Vitalpilze zur Stärkung des Immunsystems

Die Inhaltsstoffe der Pilze
Die Pilze sind wichtige Nahrungsmittel, die in der Zeit von industrieller Nahrung einen wichtigen Bestandteil einnehmen können, um die Schäden von einseitiger Nahrung zu verringern und die Gesundheit zu fördern. Pilze enthalten Stoffe, die das Obst und das Gemüse nicht beinhalten und liefern so einen wichtigen Beitrag in einer ausgewogenen Ernährung. Speisepilze haben wenig Kalorien. Wenn man davon ausgeht, dass man vielleicht nicht mehr als 1000 kcal zu sich nehmen möchte, dann könnte man 3kg Pilze essen. Pilze eigenen sich bestens in einen Diätplan integriert.
Das Eiweiß, auch Protein genannt, ist ein Hauptnährstoff der Speisepilze. Es ist notwendig, dass die Muskeln und Organe des Körpers aufgebaut werden. Das körpereigene Eiweiß verbraucht sich allmählich und deswegen ist es notwendig, dass es wieder zugeführt wird. Kinder und Jugendliche benötigen mehr Eiweiß als andere. Menschen, die körperlich arbeiten, benötigen ebenfalls mehr Eiweiß als „Schreibtischsitzer“.
Pilze enthalten einen sehr großen Anteil an Rohprotein. Der Prozentanteil liegt, je nach Pilzart, zwischen 15% bis 45% Rohprotein in der Trockenmasse. Wieviel Eiweiß die Pilze enthalten hängt von der Art, vom Standort und den daraus folgenden unterschiedlichen Nährstoffsubstraten ab. In Indien werden manche Austernpilze auf Tee gezogen, diese enthalten mehr Eiweiß als Pilze die auf Getreidestroh angebaut werden. Die Verdaulichkeit des Pilzes hängt auch davon ab, welcher Teil des Pilzes gegessen wird. So wird, zum Beispiel beim Kulturchampignon der Hut zu 91% verwertet, währen der Stiel nur zu 84% verdaut wird. Dieser Prozentsatz gilt nur für getrocknete Pilze, bei frischen kann man den Anteil durch 10 dividieren. Frische Pilze enthalten um die 10% bis 12% Eiweiß, der Rest besteht aus Wasser.
Pilze sind somit im Eiweißgehalt mit Gemüse gleichzusetzen. 100 g Frischpilze decken ca. 4% den Eiweißbedarfes des Menschen, wobei die gleiche Menge Rindfleisch ca. 35% des Tages an Eiweiß decken. Somit sollte man den Pilz als Eiweiß zur Ergänzung sehen. Da die Eiweiße bei der Verdauung in Aminosäuren aufgespalten werden und bei der Aufspaltung der Pilze andere als bei dem Verzehr von Gemüse, ergänzen sie sich gleichzeitig und liefern so dem Körper mehr Ausgewogenheit bei aber vor allem, eine bessere Verwertbarkeit des Eiweiß. Das ist besonders wichtig, wenn man auf tierisches Eiweiß verzichtet.
Pilze sind Purin arme Lebensmittel und können bei Stoffwechselerkrankungen als Diätkost eingesetzt werden. Als Beispiel erwähne ich hier einen Auszug aus dem Buch, aus dem ich zitiere, „Apotheke der Heilpilze“ von Beate Berg und Prof. Jan I. Lelley.
„Während in Gemüse und in den Pilzen wenig Purine enthalten sind. Man spricht von 17 mg beim Pfifferlingen und 92mg beim Steinpilz während Bohnen ca. 10mg enthalten. Der Anteil an Purinen bei Ölsardinen ist da schon größer (ca. 560mg) und kann bei Fleischextrakten bis zu 3500mg Purine enthalten. Purine werden im Zellkern gebildet und sind Nukleinsäure. Durch den Zellstoffwechsel werden die Purine in Harnsäure abgebaut und durch die Nieren ausgeschieden wird. Durch mehr Purine wird der Harnsäurespiegel erhöht und die gesättigte Lösung scheidet Salz aus. Diese Salzkristalle verursachen schmerzhafte Entzündungen, vor allem in den Gelenken. (Gicht). Durch die drastische Reduktion der Harnsäure kann diese Diät eine Verbesserung des Allgemeinbefindens bewirken.“
Pilze sind in erster Linie Kohlenhydratlieferanten. Während bei den Pflanzen durch Photosynthese Glukose (Traubenzucker) gebildet wird, entsteht bei den Pilzen eine andere Zuckerart namens Mannit. Diese Zuckerart kommt im Exkrement der Mannaschildlaus, die in den Wüsten Kleinasiens lebt, vor. Mannit ist ein Zuckeraustauschstoff der für Diabetiker geeignet ist. Glukose ist in Pilzen kaum enthalten. Mannit wird im Körper sehr viel langsamer als Glukose aufgenommen und so entstehen keine ausgeprägten Spitzen in der Blutzuckerkurve.
Die Ballaststoffe in den Pilzen sind für die Krankheitsvorbeugung ebenfalls von Bedeutung. Ballaststoffe sind unverdauliche oder nur gering verdauliche Bestandteile in der Nahrung. Parsons Burkitt, ein englischer Arzt, der in Afrika tätig war, stellte die Hypothese auf, dass die Entstehung von Dickdarmkrebs mit der geringen Zufuhr an Ballaststoffen zusammenhängt. Ballaststoffe führen zu einer besseren Füllung des Dickdarms und verkürzen somit die Verweildauer der Nahrung. Er begründet seine Aussage damit, dass durch die geringere Verweildauer der Nahrung im Darm, durch mehr Ballaststoffe, die Schleimhautzellen des Darmes durch Karzinogene weniger angegriffen werden, als durch längere Verweildauer der Nahrung. Zu den unlöslichen und schwer löslichen Ballaststoffen zählt man Zellulose, Hemizellulose und Lignin.
Der hohe Anteil an Hemizellulose in den Pilzen vermittelt ein längeres Sättigungsgefühl. Hemizellulose erhöht die Stuhlmasse und beschleunigt die Passage der Nahrung durch den Darmtrakt. Ein weiterer Bestandteil der Pilze ist Chitin, das man auch bei Insekten und Krebsen findet. Dieser Bestandteil kann der Grund für Magenbeschwerden sein, da er schwer verdaulich ist, vor allem bei Menschen mit einer schwach ausgeprägten Verdauungsfunktion. Genau dieser Prozess wird allerdings mit den Ballaststoffen angeregt. Wenn die Pilze dünn gehobelt werden, ist das Chitin leichter verdaulich. Wenige Obst- und Gemüsesorten können mit den Pilzen bei den Ballaststoffen mithalten.
In Pilzen sind viele Vitamine. Die Vorstufen von lebenswichtigen Vitaminen sind für normalen Ablauf der chemischen Vorgänge in den Körperzellen unentbehrlich. Hat man einen Mangel an Vitaminen führt das unweigerlich zum Entstehen von Ausfallserscheinungen von Prozessen. Dadurch entstehen Krankheiten, die durch die Ernährung bedingt sind. In Österreich sind wir ebenfalls schon sehr überrannt mit industrieller Nahrung. Dadurch kann der Zufuhr von Pilzen, die Abläufe im Körper positiv beeinflussen. Die Vitamine werden kontinuierlich abgebaut, daher müssen sie immer wieder neu zugeführt werden.
Vitamin A:
kommt hauptsächlich im tierischen Gewebe vor. Vorstufen davon sind auch in den Pflanzen enthalten, der Körper wandelt diese in Vitamin A um. Eine wichtige Vorstufe ist Betacarotin, wovon ca. ein Sechstel in Vitamin A umgewandelt wird. Vitamin A stärkt die Sehkraft, dient der Erhaltung der Haut und der Schleimhäute und fördert das Wachstum. Als tägliche Dosis wird 1mg empfohlen. In den Pilzen ist ebenfalls Betacarotin zu finden. In Pfifferlingen sind ca. 1,3mg Betacarotin enthalten, das entspricht ungefähr 0,2mg Vitamin A. Mit 100g Pfifferlingen kann man immerhin 20% des täglichen Bedarfs an Vitamin A decken. Champignons haben einen viel geringeren Gehalt, d.h. der Anteil an Betacarotin in den Pilzen ist unterschiedlich.

Der Vitamin B1 (Thiamin)
Der Bedarf eines Erwachsenen liegt bei 0,4 bis 1,2 mg. Trinkt man Alkohol erhöht sich der Bedarf an diesem Vitamin. Vitamin B1 beteiligt sich am Stoffwechsel und an der Energiegewinnung des Körpers. Für die Nervenzellen und Muskeln ist es von herausragender Bedeutung. Ein Vitamin B1-Mangel kann zu einer schweren Schädigung des Nervensystems führen. Gemüse deckt bei 100g täglich nur 8-15% eines Erwachsenen, grüne Erbsen erreichen 25%. Im Vergleich dazu decken 100 g Champignons 10% des Tagesbedarfes eines Erwachsenen, Austernpilze beinhalten doppelt so viel Vitamin B1.
Vitamin B2 (Riboflavin)
Dieses Vitamin ist eine unlösliche, hitzestabile Substanz, die in z.B. Gemüsearten, Fleisch, Milchprodukten, Vollkornprodukten vorkommt. Der Tagesbedarf soll bei 1,2 bis 1,7mg liegen. Schwangere, Stillende, Alkoholiker, Menschen, die Medikamente einnehmen haben einen erhöhten Vitamin B2 Bedarf. Ebenso sind Raucher, Diabetiker, Vegetarier und oft ältere Menschen von einem Vitamin B2-Mangel betroffen.
Uwe Gröber, Leiter der Akademie und Zentrum für Mikronährstoffmedizin in Essen schreibt in der Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin folgendes: „Vitamin B2 spielt eine zentrale Rolle als Biokatalysator in der mitochondrialen Atmungskette. Dieser Engergiestoffwechsel spielt sich in den Mitochondrien ab. Sie sind bohnenförmige Gebilde, die von einer Doppelmembran abgegrenzt sind. Sie gelten als Kraftwerke der Zellen. In ihnen wird die Energie gespeichert, die durch die Oxidation der Nahrung entsteht. Die Mitochondrien geben bei Bedarf Energie ab. Vitamin B2 spielt eine Rolle bei der Biosynthese, beim Abbau von Fettsäuren und Purinen, beim Wachstum, bei der Bildung von roten Blutkörperchen und es unterstützt die Vitamine B3 und B6 in ihrer Funktion. Darüber hinaus gilt Vitamin B2 als Antioxidans und schützt die Zellen vor freien Radikalen, die oxidativen Stress verursachen. Vitamin B2 kann scheinbar gegen Migräne vorbeugen. Eine Überdosierung von 200-300fache, das sind ca. 400mg B2 lindert die Beschwerden. Ein Mangel an B2 kann schwerwiegende Auswirkungen haben: erhöhte Lichtempfindlichkeit, bestimmte Formen von Blutarmut, Haut- und Schleimhautentzündungen, Stoffwechselstörungen, neurologische Störungen und Wachstumsstörungen.
Champignons sind besonders gute Lieferanten für Vitamin B2, sowie Austernpilze. Im Vergleich zu Milchprodukten gewinnen hier die Pilze als Vitamin B2 Lieferant.Mit 100-150g Frischpilzen kann man ca. 45% des Tagesbedarfes an Vitamin B2 abdecken.
Vitamin B3 (Niacin)
Es wird ebenfalls für die Energiegewinnung des Körpers benötigt. Teils wird es im Organismus selbst gebildet, teils muss es zugeführt werden. Die Auswirkungen eines Vitamin B3 Mangels können Hauterkrankungen, Störungen im Verdauungstrakt, sowie Erkrankungen des Nervensystems sein. Die tägliche Dosis liegt bei 12mg. Der Vitamin B3 Gehalt ist mit dem von Fleisch gleichzusetzen. Gemüse kann hier nicht mithalten. Pfifferlinge sind die Stars unter den B3 Lieferanten.
Vitamin B5 (Pantothensäure) ist in den Pilzen auch in einem Prozentsatz enthalten, welche Gemüse bei weitem übertrifft. In Fleisch sind diese Vitamine enthalten, allerdings ist Fleisch purinreich.
Vitamin B9 (Folsäure) ist in Verbindung mit dem Vitamin B12 notwendig um rote Blutkörperchen zu bilden. Ein Mangel äußert sich in einem veränderten Blutbild. Mit zusätzlichem Eisenmangel können die Folgen schwerwiegend sein. Austernpilze sind tolle Vitamin B9 Lieferanten.
Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein Regulator für den Zellstoffwechsel und wird für die Bildung und Erhaltung des Stützgewebes (Knochen, Knorpeln, Bindegewebe) benötigt. Pilze können diesen Bedarf nur zu 5-13% des täglichen Bedarfs abdecken.
Ergosterin (Vorstufe Vitamin D) ist ebenfalls in den Pilzen enthalten und wird als sehr wertvoll betrachtet. Eigentlich ist Vitamin D kein Vitamin, da es der Körper selbst herstellt, Es wird eher zu den Hormonen, zu den Botenstoffen oder den körpereigenen Informationsübermittlern gerechnet. Die Gruppe reicht von D1 bis D5, dabei sind D2 und D3 die wichtigsten. Das Vitamin D2 (Ergocalciferol) entsteht aus Ergosterin unter Lichteinwirkung. Ergosterin gehört zu der Gruppe der Sterine, zu der auch Cholesterin zählt.
Das Vitamin D3 (Cholecalciferol) wird ebenfalls durch Lichteinwirkung aus Cholesterin (genauer aus 7-Dehydro-Cholesterol) gewonnen. Die Wirkung der beiden sind beinahe identisch, vereinfacht sprechen wir von Vitamin D. Es hat entscheidenden Einfluss auf den Calcium – und Knochenstoffwechsel. Es hat auch Einfluss auf das Immunsystem, auf die Zellteilung und das Zellwachstum. Kanadische Wissenschaftler stellten fest, das Brustkrebspatienten, die an Vitamin D Mangel leiden, in dreifach größerer Häufigkeit Metastasen bekamen und sie hatten ein um 73% höheres Risiko binnen 10 Jahren an dieser Krankheit zu sterben. Ein Vitamin D Mangel ist ausschlaggebend bei der Entstehung von Krankheiten wie Multiple Sklerose, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und Krebs.
Auch die Universität von Oxford ist der Meinung, dass ein Mangel an Vitamin D Multiple Sklerose begünstigt. Eine ausreichende Vitamin D Versorgung hemmt die Bildung und Vermehrung von Prostatazellen sowie altersbedingte Krankheiten. Vitamin D wird auch als Anti-Aging-Faktor bezeichnet. (Personen mit ausreichend Vitamin D haben längere Telomere, die für die Zellteilung ausschlaggebend sind). Dr. Armin Zitterman von der Universität in Bonn zeigt auf, dass eine Unterversorgung mit Vitamin D zur Entstehung von Herzinsuffizienz beiträgt. Herzinsuffizienz führt zu verminderten Pumpleistung des Herzens. Die Folge ist, dass das Blut unterversorgt wird und das führt zu zur Unterversorgung der Organe und der Muskulatur, schnelle Ermüdung, Luftknappheit und jagender Puls. Die Niere arbeitet nicht mehr richtig und es kann zur Bildung von Ödemen führen.
Optimal ist eine tägliche Versorgung mit 20 Mykrogramm, eine Überdosierung kann zu Arteriosklerose, Nierensteinbildung und Bluthochdruck sorgen. Pilze sind dazu optimale Versorger. Schon 100 g frischen Champignons decken den Tagesbedarf mit 40%, bei Steinpilzen bis zu 60%.
In Pilzen sind jede Menge Mineralstoffe enthalten.
Natrium wird großteils durch die Nahrung aufgenommen. Der Tagesbedarf liegt beim Erwachsenen bei 2-3g. Pilze sind sehr Natrium arm und deshalb für eine natriumarme Diät geeignet.
Kalium ist für die Aktivität einiger Enzyme verantwortlich. Es ist auch in den Verdauungssäften des Magen-Darm-Trakts enthalten und wird über die Nieren ausgeschieden, wobei die Ausscheidung bei erhöhter Natriumzufuhr größer ist. Durch Natriummangel können Herzmuskelschäden auftreten. Symptome sind Schwäche, Appetitlosigkeit und Muskelkrämpfe. Kalium wirkt blutdrucksenkend und fördert die Muskelentspannung. Pilze sind gute Kalium Lieferanten.
Phosphor hat eine unentbehrliche Rolle bei der Energiegewinnung und Energieumsetzung. Die Aufnahme wird durch Vorhandensein von Vitamin D begünstigt. Auch für die Knochen und Zähne ist Phosphor wichtig. Pilze sind an zweiter Stelle mit ihrem Prozentanteil an Phosphor und kommen gleich nach den tierischen Produkten. 100 g Morcheln liefern 40% des Tagesbedarfes eines Erwachsenen.
Eisen transportiert den Sauerstoff im Körper und ist an wichtigen Abläufen beteiligt. Eisen liegt im Körper hauptsächlich im Blutfarbstoff (Hämoglobin) vor. Es wird als Tagesbedarf 12-14 mg Eisen empfohlen. Mit Pilzen erreicht man das bis zu vierfache des Tagesbedarfs.
Spurenelemente, wie Kupfer, Zink und Selen sind ausreichend in den Pilzen vorhanden. Während Kupfer als indirekter Radikalfänger ist bedeutend für das Bindegewebe. Zink spielt eine Schlüsselrolle bei verschiedenen Körperfunktionen, z.B. für den Eiweiß-, Fett- und Kohlenstoffwechsel, sowie beim Zellwachstum und im Immunsystem. Zinkmangel kommt bei Jugendlichen in der Wachstumsphase vor. Pilze sind bessere Zinkquellen als Obst und Gemüse. Shiitake übertrifft Spinat um das Dreifache. Selen ist ein Radikalfänger ersten Ranges. Es wird als biologischer Gegner verschiedener Schwermetalle angesehen (Quecksilber, Cadmium, Blei, …). Selen stimuliert die Bildung von Lymphozyten. Mit brauen Champignons kann man 50-200% des Tagesbedarfes decken.
„Der therapeutische Einsatz von Großpilzen kann
kausal sein, mit dem Ziel, die Ursache einer Krankheit zu beseitigen,
symptomatisch sein, um die Beschwerden einer Krankheit zu lindern,
adjuvant sein, um z.B. den Nebenwirkungen einer Tumorbehandlung entgegen zu wirken.
Die therapeutische Wirkung – die Heilkraft der Pilze – wird durch ihre sekundären Inhaltsstoffe ausgelöst.“
Eine wichtige bioaktive, sekundäre Stoffgruppe der Pilze sind die Polysaccharide, am Interessantesten sind dabei die Betaglucane, die nur aus D-Glukosemolekülen aufgebaut sind. Polysaccharide gehören zu den Kohlenhydraten. Sie sind sogenannte Vielfachzucker, die aus vielen Einfachzuckern (Monosacchariden) wie Glukose, Fruktose, Galaktose und anderen zusammengesetzt sind.
Die Polysaccharide haben für den Transport von biologischen Informationen das größte Potential. Je nachdem, ob die Hauptkette auch einer oder mehreren Sorten von Monosacchariden besteht, spricht man von Homopolysacchariden, wie Zellulose oder Heteropolysacchariden. wie Pektin. Polysaccharide werden als immunmodulierend beschrieben. Die Art und Weise wie die Glukosemoleküle miteinander verbunden sind, spielt dabei eine große Rolle und fordert die Forschungen momentan heraus.
Beim Maitake erwies sich die D-Fraktion als besonders wirksam. Sie sollen bei der Tumorabwehr wirksam werden. Die Wirkung der Betaglucane ist vielfältig. Zellen, die auf Antigen spezifisch reagieren erkennen einen Mechanismus, der auf diese Betaglucane stark reagiert. Werden Glucan-Einheiten erkannt, werden sie an einen Rezeptor gebunden. Damit beginnen sie mit ihrer modulierenden Wirkung und üben auf eine positive Wirkung auf den Abwehrmechanismus aus. (hemmt Entzündungen, Hautschutz, Blutzuckersenkung, Blutdrucksenkung, antivirale Wirkung, antitumorale Wirkung).
So aktivieren sie auch die Monozyten, die Makrophagen und Granulozyten. (Fresszellen, die Bakterien und Gewebetrümmer unschädlich machen). Ebenfalls stimulieren sie das Komplementsystem, welches ein Bestandteil der körpereigenen Immunabwehr darstellt (Abwehrzellen des Immunsystem) und sie aktivieren die Killerzellen, die Tumorzellen und Virus-infizierte körpereigene Zellen zerstören.
Die Lymphozyten, die zu den kleinsten Vertretern der Abwehrzellen gehören, befinden sich im Knochenmark und in den lymphatischen Organen (Thymusdrüse, Milz, Mandeln, Lymphknoten). Sie werden bei Bedarf in die Blutbahn geschickt. Zytokine sind Eiweißmoleküle, die die Abwehr von Krankheitserregern steuern. Immunglobuline, auch Antikörper genannt, sind Eiweißmoleküle, die zur Abwehr von eingedrungenen Fremdstoffen wesentlich beitragen.
Somit haben Betaglucane positive Effekte bei Bakterien, Virus, Pilzbefall, HIV, Leberschäden, Allergien und Hypoglykämie. Sie hemmen die Krebszellwucherung, begünstigen Apoptose und weisen eine antimetastatische und antiangiogenetische Wirkung auf.
Terpene sind ebenfalls sekundäre Inhaltsstoffe. Sie sind Kohlenstoffverbindungen. Sie kommen als ätherische Öle in Pflanzen und wenig in Tieren vor. So hat z.B. das Menthol eine schmerzstillende Wirkung. Man unterscheidet ja nach Organisationsstruktur zwischen Hemiterpene, Montoterpenen, Triterpenen und Tetraterpenen. Es gibt rund 8000 Terpene.
Die Triterpene, die in den Pilzen sind, wirken antikanzerogen, antiviral, antibakteriell, fungizid und antioxidativ. Sie können den Cholesterinwert senken und Herzkrankheiten vorbeugen. Sie können auch äußerlich angewendet werden, um die Haut zu schützen. Im Glänzenden Lackporling sind über 130 Triterpene und ihre Derivate nachgewiesen worden. Sogar aus den Sporen konnten Triterpene isoliert werden.
Die Triterpene weisen folgende Wirkung auf: Anti-HIV-Aktivität, blutdrucksenkend, Leber schützend, Hemmung des Histamin Freisetzung, Hemmung der Thrombozytenaggregation, Cholesterin senkende Wirkung, Stimulation der Herzfunktion, zytostatische Wirkung, schmerzstillende Wirkung. Der bittere Geschmack des Lackporlings kommt von den Triterpenen, die auch im Eichhasen vorkommen.
Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind das Ergothionein, eine schwefelhatige Aminosäure, die auch in der Leber, den Nieren, im Harn und im Sperma vorkommt. Das Ergothionein spielt bei Entzündungen eine große Rolle. Man findet einen hohen Gehalt an dieser Aminosäure im Champignon, im Austernpilz, im Shiitake, im Kräuterseitling und im Maitake.
Ein weiterer Radikalfänger sind die Polyphenole. (sind z. B. in der Schale von roten Weintrauben enthalten). Champignons, Austernpilz und Maitake liefern 600mg Ergosterol je 100 g Pilzbiomasse.
In Pilzen sind auch Lektine enthalten, die zu den Proteinen gehören. Sie sind komplex und können sich mit bestimmten Polysaccharide verbinden. Sie können sich spezifisch an Zellen oder Zellmembranen binden und lösen dort eine biochemische Reaktion aus. Lekine haben eine immunmodulierende Wirkung und sind antitumoral.
In Shiitake und im Kulturchampignon konnte eine fungizide Wirkung nachgewiesen werden.

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