Geschlechterk(r)ampf … oder doch lieber RAUM gewähren?

in #psychology7 years ago

http://www.wozu-socken.de/lebenskreis/geschlechterk-r-ampf/

"Im Geschlechterkampf werden die beiden Geschlechter nicht als partnerschaftliche Parteien empfunden, sondern als verfeindete Parteien, die sich gegenseitig unterwerfen und ausbeuten wollen."

(WikiMANNia)

Männer und Frauen unterscheiden sich nicht mehr allzu sehr. Völlig neue Partnerschaften/Singleleben sind trügerisch auf dem Vormarsch. In deren Auswirkung kann und macht jeder alles für sich allein und selbst. Zeugung und Geburt eines gewünschten Nachkommen können wir als Single "endlich" allein bestimmen. Samenbanken, Direktspender und Leihmütter sind auf dem Vormarsch. Nur ab und an scheint‘s noch zu jucken, da wo dann so ein ungelegener Partner doch wieder von Nutzen wäre. Indessen raffiniert gehandelt: Hiergegen klopfe Mann/Frau flugs per Vermittlungsbörsen die Kurse ab. Denn wer will noch für Sex großartig Nähe aushalten oder gar für die "Alternativlösung" finanziell investieren müssen?! Dieser neue Lebensstil hat uns bereits so viel an Erleichterungen beschert, wer braucht da noch einen GeSCHLECHTERk(r)ampf … vielmehr … ist dies etwa schon wieder einer?!

Oder doch eher blind vor Liebe und hinein in die altbewährte "Paarfalle" …? (siehe Artikel: "Ich liebe Dich!")

Die folgenschwerste Entscheidung für die eigene Zufriedenheit und das eigene Glück ist die Partnerwahl, sofern wir Partnerschaft suchen. Sind wir uns dessen anfänglich bewusst oder wollen wir lediglich nicht "allein" sein?! Auf diese Weise entkeimte Paare kommen meist bald an den Punkt der Unzufriedenheit und beginnen gegenseitig verzweifelt Anerkennung zu fordern. Wird man folgend in einen Kampf in der Beziehung verwickelt, weist dies meist darauf hin, dass derjenige mit seinem Bedürfnis nach Unabhängigkeit, nach RAUM konfrontiert ist.

Partnerschaftsprobleme sind Raumprobleme. Viele Trennungen und Scheidungen könnten wir vermeiden, gäben wir uns mehr Raum! Unabdingbar ist Offenheit, verbinden wir sie mit Ehrlichkeit. Unverzichtbar, "ein wenig" Verschwiegenheit als Ausgleich. Nicht mit "Allem" muss man seinen Partner belasten. Dies gilt auch als Raumgewähren, seinen Partner emotional und psychisch nicht zu überlasten. Gedankliches Eigengut erfrischt und belebt eine Beziehung.

Je bestimmter wir sind, je klarer wir unsere Vorstellungen vermitteln, umso mehr konstruktive Energie kommt vom Partner zurück. Sind wir hingegen wirr, zerrissen und unsicher, testen wir nur an, so können wir keinen partnerschaftlichen Konsens erhoffen. Das vage Herumreden, in der Hoffnung, dass der Partner das Gewünschte versteht, funktioniert nicht! Es entfernt und erzeugt nur passive Aggressivität und Ablehnung. Viel besser ist, ohne ein allzu großes Theoriegebäude und ohne langer Prinzipiendiskussionen, auszusprechen, was wir in der Partnerschaft wollen und uns vorstellen.

Kommt es hier zu Missverständnissen ist "Leistungsverweigerung" die einzige Form den "Nichtversteher" noch zu treffen. Unweigerlich wird diese Verbindung einem Duell ähnlich!

Raum geben? Nein, der Partner muss "bei Fuß gehen"!

Wahnwitziges passiert in Paarbeziehungen: Er grübelt: "Wie gern würde ich mit meinen Freunden einen gemütlichen Männerabend verbringen!" Sie stellt sich stillschweigend vor: "Vergnüglich könnte ich mit meiner Kollegin diese Ausstellung heute besuchen!". Würde jetzt einer der Partner seinen Gedanken laut kundtun, wäre der andere Partner beleidigt und gekränkt! Warum?

Das abgestandene bürgerliche Partner- und Familienidealbild ist trotz neuester Errungenschaften in Sachen Partnerschaft (siehe Anfang des Artikels) noch stark in uns verankert. Selbst "zufriedene" Singles machen sich dieses zu Nutze, um ihr "Alleinbleiben" dahingehend abwertend zu rechtfertigen. Wir fühlen uns gezwungen zu harmonieren und dies in allen Lebenslagen, wenn wir auch nur so tun als ob. Wir sind unzertrennlich und können nur gemeinsam alle Wege beschreiten. Irgendwann gönnt man seinem Partner keine Selbstständigkeit mehr, Dinge allein zu unternehmen und zu gestalten, da man ja genauso eingeengt wird. Hier kann sich nur ein Stau bilden, negative Gedanken und die daraus resultierenden negativen Gefühle entwickeln sich.

Der GeSCHLECHTERk(r)ampf stellt bereits die Frage: Wer zieht als erster die Waffe? (Metapher!)

Wobei das rettende Zauberwort so einfach wäre: RAUM!

Schaffen wir eine gleichgewichtige Gestaltung von Raum innerhalb unserer Partnerschaft?! Oder fangen wir an, uns gegenseitig den genommenen Raum unreif vorzuhalten?

Blicken wir ein wenig narzisstisch auf unser Wohl! Was wünsche ich mir von einer Partnerschaft? Welche Prioritäten habe ich? Kann ich diese mit denen des Partners verbinden und umgekehrt?

Ist unser sexuelles Verlangen ähnlich, können wir uns auch hier auf Dauer annehmen? Je mehr wir eine Partnerschaft raumgebend bejahen, desto mehr "hält" sie, vielleicht sogar für das berühmte IMMER und jenes dann nicht nur aus Gewohnheit.

Die innere Bereitschaft einen anderen Menschen als Partner zu akzeptieren ist groß, wenn wir mit den gleichen und ergänzenden Funktions- und Denkweisen ausgestattet sind. Schaffen wir es, den Partner zu fühlen und empfinden wir Geäußertes als willkommen? Können wir wieder eine Ergänzung zulassen, weil wir doch nicht alles allein schaffen mögen, obwohl wir es natürlich könnten?!

Sind wir gar stolz, diesen Partner an unserer Seite zu haben und ebenso Partner sein zu dürfen, dann fordern und gestatten wir RAUM, wie immer er auch geformt sein mag, ohne im GeSCHLECHTERk(r)ampf zu erstarren. Welchen wir ohnehin nur mit einem "Ausgebrannt sein" verlassen würden, denn einen glücklichen Sieger gibt es bei dieser Fehde nicht.

© Stefanie Füßner
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