Philosophie lässt Weltreiche entstehen und vergehen – Folge I

Vorab: Warum ist Philosophie wichtig?
Philosophie bedeutet hauptsächlich, etwas infrage zu stellen.
Sich, die Mitmenschen, die Natur, aber auch weniger anfassbaren Dingen wie Gesellschaftsstrukturen, Religion oder auch die Frage, was wir überhaupt sicher wissen können. Je präziser die Fragen, desto zielführender die Antworten. Sie kann daher ohne Übertreibung als die Basis der Wissenschaft und Technik, der Ideologien und Moral aller Gesellschaften bezeichnet werden.
Jedes Weltreich baut auf ein allgemein akzeptiertes Weltbild auf, das einst dass einst wichtige Fragen gestellt wurden und ein Konsens (Einigung) gefunden wurde, wie diese Fragen zu beantworten sind und wie sich folglich jeder zu verhalten habe.
Somit ist Philosophie also die Geburt ganzer, teils Jahrhunderte alter, Reiche oder Gesellschaften – und deren Tod. Denn je mehr eine Macht infrage gestellt wird und je weniger gut deren Antworten werden, desto mehr wird die Macht bedroht. Selbst wenn ein äußerer Feind ein eigentlich stabiles Reich besiegt und unterwirft, so handeln die Feinde dennoch nach deren (indoktriniertem) Weltbild / Ideologie, welche sich offensichtlich als die stärkere erwiesen hat.

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Der aufmerksame Leser wird bemerken, dass ich mir philosophische Fragen allzu gerne bzgl den Themenbereichen Gesellschaft und Politik anschaue. Das hat den einfachen Grund, dass wir in einer Zeit des bevorstehenden Umbruchs leben, deren Folgen noch gar nicht richtig absehbar sind.
Viele wissen bereits,
Dass das ungedeckte Papiergeldsystem, welches auf exponentielles Wirtschaftswachstum ausgelegt ist, uns iwann um die Ohren fliegen muss.
Dass es keinen Frieden geben kann wenn Völker und Kulturen wild miteinander vermischt werden.
Dass die westliche Kultur, die ihre einstigen Werte aufgibt, die sie einst so stark gemacht haben, spätestens wenige Generationen nach uns vergehen wird.
Vielleicht ist es Schicksal, dass du und ich gerade in dieser folgenschweren Zeit geboren wurde.
Vielleicht gilt es einen weiteren Weltbürgerkrieg zu verhindern und vielmehr eine neue Hochkultur aufzubauen mit neuen altbwährten Werten und Weltbildern.
Vielleicht ist es an der Zeit, sich grundlegend mit verschiedensten Weltanschauungen bekannt zu machen um zwischen verschiedenen konstruktiven Strömungen zu vermitteln und destruktive an der Wurzel zu erwischen: An ihrem Weltbild.

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Denn jeder Mensch will seine Bedürfnisse befriedigen, davon bin ich überzeugt. Selbst „böse“ Menschen können ihren Egoismus iwie rechtfertigen, oder aber sehen sich in der Rolle des Widersachers, der dafür da ist, dass die „guten“ Menschen widerstandsfähig, entschlossen und fortschrittlich werden.

Damit will ich KEINESFALLS sagen, dass die „Guten“ den „Bösen“ alles durchgehen lassen sollten, sondern dass es sich überaus lohnt, sich dennoch in deren Weltbilder einzufühlen. Nicht nur, um selbst vor so mancher Verlockung standhalten zu können, sondern auch um zu verstehen, wie sie handeln und wie man ihnen und ihren zugrunde liegenden Gedanken Herr werden kann.

So, nun hoffe ich, dass der wache Leser mit diesem recht emotionalen Essay versteht oder empfindet, warum wir uns in Wirklichkeit hauptsächlich in einem Kampf um Gedanken, Vorstellungen und Gefühlen befinden.
Genau aus diesem Grund möchte ich mit den kommenden Folgen dieses Wirrwarr ordnen, kategorisieren und im geschichtlichen Hintergrund möglichst vorurteilsfrei betrachten.

Die Vorlage für meinen Grundkurs Philosophie ist das sagenhafte Buch „Sofies Welt – Roman über die Geschichte der Philosophie“.
Wer sich also tiefer einlesen will in meine nur angerissenen Zusammenfassungen und zudem die im Romanstil abgefasste und v.a. abgefuckte Hintergrundgeschichte erfahren will, dem empfehle ich wärmstens dieses selbst für Jugendliche gut verständliche Buch.