisteter Feuerwerker schon sehr mutig zu sein alkoholisiert eine ganze Batterie in unmittelbarer Nähe aufzubauen. Auch hier zeigt sich wieder, dass mitdenken und ein wenig voraussicht scheinbar momentan nicht besonders hoch im Trend liegen.

Party, Party, Party! Je mehr es kracht, desto besser die Laune. Ich denke, dass das Jahr 2020 aus Investorensicht wieder sehr toll wird. Bereitwillige Kunden, die für einen kleinen Kick gerne bereit sind Geld auszugeben, nicht in der Lage sind zu reflektieren und sich um die Welt um sich herum einen Dreck scherren. Ideale Voraussetzungen um günstig zu investieren und teuer Produkte zu verkaufen.

Ich habe dieses Jahr selbst keine Neujahrsvorsätze. Bin immerhin noch damit befasst die von einigen Jahren vernünftig umzusetzen. Wichtig sind nicht die Anzahl der Ziele, die man sich gibt, sondern wie konsequent man diese verfolgt und das man sich nicht leichtfertig von diesen einfach wieder löst, nur weil irgendwo ein kleines Hindernis kommt.

Wenn ich aber den Menschen dieser Welt etwas mit auf dem Weg geben könnte, dann wäre es der Rat im neuen Jahr ein wenig mehr in sich zu gehen. Es ist beängstigend wie schnell einige Leute bei einigen Themen immer sofort wieder austicken und gleich die maximale Forderung stellen. Es ist kein Zeichen von Intelligenz, wenn man ständig sofort auf 180 ist... mag das Thema noch so intellektuell sein.

Es lohnt sich immer wieder einmal auch mal mit den Zähnen zu knirschen zu Dinge zu akzeptieren. Denn nicht jeder Kampf der einem geboten wird, ist auch einer der es wert ist bestritten zu werden. Vielleicht auch einfach mal ein paar Tage warten und sehen, ob es einem immer noch unter den Nägeln brennt. Und dann aber eben nicht einfach nur laut losbölken, sondern in einer konstruktiven und intelligenten Weise versuchen den Missstand abzustellen.

Achso und noch etwas. Lasst Euch nicht von all diesen Neujahrsansprachen demotivieren. Scheitert lieber selbst beim Versuch etwas zu machen. Das endet im gleichen Ergebnis, aber wenigstens lernt ihr dann noch etwas dabei ;)

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Ist mir auch ein Rätsel, wie man sein Geld im wahrsten Sinn des Wortes "verpulvern" kann.

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