Reise-Blog #47: Der magische Wald bei Sintra

^{Geräusche, Gerüche und visuelle Einrücke en mass. Der Wald von Sintra ist was für alle Sinne.}

Die Strecke von unserem letzten Schlafplatz bis nach Sintra beträgt zwar nur ca. 200 km, wir brauchen aber trotzdem mega lange. Zum einen sind wir ja nicht so schnell mit unserem Bus und zum anderen müssen wir an Lissabon vorbei. Da ist ganz schön viel Verkehr. So genau wissen wir noch gar nicht, wo die Blöcke zum Bouldern sind. In Sintra halten wir also erst mal zum Wasser holen und nachgucken, wo wir überhaupt hin müssen. Das Wasser riecht leider chlorig und so fahren wir weiter.

^{Wo gehts denn nun zu den Bouldern?}

Wir kommen auf eine sehr schmale Straße und können schon langsam erahnen, was das für ein Wald ist. Links von uns wachsen riesige Bäume, welche wiederum mit Moos, Flechten und Efeu überwuchert sind. Nach ein paar weiteren Metern finden wir ein Quelle und füllen unsere Wasservorräte auf. Währenddessen kommen noch 3 weitere Leute zum Wasser holen. Das ist mir schon oft aufgefallen, da hier das Wasser aus der Leitung nicht trinkbar ist, trifft man oft Leute an den Quellen, die sich mit Trinkwasser versorgen anstatt einfach welches zu kaufen.

^{Frisches und chlorfreies Wasser direkt aus der Quelle. Geil!}

Inzwischen habe ich auch ein Bouldergebiet rausgesucht und das steuern wir an. Die Straße führt immer tiefer in den Wald und wir öffnen erstmal die Fenster und lassen die vielen verschiedenen Gerüche auf uns wirken. Verschiedene Nadelbäume und Eukalyptus bilden eine dunkelgrüne Wand. Auf dem Boden tummeln sich Farne und heruntergefallene Äste, sowie Gestrüpp und Flechten.

^{Mit Efeu bewachsene Bäume gibt es hier ohne Ende...}

Ab und zu liegt ein Haufen Steine rum. Uns erinnert die Landschaft etwas an den Wald in Fontainebleau nur viel wilder. Am Parkplatz angekommen laufen wir mit Kamera ausgestattet durch das Gestrüpp, klettern über Steinblöcke und versuchen schon mal die ersten Boulder ausfindig zu machen. Leider wissen wir nicht genau, wo die sich befinden und das Gebiet ist sehr dicht bewachsen. Noch dazu ist das mobile Internet hier sehr schlecht und ich kann keine Bilder aus dem Topo laden.

^{Auch beim Boulder suchen darf ein bisschen Quatsch machen nicht fehlen!}

Ein paar finden wir aber dann doch. Und so ziehen wir am nächsten Tag dann mit unseren Sachen los. Ein paar Platten zum eingewöhnen machen riesig Spaß. Jedoch merken wir sehr schnell, dass es der Fels ganz schön in sich hat. Die Oberfläche ist sehr grobkörnig und reißt uns förmlich die Haut von den Fingern. Die anderen Routen sind super schwer und uns tun schon die Finger weh.

^{Constantin grübelt: "Wie soll das nur funktionieren?". Naja, so auf jeden Fall nicht!}

Etwas frustriert laufen wir zurück zum Auto. Das war irgendwie nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Ich will mich noch etwas bewegen und laufe eine Runde durch den Wald. Der Weg ist einfach wunderschön. Wiedermal höre ich nur Vogelgezwitscher und das klacken der Baumstämme, die bei dem heftigen Wind aneinander schlagen. Ab und zu quietscht es auch und fast hört es sich so an, als kämen Stimmen aus dem Wald. Zuerst finde ich das ganze sehr unheimlich, kann es aber dann doch genießen, als ich merke, dass es nur die Bäume sind. Der Wald sieht überhaupt nicht aufgeforstet aus. Was runter fällt bleibt einfach liegen. Ein seltener anblick. Zurück am Bus beschließen wir, es hier am nächsten Tag noch mal zu versuchen und dann in ein anderes Gebiet zu fahren.

^{Der rauhe Fels ist für unsere Haut ein echtes Problem, für diese kleinen grünen Freunde scheint er eher vorteilhaft zu sein.}