liebe @surfermarly - ein sensibles thema, finde ich. zum glück sprichst du deutsch, sonst wäre ich hier ziemlich lost. mein englisch taugt zum lesen u. verstehen, aber selber kann ich mich nicht gut in dieser sprache ausdrücken. zum topic. ich bin sehr gespalten, was das angeht. zum einen froh darüber, das es die möglichkeit des boostens gibt, habe ich andererseits auch ein problem damit. und zwar, wenn es die relationen sprengt. von mb habe ich mir mal einen großen vote gekauft. doch wohl fühlte ich mich dabei nicht, denn zugegeben, mein post hat die bewertung nicht verdient. und so habe ich es nicht noch mal gemacht. das gewissen hat mich gepiesackt. immerhin, offenbar habe ich eins. nur sonderlich verbreitet ist das nicht. ich sehe, wie viele völlig jenseits davon handeln. und das dem schlechten beispiel im schwarm gefolgt wird. andere sehen, was es bringen kann, das sogar gewinn möglich ist, wenn man ein bisschen glück hat. inhalte werden so nebensächlich u. dienen nur als potenzielle möglichkeit, mehr rauszuholen aus dem system. das ist eindeutig kritikwürdig. eben auch, weil sich so reputation kaufen lässt, die man sich nicht wirklich verdient hat.
kurz nachdem ich zu steemit gekommen bin, kam die boosterwelle auf. randowhale war schnell allen ein begriff. er versprach generell profitables roi und innerhalb kürzester zeit wurde er so stark frequentiert, das es den bot überfordert hat. weitere tauchten auf. man konnte höhere beträge zahlen, auf höheren gewinn hoffen. es schien, eine geldmaschine zu sein. die masse konnte und kann dem einfach nicht widerstehen. das hat sich bis zu privat-aufträgen hin entwickelt, wo sehr starke steemians (seien es witnesses oder early adopters mit viel steem) ihren vote gegen bezahlung anboten und immer noch tun. wie einen sport legen es einige darauf an, ihre posts in die höchstmöglichen bewertungssphären katapultieren zu lassen - und da sprengt es meiner meinung nach jede relation. und doch kann ich mich nicht aufraffen, es mißbrauch zu nennen.
die einen haben etwas anzubieten, die anderen haben ein verlangen danach. da das so ist, läuft es, wird es angenommen, zelebriert. wie und warum will man das stoppen? das zu stoppen, dafür gibt es gute und viele gründe. du hast einige genannt. ich kann sie absolut nachvollziehen und entwickle ein verständnis dafür, auch weil ich das system mittlerweile etwas besser verstehe. und so sehe ich den mangel an motivation, seine stimme zu erheben, bzw. jemandem zu geben um die person für ihre arbeit zu belohnen, als ein problem an. wenn ich denn selber einstellen könnte, was meine kuratoren an reward zu erwarten haben, wenn sie mich unterstützen - das wäre in meinen augen ein schritt in die richtige richtung. ich habe wo den begriff Curation Slider aufgeschnappt und genau das ist es, was ich absolut gut heißen würde. ich möchte entscheiden können, ob jemand 25%, 50% oder 75% vom lohn meiner arbeit bekommt, wenn er mich unterstützt. und für das system und seine nutzer wäre es kein eingreifen in die freiheit, keine bevormundung - es wäre das gegenteil. und machbar wäre es auch.
ich denke vielleicht um die ecke damit. aber ich habe genau vor augen, was du als problem beschreibst und meine überlegungen gehen im ergebnis in die selbe richtung. ich hoffe, das du etwas damit anfangen kannst. lg