Die Todesstrafe ist nicht libertär
Und warum? Anders als beim Waffenrecht, gehe ich davon aus, dass der Verbrecher schon verhaftet worden ist. Alle Strafen sind Erziehungsmechanismen höherer Autoritäten, die in einer freien Welt mit mündigen und eigenverantwortlichen Individuen nichts zu suchen haben.
Stattdessen gibt es Schadensersatz. Wenn ich deine Scheibe einschlage, muss ich für den Schaden aufkommen. Wie das alles berechnet wird, hängt von vielen Faktoren ab. Natürlich kann ich nicht einfach den Marktwert für ein Familienerbstück bezahlen. Und wenn ich jemanden umbringe, ist der Schaden so hoch, dass ich wahrscheinlich Jahrzehnte in einem Lager arbeiten muss ehe ich das Licht der Welt erblicke.
Das wäre vermutlich viel effektiver als einen einfach umzubringen. Das Geld bekäme wahrscheinlich die Familie. Menschen die nach einer psychologischen Untersuchung aus Sicherheitsgründen nicht herausgelassen werden können, müssen selber für ihren Aufenthalt bezahlen. Es kann nicht sein, dass die Gesellschaft hierfür (oder gar für Resozialisierungsmaßnahmen) bezahlen muss. Wer sich weigert, verhungert einfach.
Aber wo ist das Risiko? Ein Räuber würde dabei nur gewinnen. Wenn er erwischt wird gibt er die Sachen zurück und wenn nicht behält er diese. Deswegen muss man die Forderungen umfangreicher betrachten. Der Täter muss nicht nur den materiellen Schaden begleichen, sondern auch all den Aufwand der für die Polizei, Gerichte etc. drauf gegangen ist. Damit wäre dieses Problem gelöst.
Niemand hat seine Rechte automatisch verwirkt, wenn er gegen das Nicht-Aggressionsprinzip verstoßen hat. Ich will nicht, dass die Rachegelüste der Angehörigen über das Rechtssystem entscheiden. Der Geschädigte wird niemals rational entscheiden können. Außerdem: Was würde man denn machen, wenn nach Jahren heraus käme, dass der vermeintliche Mörder doch unschuldig ist? Ich zumindest kann die Ruf nach der Todesstrafe überhaupt nicht nachvollziehen.