Gödel's Ontological Proof of God - Strengths and Limitations of Mathematical Logic

in #science7 years ago

With this article, I provide a brief and basic explanation of one of the most famous and exciting mathematical proofs:

Gödel's Ontological Proof of God


This work is very interesting both from a logical and a philosophical point of view.
First the necessary vocabular should be clarified.

Ontology
. . . is the philosophical study of the nature of being, becoming, existence, or reality, as well as the basic categories of being and their relations. It is traditionally listed as a part of the major branch of philosophy and also known as Metaphysics.
Ref. [2]

Entitiy
. . . is something. It can be existent as an subject, an object, actually or potentially, it can be physical or abstract, hence this term is not limited to material existence.
Ref. [2]


The Mathematical Proof

Gödel-Formalisierung.png
Image Source

Formally, this proof is correct, hence from a logical point it is valid for itself. The use of mathematical logic is one of the most powerful tools to tackle question which can not be investigated via empirism. - But how exactly does it work?

Here is an as simple as possible verbal explanation of the premises and conclusions, which is similar to the one in the figure above but with additional comments to make it easier to understand:

  1. premise - Either a property or its negation is positive, but not both. What means, that if a property is positive its negation is negative and vice versa.

  2. A property necessarily implied by a positive property is positive.
    (Otherwise, the initial positive property would necessarily imply a negative one and thus indirectly provide a negative property for the entity, which in the first place would not allow it to be defined as a positive property.)

  3. Positive properties are possbily exemplified, hence there possibly may be entities, that show these properties.

  4. definition - A God-like being possesses all positive properties.

  5. The property of being God-like is therefore positive.
    (To come to this use the logic provided in Point 2.)

  6. conclusion - Hence positive properties are possibly exemplified, possibly God exists.

  7. axiom - Positive properties are necessarily positive.

  8. definition - An essence of an individual is a property, that is possessed by this individual and what necessarily implies any other of it properties.

  9. theorem - Being God-like is an essence of any God-like being.
    (This theorem rises from the previous established statements.)

  10. definition - Necessary existence of an individual is the necessary exemplification of all its essences. This means, that an individual shows necessary existence, whenever all its properties (or overriding: essences) are necessarily exemplified.

  11. axiom - Necessary existence is a positive property.

  12. theorem - Necessarily, God exists. Based on the previous established statements, this is the only correct conclusion: God possesses all positive properties, hence he also possesses the property of necessary existence.


Limitations

From a philosophical point of view for every mathematically correct proof, the premises, on which it necessarily rests upon, can be attacked and debated. The fact that the premises and definitions used here are predominantly very basic and clearly worded is a strength of this ontological proof. Furthermore, it can be questioned whether the logic itself, which is used for the proof, provides meaningful results for the considered issue.


This article does not intend to offend anyone's feelings by presenting this ontological proof, but is so interesting from a purely intellectual and scientific point of view, that it should be read and enjoyed in an appropriate neutral scientific way.
A lot of points for and against the existence of God can be found in further literature. A fruitful treatment of this - probably most difficult - question is by no means directly connected with this article only and requires a comprehensive and open discussion.


About the original Philosopher

Kurt Friedrich Gödel was an Austrian-American mathematician and philosopher and one of the most important logicians of the 20th century!
He made significant contributions to the first-order logic, to the relations of intuitionistic logic to both classical logic and modal logic and to the theory of relativity in physics.


Follow me for more articles with scientific background!

Best,
moutain.phil28


Reference:

  1. Formanek, Nico: Gödels ontologischer Gottesbeweis, 31. March 2011
  2. The Merriam-Webster Dictionary

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Cool. Solche Texte habe ich mit 17 verschlungen!
Dieser lässt mich allerdings etwas verwirrt zurück. Gödel gibt keine Definition von God und God-like. Er schert sich auch nicht darum, ob die menschlich-mathematische Logik eine universell-kosmische Logik ist. Die Formel-Symbole sind auch nicht erklärt. Soll man sie den Aussagen zuordnen können?
Ich gebe zu, ich werde nicht weiter darüber grübeln! Intuition ist eher meins! :)

Naja die Symbole habe ich eben in Sprache übersetzt, weil sie ansonsten generell schwer verständlich sind. Gödel hat diesen Beweis zu meinem Kenntnisstand nicht selbst veröffentlicht, sondern er wurde nach seinem Tod in seinen Unterlagen gefunden - die Zeilen so wie sie da stehen.
Die Definition von God-like ist für diese Arbeit in Punkt 4) abgehandelt. Es bedarf für diesen Gottesbeweis keiner anderen Definition als die der positiven Eigenschaften Gottes. - Was definitiv eine Stärke des Beweises ist.

Was wäre den eine Ausbildung subsituierbare Alternative zur menschlich-mathematischer Logik? Allein aus diesem 'Term' heraus lässt sich vorhersagen, dass wir niemals in der Lage sind eine andere Logik zu entwickeln und zu nutzen. Logik ist ein Teilgebiet der Mathematik und deren Anwendung ist immer direkt oder indirekt vom Menschen durchgeführt.

Die viel spannendere, legitime und auch gestellte Frage ist, ob die angewandte Logik nicht nur für dieses wohldefinierte Beispiel sondern auch für die komplexe Gesamtsituation gilt. Daher die Wahl der möglichst reduzierten Prämissen, um möglichst robuste Ergebnisse zu liefern.

Da hast du aber jetzt meinen vollen Respekt dafür, dass du Gödels Formel in Sprache übersetzt hast!
Ja, angenommen, der Mensch ist wirklich das Mass aller Dinge...
Ich hege aber den Verdacht, dass wir Erdlinge evolutionsmäßig auf einer Stufe stehen, die von anderen Intelligenzen als unterentwickeltes Ungeziefer betrachtet wird.
Auch möchte ich einwerfen, dass es schon ein Problem mit dem zugrundeliegenden Gottesbegriff God in the meaning of good bzw. Gott ist positiv hat. Denn „positiv“ ist subjektiv! Es ist eine Bewertung! Ist eine negative Erfahrung negativ? Kommt darauf an! Wenn ich daraus etwas lerne, ist sie ja für mich positiv! Wann ist ein Kunstwerk positiv? Ist ein rostiges Auto negativ?
Somit hat es def gute alte Gödel zwar meines Erachtens gut gemeint (Bewertung!), aber war doch begrifflich in einem kindlich-gläubigen Begriffssystem verhaftet.
Heute ist ein anderer Gottesbegriff gängiger geworden: Gott ist alles, was ist. Das ist mE auch noch bedenklich, weil wir offensichtlich krankhaft etwas personifizieren wollen, um einen großen Papa, der gleichzeitig große Mama ist, über uns haben zu wollen.
Daneben gibt es noch die positiv orientierten Gottesbegriffe wie Gott ist die Liebe, ist das Leben...
Als Mittelschülerin habe ich mich wie gesagt intensiv damit befasst und kam zum Schluss, dass Spiritualität und Forschung nur zwei Seiten einer Medaille sind und sich letztendlich zu einem geistigen Gesamtwissen fusionieren werden.
Auch beim tieferen Hinterfragen von Glauben und Atheismus kam ich staunend zum Schluss, dass beide „Parteien“ oberflächlich sind. Würden sie tiefer in die Erforschung des Seins eindringen, würden sie in einen Bereich gelangen, der mit Wortdefinitionen nicht mehr erfassbar ist. Vielleicht hat Wittgenstein auch das gemeint oder zumindest geahnt.
Als ich mich dann weit später mit NLP befasste, bestätigten sich meine Annahmen insofern, dass jeder Mensch seine eigene geistige Landkarte hat und wir geneigt sind, unsere Erkenntnis- und Erfahrungswelt als das Absolute zu betrachten.
Das ist die Ursache von Kommunikationsproblemen und so Missverständnissen, aber mehr noch: Weil wir diese szbjektive für die objektive Welt halten, lernen wir schwer und entwickeln uns kaum. Ein wirkungsvoller Weg ist, sich auf eine übergeordnete Ebene (Meta-Ebene) zu begeben, um Zusammenhänge und Möglichkeiten zu erkennen, die man im vertrauten Bereich nicht wahrnimmt.
Viele Absurditäten auf der Welt erklären sich sofort durch dieses Modell, dass sich durch Wirksamkeit beweist.
Lieber hätte ich dir ja jetzt spassig in Douglas Adams-Manier geantwortet, aber vielleicht ergibt sich so was auch noch mal. Have a nice day! :)

Da hast du Recht das der Prozess der Beurteilung von 'positiv' und 'negativ' subjektiv ist. Aber Gödels hat hier keinen Fehler gemacht und ist auch nicht einem kindlichen Idealismus erlegen, sondern hat einen wunderschönen und intelligenten Kunstgriff gemacht. Sein Beweis erfordert es nämlich nicht, dass Gott einzelne positive Eigenschaften zugeordnet werden müssen. Es werden ihm alle zugeordnet, somit ist die Beurteilung der Eigenschaften nicht im Beweis enthalten. Wenn man so will, kann der Allwissende die Zuordnung einzelner Eigenschaften machen. Es liegt also innerhalb des Beweises diesbezüglich keine subjektive Verzerrung vor. - Das hat mir am Anfang auch etwas Kopfweh bereitet bis ich das verstanden habe. ;-)

Der Ausgangspunkt, dass 'alles was ist, Gott ist' klingt für mich jetzt sehr nach Pantheismus oder eine seiner Variationen. - Ohne dass ich jetzt Zeit und Lust dazu habe, möchte ich trotzdem erwähnen, dass dieser Startpunkt in einer Debatte mit einem Atheisten eben diesem Tür und Tor öffnet. Einfach weil es eine schwach untermauerbare Position ist. - Ich empfehle weiterführende Literatur.

Für den Rest empfehle ich die Werke von Prof. John Lennox. Da wird schnell deutlich, dass Forschung und Glaube so eng miteinander vernetzt werden können, dass es einem die Sprache verschlägt. Mit 'Spiritualiät' als 'blinden Glauben' kann ich nichts anfangen. Bitte sei nicht erzürnt, wenn ich dieses Wort nun ein einem Verständnis wiedergegeben habe, dass nicht deiner Auffassung entspricht. Wollte dies aber kurz anführen.

Nein, nein, passt schon! Glaube als „Religionsgläubigkeit“ (was wir nicht wissen, müssen wir glauben, und sofort ein Kniefall dazu) hat auch für mich keinen Deut mit Spiritualität zu tun.
Gut, dass du mir/uns allen begriffliche Aufklärung erteilst. Wenn das sooo ist...
Von John Lennox habe ich nichts gelesen. Das könnte sich jetzt aber ändern...
Kryptisch manchmal, diese alten Philosophen. Aber wir checken sie! ;)
Jetzt macht das Ganze voll Sinn!

Gerne! Freue mich über dein Interesse!
PS: Prof. John Lennox lebt noch und hält auch immer wieder Vorträge, die ich nur zu gerne besuche.

Hab‘ gerade gegoogelt, es gibt auch YT-Videos von ihm! Als Einstieg mal gut. Ich schlage mir oft Nächte um die Ohren mit Weiterbildung dieser Art!
Der Diskurs mit dir hat mir Riesenfreude bereitet. Hoffentlich findet er eine Fortsetzung! :)

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