Sehr interessantes Thema und toller Artikel.
Du hast ja schon mehrfach über Ernährung etc geschrieben und da hat man immer gemerkt, dass du dich sehr gut auskennst, hast du Biologie oder so studiert oder woher stammt dein Wissen/deine Faszination?
Wie genau sieht das denn mit dem Beginn der Ketose aus, läuft die dann parallel zur Gluconeogenese, ich nehme an der Großteil der Energie wird dann durch ketose bereitgestellt.
Ist das eigentlich problematisch für die Leber, da ja beides in der Leber sattfindet?
Und fühlst du dabei einen körperlichen kräfteschwund besonders bei hochintensiver Belastung (schnellste Energiebereitstellung funktioniert ja über Kohlenhydrate bzw die Glykogenspeicher normalerweise oder stellt die Gluconeogenese genug glucose bereit, dass kurze hochintensive Belastungen genau so gut ablaufen, wie wenn man kohlenhydrate isst. (dürfen natürlich auch nicht ganz kurze belastungen sein, weil die energiebreitstellung ja sonst über krp läuft).
Autophagie sehr interessant, wäre für mich auch der Grund, warum ich fasten würde.
Wachstumshormon auch, aber bezüglich Muskelmasse wirst du in der fastenzeit ja verlieren, diese kurzfristigen Wachstumshormon peaks bringen da nichts (zumindestens wenn man fastet weil ohne essen das katabole überwiegt)
Wirklich sehr spannend von dir zu hören.
Wie sieht es mit "geistigen veränderungen" aus? Hab oft von leuten gelesen die sich bei 20 std. oder so deutlich klarer im kopf gefühlt haben etc. (musst nicht persönlich werden, mich würde hauptsächlich konzentration, kreativität und antrieb interessieren+ob man sich "klarer fühlt")
Edit: hast du ja schon unter mögliche vorteile aufgeführt danke!
Gut, dass du die Gluconeogenese ansprichst. Diese verstärkt sich während der Ketose nämlich. Die Glukose die dabei entsteht wird aber hauptsächlich für jene Funktionen verwendet, die nicht auf Ketone laufen können.
Das Coole ist, dass das was an Glukose über bleibt im Glykogenspeicher landet. Wenn wir also - wie du gesagt hast - eine hochintensive Belastung vor uns haben, kann diese verarbeitet werden.
Wenn man bereits Probleme mit der Leber hat, könnten sie sich bei der Ketose tatsächlich verschlimmern. Du musst aber bedenken, dass die meisten Leberprobleme mit Übergewicht zusammenhängen (es sei denn sie liegen einer Alkoholsucht zugrunde) und die Probleme somit bei Gewichtsabnahme durch das Fasten auch minimiert werden.
Btw. bei längerem Fasten wird die Glukose vor Allem von der Niere produziert.
So viel Muskelmasse verliert man während dem Fasten nicht, dass es sich mit dem Wachstumshormon nicht wieder ausgleichen kann. Andere Sache, wenn du ein Bodybuilder bist und zudem in der Fastenzeit nicht trainierst. Ich mache relativ viel Sport und ich habe ungelogen genau Null Veränderung in meiner Muskelmasse wahrgenommen.
Ich kann natürlich hauptsächlich nur aus Erfahrung sprechen, aber ich wette du findest im Internet was dazu.
Jeder Mensch geht anders mit sowas um, aber ich denke jeder verspürt ab einem gewissen Zeitpunkt Momente der Klarheit. Und für mich persönlich macht allein die Euphorie, die ich beim Fasten phasenweise verspüre, es wert.
Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, wie mein Interesse entfacht wurde. Es ist auf jeden Fall graduell passiert. Ich folge seit zwei Jahren einigen Ernährungswissenschaftlern auf Twitter, Youtube und bin fast täglich auf entsprechenden subreddits aktiv. Da kommt was an Infos zusammen, aber ich würde niemals behaupten, dass ich mich sehr gut auskenne.