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Danke.

Die Geschichte mit dem Alkohol ist schnell erklärt: In der Realität gibt es nicht nur etweder wasserlöslich oder fettlöslich, sondern auch einen Graubereich dazwischen. Ethanol mischt sich mit Wasser, löst sich aber auch recht gut in Fett. D.h. es wird zwar über den Urin ausgeschieden, aber halt recht langsam, weil der Stoff auch im Fettgewebe hängen bleibt.

Der Metabolismus rennt über 2 Stufen: Die erwähnte ADH setzt den Alkohol zum Aldehyd um (bei Ethanol ist das der Acetaldehyd), ein weiteres Enzym, die ALDH, macht aus dem Aldehyd die Säure, das ist in dem Fall die Essigsäure. Diese ist dann schon wesentlich hydrophiler als Ethanol und wird wesentlich schneller ausgeschieden. In dem Fall ist dann nicht mal mehr ein Phase 2 Metabolismus notwendig.

Das erklärt auch das Problem mit dem Methanol... Dieses mischt sich auch mit Wasser, und ist aber auch durchaus auch lipophil. Die ADH setzt Methanol zum Formaldehyd um, und das ist hochgiftig. Anders als für den Acetaldehyd hat unser Körper aber kein Enzym, dass Formaldehyd zur Ameisensäure umsetzen könnte. Das Formaldehyd reichert sich also an und vergiftet uns.

Daher verschreibt der Mediziner in so einem Fall eine fette Dosis Ethanol. Das beschäftigt die ADH in der Leber so, dass diese kaum Methanol zu Formaldehyd umwandelt. Nach ein paar Tagen Vollrausch ist dann das Methanol über den Urin ausgeschieden, und man kann die "Medikation" wieder absetzen.

Daher verschreibt der Mediziner in so einem Fall eine fette Dosis Ethanol. Das beschäftigt die ADH in der Leber so, dass diese kaum Methanol zu Formaldehyd umwandelt. Nach ein paar Tagen Vollrausch ist dann das Methanol über den Urin ausgeschieden, und man kann die "Medikation" wieder absetzen.

Hehe - das funktioniert ja wirklich prima ;-) Danke für die "kurze" Erklärung.

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