Für ein Land, in dem wir gut und gerne ... Sperren

in #politic7 years ago (edited)

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Für ein Land, in dem wir
gut und gerne … sperren
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Stadtdirektor Stephan Keller, Polizeipräsident Uwe Jacob sowie Stadt- und Domdechant Robert Kleine präsentierten bei einer Pressekonferenz am 23. August 2017 „mobile Sperren“ am Kölner Dom als neue Sicherheitsmaßnahme. Zwischen Sandsteinpfeilern sollen vorerst Polizeiautos positioniert werden, um einen Anschlag mit einem Auto zu verhindern.

Kann man dies schönreden? Stadtdechant Kleine versucht es. Im Interview mit dem „Domradio“ spricht er von „ästhetischer Nachbarschaftshilfe“, denn die eingesetzten Steine kommen von der Dombauhütte. „Von Mitarbeitern der Dombauhütte vor Jahrzehnten und Jahrhunderten geschaffen“, wurden sie im Laufe der Zeit aus den Fialen genannten Türmchen des Sakralbaus ausgetauscht und erfahren nun eine Wiederverwendung als Terrorschutz.

„Der Dom schützt seine Besucher selber“, sagte Kleine. Doch weder Metaphern noch der kunsthistorische Wert der Barrieren täuschen über den Ernst der Lage hinweg. Im Fall der Fälle würden die jeweils rund 250 Kilogramm schweren Klötze wenig nützen, sagte Marcus Gärtner, Versuchsleiter der Prüfgesellschaft Dekra, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Das ist eine schnelle, aber ineffiziente Lösung. Ein zehn Tonnen schwerer Lkw würde die Domsteine zur Seite schieben.“

Darüber hinaus kommt die unter großer Pressebeteiligung regelrecht Einweihung zu nennende Vorstellung der aus jahrhundertealtem Material bestehenden Poller, bei der sich die Offiziellen im Stile einer fröhlichen Grundsteinlegung ablichten ließen, einer Institutionalisierung der Terrorgefahr (und damit ihrer Gründe) gleich. Dennoch legt Oberbürgermeisterin Reker Optimismus an den Tag: „Ich glaube, dass wir auf diese Weise unseren Lebensstil beibehalten können.“ Nur unterliegt der Lebensstil seit gut zwei Jahren ganz offensichtlich einem Wandel. Damit wir hier so „gut und gerne leben“ können, wie sich das die CDU in ihrem Wahlprogramm vorstellt, scheinen Sperren aus Stein und Beton nötig.

Doch auch andere Zeichen der Zeit zeigen, wie sehr sich die Politik der großen Versäumnisse auf das enger gefasste Umfeld niederschlägt. In Chemnitz zum Beispiel, wo in der Nacht zum Sonntag, 27. August, das Stadtfest einen ganz unplanmäßigen Verlauf nahm. MDR Sachsen zitierte einen Augenzeugen, der die Lage als „permanent angespannt“ beschrieb. „Security-Mitarbeiter und Polizei hätten viel damit zu tun gehabt, kleinere Grüppchen ins Visier zu nehmen. Auch seien vereinzelt Personen herausgezogen worden. Bereits fünf Minuten vor Abbruch des Bühnenprogramms hätte der Moderator dem Publikum gesagt: ‚Wir wollen doch alle hier friedlich feiern’, so der Beschallungstechniker. Er habe in den 25 Jahren seiner Berufspraxis noch nie erlebt, dass ein Programm vorzeitig abgebrochen werden musste. ‚So viel war früher hier nicht los, das ist erst seit letztem und diesem Jahr so.’“

Schon in der Nacht von Freitag auf Samstag war es bei Massenschlägereien in Chemnitz rundgegangen. Die Polizei: „Es handelte sich vorwiegend um unter Alkoholeinfluss begangene Körperverletzungsdelikte zwischen verschiedenen Personengruppen unterschiedlicher Nationalitäten.“

Es bleibt das Kunststück von Mainstreammedien, dass trotz der bevorstehenden Bundestagswahl Merkels pauschale Einreisegestattung für hunderttausende Personen, über die nicht das Geringste bekannt war, weder im Zusammenhang mit den Ereignissen in Köln noch mit jenen in Chemnitz thematisiert wird. Dabei will Merkel noch immer nichts davon wissen, gültige Grenzübertrittspapiere zur Voraussetzung zu machen, wenn jemand über sichere Drittstaaten kommend in die Bundesrepublik einreisen will. Stattdessen schießen nun im Inneren Mauern und Sperren aus dem Boden.

Source/Quelle:
https://www.national-zeitung.de/

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