Polittalk #1 Wer hätte das gedacht?

Seit einigen Jahren versinkt die SPD in Bezug auf ihre Anhängerzahlen.

Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass diese sich immer mehr an der Rolle der einstigen FDP angeglichen hat, um vermeintlich zu überleben.

---

Vor Jahren schon waren die Rufe laut und widerhallend, als die erste, so genannte, Groko antrat, um Deutschland an die Spitze der Welt zu führen.
Ob in Wirtschaft, Bildung, Umwelt oder Haushalt, die SPD wollte immer vorne mitspielen, ohne die nötigen Unterstützer zu haben. Die, für die sie sich einst gegründet haben: Die Arbeiterschaft!

---

Es ist egal, ob Frau Merkel, Herr Lindner oder Herr Özdemir, sobald jemand anderes an der Macht ist, hat dieser automatisch, wenn auch nicht immer gleich erkennbar, das Sagen!
Diese Person wurde schließlich demokratisch gewählt. Vom Volk, bzw. dessen Vertreter.

Aber anstatt eigene Resultate sprechen zu lassen, verließ man sich lange auf Parteivorsitzende, die inoffiziell mit der zweiten Rolle zufrieden waren. Sie ist leichter zu besetzen, mit weniger Verantwortung und wenn etwas schiefgeht, bekommt man schließlich nicht die schuld...
Im Umkehrschluss kann man aber, mit weniger Anstrengung verbunden, sagen, dass man ja an der Spitze der Macht mitmischt. Auch wenn dem nicht direkt so ist. Man spricht mit, wird aber meist bei eigener Meinung überstimmt.

---

Die Jusos und andere Versuche

Irgendwann kam man auf die glorreiche Idee, auf jüngere Sportler zu setzen. Diese sollten Schwung und frischen Wind in das eingestaubte Image bringen.

Grundlegend eine gute Idee, junge Menschen für Politik zu begeistern.

Wenn da nicht die Krux mit dem öffentlichen Parteibild wäre...

Es hat noch nie etwas gebracht, neues unter altes zu mischen. Kartoffelsalat hält auch nicht länger, weil man frische Kartoffeln darunter matscht.

Bitte nicht falsch verstehen, man sollte sich seinen Prinzipien treu bleiben, jedoch ab und an diese etwas überarbeiten. Ein neues Makeup hier, neues Parfüm da und auch ein neues Outfit tut der geschundenen Seele gut. Schließlich ist das gute, alte 4711 noch aus Opas Zeiten. Heute hat sich der Geschmack geändert.

---

Dann ist da noch die Sache mit den Dorfvorstehern.

Große Häuptlinge, die ihre Untertanen köpfen ließen sind von gestern. Heute hat es sich die __"Elite" der Nation zur Aufgabe gemacht, die "Dümmeren" zu leiten. In der Regel studiert, sich gut artikulierend und im Anzug.

Etwas was allerdings schon der "niederste" Bürger verstanden hat, ist:

DIE SEHEN SICH ALLE ÄHNLICH und verhalten sich auch so.

Was bringt es aber, einen Ja-Sager, durch einen anderen der gleichen Gattung zu ersetzen? Der Anfang war zwar durchaus viel versprechend, ja geradezu enthusiastisch, hielt jedoch nur so lange an, bis man weinend wie ein Kind vor einem zerbrochenen Spielzeug stand. Und dass, weil man verstanden hatte, dass es einfach länger als eine Wahlperiode dauert, bis man seine treuen Wähler wieder zurück gewonnen hat.

Aber da war ja noch der Lichtblick am Horizont:
Die stärkste Partei wurde sich nicht mit der Opposition einig. Somit war der Weg geebnet, sich vorzudrängeln, um doch noch einen Platz in deren strahlendem Lichtkegel abzubekommen.

---

Wann wird diese Partei begreifen, dass man selbst arbeiten muss, um erfolgreich zu sein?

Eine Minderheitenregierung wäre in dem Falle nicht der schlechteste Weg dafür, einen Denkanstoß in diese Richtung zu erreichen.

---

Ich hoffe ich war euch nicht zu direkt und freue mich wie immer auf eure Kommentare.

Euer Fangadir