Herz der deutschen Wirtschaft durch den Elektromotor bedroht.

Die New York Times sieht das Herz der deutschen Wirtschaft durch den Elektromotor bedroht. Wenn sich der Trend fortsetzt, werden hunderte Autozulieferer in Schwierigkeiten geraten.

"Öhringen" liegt tief im Autoland, Heimat der größten deutschen Industrie und Quelle des Nationalstolzes. Und dem Anschein nach ist das Leben in den meisten Fällen ziemlich gut.

Die Arbeitslosenquote in Öhringen liegt bei nur 2,3 Prozent. Restaurants, Pflegeheime und Kindergärten betteln um Arbeitskräfte. Die Stadtverwaltung nutzt die prall gefüllten Steuereinnahmen für den Bau einer neuen Hauptschule und eines Krankenhauses.

Doch kurz vor Öhringens aufgeräumter Altstadt, die vom Kirchturm einer Steinkirche aus dem 15. Jahrhundert dominiert wird, gibt es Anzeichen dafür, dass der wirtschaftliche Aufschwung, der diese Idylle genährt hat, ins Stocken gerät.

Autohersteller, darunter Daimler und die Audi-Sparte von Volkswagen, aber auch Zulieferer wie Continental und Bosch haben in den letzten Wochen zehntausende von Arbeitsplätzen gekündigt. Die deutsche Automobilproduktion wird nach Berechnungen von Ferdinand Dudenhöffer, Professor an der Universität Duisburg-Essen, in den Jahren 2019 und 2020 auf einem 22-Jahrestief liegen.

Eine Fabrik, die Luftfilter herstellt, schließt, wodurch 240 Menschen arbeitslos werden. Das Werk des Stuttgarter Autoteileherstellers Mahle ist Opfer von Kräften, die die Autoindustrie umgestalten und das Fundament der deutschen Wirtschaft bedrohen.

Der weltweite Autoverkauf geht zurück, während die Unternehmen gleichzeitig Milliarden von Dollar in neue Technologien wie autonomes Fahren und Elektroautos stecken, die leichter zu montieren sind und weniger Arbeiter und weniger Teile erfordern.

_{Quelle Text&Bild: The New York Times}