Wer fordert seine Mitarbeiter in der Gluthitze zu Power-Stunden auf – Amazon...

Im Nordwesten der USA gibt es eine Hitzewelle und dankenswerter Weise ermöglicht es Amazon, auf seinem Haupt-Firmensitz in Seattle, dass Menschen, welche Abkühlung brauchen, zu ihnen kommen können, um den Wüsten-Temperaturen zu entgehen. Der Hintergrund dafür ist, dass in der dortigen, normalerweise kühlen Region, fast niemand eine Klimaanlage besitzt, weil man diese sonst nicht braucht und deshalb haben die US-Behörden damit begonnen, den Menschen ihre klimatisierten Räume, zur Abkühlung zur Verfügung zu stellen.

Wie aus der Zeitung „Seattle Times“ zu entnehmen ist, hat sich diesem tollen Beispiel auch der Amazon-Konzern angeschlossen und sein Tagungszentrum, welches sich mitten in der Stadt befindet, für etwa 1.000 Personen geöffnet. Die einzige Bedingung ist, dass die Menschen Masken tragen und sich vor dem Betreten auch ausweisen. In Seattle hat es übrigens bereits seit mehreren Tagen, annähernd 40 Grad.

Während also Amazon Pluspunkte damit sammelt, weil man den Menschen einen Zufluchtsort gewährt, in welchem man sich Abkühlung verschaffen kann, zählen die eigenen Mitarbeiterinnen und deren Bedürfnisse allerdings nix. Die „Seattle Times“ beruft sich dabei auf zahlreiche Interviews mit Mitarbeiterinnen des Konzerns, welche davon sprechen, dass sie selbst, trotz der extremen Hitze, zu Höchstleistungen „angespornt“ werden...

In den Hallen von Seattle und Kent ist es nur unwesentlich kühler, als es die Außentemperaturen sind. Die Maßnahmen, welche der Abkühlung dienen sollen, erinnern an jene, welche wohl der alte Geizkragen Dagobert Duck seinen Mitarbeiterinnen gönnen würde. Es gibt Trinkwasser und kalte Tücher für den Nacken... In der Halle von Kent, wurden die Beschäftigten gar zu „Power-Stunden“ verdonnert. „Power-Stunden“ bedeuten, dass die Mitarbeiterinnen sich mehr bewegen müssen, damit sie produktiver sind.

Wer glaubt also noch, dass die Zeit der Galeeren längst vorbei ist?

Die „Seattle Times“ hat beim Konzern nachgefragt, warum dieser sogar jetzt in der unerträglichen Hitze, Power-Stunden verordnen würde. Wie nicht anders zu erwarten, verneinte Amazon, dass es auf dem Standort in Kent, derzeit Power-Stunden gibt. Weiters erklärte der Konzern, dass in den Hallen von Kent, bereits seit einigen Jahren Klimaanlagen vorhanden sind. Auf die Nachfrage warum sich dann so viele Mitarbeiter*innen über die unerträgliche Hitze beschweren oder ob man die Fabrikate der Klimaanlagen nennen könne, gab es dann keine Antwort mehr. Die Frage, ob es Temperaturaufzeichnungen von innerhalb der Hallen gibt, blieb ebenso unbeantwortet.

Amazon wie es leibt und lebt...

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Ich verstehe einfach nicht warum sich die Mitarbeiter nicht einfach krank melden

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