Ein normales Weihnachtsfest

Fröhliche Weihnachten mit der Familie

Es war mal wieder soweit. Die Familie traf sich um gemeinsam das Weihnachtsfest zu feiern. Ohh mein Gott.

Versteht mich nicht falsch. Ich verbringe gerne Zeit mit der Familie aber nur wenn einige Regeln eingehalten werden.

1. Das Treffen dauert nicht länger als eine Stunde
2. Jeder isst brav sein Essen und hält die klappe.
3. Ohne Aufforderung verschwindet jeder von alleine.

Aber leider werden diese einfachen Regeln nicht eingehalten.
Ich versuche immer eine heilige und vor allem stille Nacht zu haben. Doch damit ist schluss, sobald es an der Tür klingelt und eine Horde wildgewordener Monster in meine Wohnung kommt.
Ich schaue schnell zum Krippenspiel und muss mit ansehen, wie sich das Jesuskind versteckt. Schluss mit stiller Weihnacht.

Die Eltern sind da

Mutter erzählt mir dass ich nur noch aus Haut und Knochen bestehe und mehr essen sollte. Komisch denn mein Arzt sagt mir immer dass ich noch locker 30 Kilo verlieren muss.
Mein Vater beschwert sich über die Idioten im Straßenverkehr und dass sie alle nur zu schnell fahren würden. Mit einem leichten lächeln auf den Lippen erkläre ich ihm, dass die anderen ihn nur überholen da er mit 60 km/h nicht gerade der schnellste auf der Landstraße ist. Mein Vater argumentiert seine langsame Fahrweise damit, dass es draussen sehr glatt sein kann. Auch mein Einwand, dass wir derzeit 8 Grad haben, scheint ihn nicht zu beeindrucken.

Als guter Gastgeben habe ich natürlich schon das Essen vorbereitet. Gutes vom Asiaten. Ich hatte es mir einen Tag vorher liefern lassen und muss es nur noch aufwärmen. Damit dies auch sehr schnell geht, habe ich in meiner Küche drei Mikowellen stehen. Diese brumen nun vor sich bin bis ich durch eine Melodie aus verschiedenen Pieptönen darauf hingewiesen werde, dass ich nun das Essen anrichten kann. Liebevoll wird alles auf den Teller gepackt und meinen Eltern zum Essen vorgeworfen.

Auch ein schöner Tag geht mal zu Ende

Bereits 10 Minuten nach dem Essen beginne ich zu gähnen. Ich strecke mich wie ein Braunbär der gerade erwacht ist, schaue auf die grosse Bahnhofsuhr in meinem Wohnzimmer und teusche eine Überraschung vor.

"Ohh, schon so spät? Ich bin auch schon sehr müde, es waren harte Tage vor Weihnachten."

Mein Vater erwiedert: "Stell dich nicht so an. Weisst du wie lange wir damals arbeiten mussten? Das war hart. Die heutige Jugend ist doch total verwöhnt."

"Ja Papa, aber...."

"Und diese ganzen Computerspiele. Nur zum verblöden. Und alle schauen nur auf ihre Smartphones. Da kann doch nichts daraus werden. Eine Schande in unserer Gesellschaft!"

"Ich habe auch einen Computer und ein Smartphone Papa."

"Ich weiss mein Junge. Daher weiss ich doch daß man dadurch verblödet!"

Weihnachten. Nette Worte für jeden. Ich beschloss mir eine Flasche Wiskey auf zu machen und begann zu trinken. Was danach noch passierte, kann ich leider nicht genau sagen. Ich sehe nur noch einzelne Erinnerungsfetzen vor mir. Vermutlich ist das auch besser so!