Berlin Kreuzberg: „Gutmenschen sind wie Bösmenschen, nur in blöd!“

in #deutsch6 years ago

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Liebe Steemianer!
Wieso dieser seltsame Spruch? Er stammt aus einem Artikel auf www.achgut.com über Berlin Kreuzberg, wo das „Narrativ der Guten“ gerade in Echtzeit kollabiert.

Hintergrund: In der Ratiborstraße befindet sich ein Areal mit Handwerkern, Künstlern und einigen Wagenburglern. Eine behütete Welt, eine gute Welt (und grünwählende vermutlich). Diese kleine und geschützte Welt wird sich ändern. Auf dem Gelände soll eine Unterkunft für 450 „Geflüchtete“ aus Afrika entstehen.
Von den linken Flüchtingsbefürwortern und Bahnhofsklatschern (ich weiß, das sind alles Klischees, aber Ihr wisst wen ich meine) sind jetzt vermehrt Zitate zu hören wie die folgenden:

„Wir haben auf keinen Fall etwas gegen Flüchtlinge – im Gegenteil. Wir sind offen für Veränderung, wir wollen auch gerne zusammenrücken. Aber wir wollen nicht selbst vertrieben werden.“

oder

„Wir sehen, dass wir hier sehr viel Platz haben, das ist ein Privileg, und wir sind gerne bereit, als Kreuzberger auch diese Verantwortung anzunehmen, hier auch Geflüchtete aufzunehmen und zu integrieren, wie das möglich ist, aber wir waren dann doch erschrocken, das hier erstens 15.000 Quadratmeter auf der Liste standen von unserem Areal…“

oder

„So eine Kreissäge ist halt einfach laut, und da muss man so ein bisschen Abstand haben zu einem Wohnbereich.“ so ein Schreinermeister

Preisfrage: Was ist der Unterschied zwischen den 3 obigen und dieser Aussage: „Ich bin ja kein Nazi, aber ich will selbst entscheiden, wer bei mir daheim wohnt.“?

Richtig: Der untere Satz, der natürlich sofort einen echten Nazi entlarvt und die oberen kreuzbergischen Aussagen von sogenannten Gutmenschen unterscheiden sich rein in der Eloquenz, in der Verstecktheit der im Grunde gleichen Aussage „wir sind ja gut, aber…“

Der Gipfel an rhetorischen Verquastheit:

„An alle hämischen Bürger und Nazi-Nullen, die lauthals ihre eigenen Ängste projizieren: wir teilen das nicht. Geflüchtete sind hier und im dichtbesiedeltsten Bezirk Berlins: willkommen! Erhalten bleiben müssen aber die 80 Arbeitsplätze & die lang gewachsene Kreuzberger Mischung. Ratibor 14 erhalten“

„Ratibor 14 erhalten“ ist dabei besonders entlarvend. Diese Guten implizieren offenbar, dass durch den Zuzug von Flüchtlingen ihr Umfeld zerstört wird. Wieso das denn auf einmal?

Fazit:

Gutmenschen und Bösmenschen kommen zum selben Schluss, doch der Gutmensch erst, wenn es ihn betrifft, während der angebliche Bösmensch vorausblickt. Gutmenschen sind wie Bösmenschen, nur in blöd.


Der Gutmensch will das Gute, aber immer nur anderswo. Ein klassisches Nimby-Denken (“not in my backyard“).

So nicht, liebe Kreuzberger. Wer bestellt, bekommt auch geliefert!

Zum Artikel:
http://www.achgut.com/artikel/wie_in_kreuzberg_das_Narrativ-der_guten_kollabiert

pics:
https://twitter.com/areal_ratibor14/media?lang=de, http://www.ratibor14.de/

kreuzb2.JPG

Sort:  

Der Gutmensch will Gutes tun mit dem Geld anderer Leute.

Nicht nur mit dem Geld anderer Leute, gerne auch mit dem sozialen Umfeld und der Erwerbsgrundlage anderer Leute. Eigentlich möchte er gerne alles unterstützen, solange er selber ausreichend Abstand halten kann.

Diese Erkenntnis deckt sich zu 100% mit allen Gesprächen aus den letzten 3 Jahren, die im Bekanntenkreis zu führen ich damals noch Lust hatte. Mittlerweile lehne ich mich ohne Häme zurück und schaue zu, wie die potemkin'schen Fassaden zerbröseln. Die lauter werdenden Jammertiraden interessieren mich allerdings auch nicht mehr...

Ist doch nett, wenn einem die Realität die eigene Ideologie schmerzhaft auf die Füße knallt. Vielleicht stellt sich jetzt ein Lerneffekt ein

Aus meiner Sicht gibt's leider nichts mehr zu lernen, weil der "Point of no return" bereits überschritten ist.

Wer bestellt, bekommt auch geliefert!

... und in der AGB von diesem Lieferando steht nix von "Rückgabe"...

Ich sehe die Stimmung allerdings schon über dem Kippunkt. So dass man als Mensch mit allen Tassen im Schrank bald wieder überbordenden Nationalismus zur Realität zurückargumentieren muss. Deinen Point of no return sehe ich schon auch, die Kacke ist am dampfen aber da gibt es trotzdem wahnsinnig viel Spielraum wie man zukünftig reagieren kann.

Und auch bei Deinem Punkt: geliefert wie bestellt.

Damit baut sich dann schön viel interne Spannung auf und, schwupps, schreibt sich die Geschichte der "Mass"nahmen für mehr Sicherheit quasi von alleine.

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