Der einheimische Fischer

in #travel6 years ago (edited)

Der einheimische Fischer


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In den frühen Morgenstunden sieht man bei Ebbe einheimische Fischer weit draußen im Watt verschiedene Arbeiten verrichten.

Einmal ist es ein Mann, der mit einem Bein auf einem Brett kniet und sich mit dem anderen dabei im Schlamm abstößt. Das Brett gleitet so wie ein Schlitten über den Schlick. Ab und zu steigt er ab, zieht einem Rechen über den Sand und sammelt irgendetwas in einen Eimer.
Das Ganze findet in kurzer Entfernung zur Wasserlinie statt.

Ein anderes Mal watet ein Mann mit Schaufel und Eimer mehr als knietief durch den Schlick. In kurzen Abständen bleibt er stehen und fängt an, etwa ellenbogentief zu graben. Schließlich holt er etwas längliches aus dem Schlamm, das er in den Eimer legt. Im Weitergehen setzt er seine Arbeit vor.

Wiedermal lag ich auf der Lauer. Schließlich galt es herauszufinden, was da weit draußen im Watt vor sich ging. Leider reichte der Zoom der kleinen Pocket-Kamera nie aus. Schließlich kam ich auf die Idee dem Koch die Fotos auf dem Tablet zu zeigen.

Der ging schnurstracks in die Küche und brachte eine Handvoll kleiner Muscheln - die also sammelt der Fischer auf dem Schlitten ein.
Die locals essen sie roh. Es ist eine der vielen Arten essbarer Herzmuscheln, die sich nur flach im Sediment eingraben. Er bot mir welche an, aber der Gedanke rohe Muscheln aus dem Mangrovenschlamm zu essen, mundete nicht sonderlich.

Der Mann mit Eimer und Schaufel hingegen, fördert Austern aus dem Schlick zutage. Sie stehen im Laemhin Seafood Restaurant auf dem Speiseplan. Asiatische Gäste nehmen sie gern. Es gibt sie vielen Zubereitungsarten von roh über gegrillt mit Bacon. Aber auch bei der Vorstellung Austern aus dem Brackwasserschlick zu essen, kam kein Verlangen auf.

Der Koch öffnete den Decke einer großen Isoliertruhe. Hier lagern sie auf Eis. So halten sie sich bis zu drei Monaten frisch und können verzehrt werden. Beschreiben kann ich sie auch nur im Vergleich mit den französischen Austern. Anders als sie, wirken die hier relativ groß und schwer. Die Schale ist weniger strukturiert und eher einheitlich von dunkler Farbe.


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Anmerkend: Normalerweise esse ich Fisch und andere Meerestiere vorzugsweise roh. Vielleicht hat mich die Erfahrung, hier kürzlich selbst von einem Haken- oder Fadenwurm befallen worden zu sein - und die Geschichte ist leider noch nicht vollständig geklärt und ausgestanden - vorsichtig werden lassen. Der Genußfaktor bei so etwas ist derzeit dahin.


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