Was ich unter Moral verstehe

Ich habe schon oft über Moral geschrieben, ohne diese jemals definiert zu haben. Nun eine wirklich allgemein gültige Definition gibt es gar nicht. Trotzdem kann sich jeder unter dem Begriff etwas vorstellen. Die Moral regelt das zwischenmenschliche Verhalten in einer Gesellschaft. Aus ihr lassen sich ethische Normen ableiten.

Die individuelle Moral eines Menschen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Jeder Mensch, der Empathie besitzt, hat ein Gefühl für richtig und falsch. Ebenso wird aber auch jeder Mensch sozialisiert.

Doch wann ist eine Moral sinnvoll? Ich habe mir dazu zwei Bedingungen aufgestellt. Erstens darf ich niemanden Schaden und zweitens soll mein Handeln der Schöpfung und der Menschheit dienen.

Die erste Bedingung erklärt sich von alleine. Ich respektiere die Freiheit und das Eigentum eines anderen. Doch ich gehe sogar einen Schritt weiter. Verhütung wäre für mich beispielsweise ebenfalls unmoralisch, denn die Kinderlosigkeit dient meines Erachtens nicht dem Fortbestehen der Schöpfung und der Menschheit. Ob man allerdings immer moralisch handelt, steht auf einen anderen Blatt.

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Verhütung bedeutet ja nicht automatisch keine Kinder. Vielleicht hat man bereits mehrere Kinder wenn man anfängt zu verhüten. Nun wird es eigentlich erst spannend, wenn nämlich die philosophische Komponente noch dazu kommt. Da wir alle begrenzte Mittel und Zeit haben, wird es doch ab einer bestimmten Anzahl an Kindern zum Schaden der bereits vorhandenen Kindern, setzt man noch mehr in die Welt.

Warum ist Empathie für ein Unterteilen in richtig und falsch notwendig? Ein Mensch ohne Empathie würde seine Moralvorstellungen doch einfach seinen Eigenschaften anpassen.

Moral hält übrigens immer eine Bewertung inne. Daher ist die Empathie eigentlich meiner Ansicht nach nicht notwendig, um ein moralisch einwandfreies Leben zu führen, zumindest nach eigener Beurteilung.

  • Gut, das mit der Verhütung war ein schlecht gewähltes Beispiel. Ich wollte es nur einigermaßen verständlich ausdrücken.

  • Ja, auch ein Psychopath kann beispielsweise kognitiv moralische Prinzipien übernehmen. Aber ohne Mitgefühl gibt es kein Anreiz, ohne eignen Vorteil. Er wird es sehr schwer haben, die Notwendigkeit der Moral zu erkennen. Was ich sagen wollte war, dass jeder gesunde Mensch von Natur aus mitfühlend ist und alleine das reicht schon aus, um moralische Prinzipien zu erlernen. Ich hoffe ich habe deine Anmerkung so weit verstanden.

Ich habe auch nochmal darüber nachgedacht. Davon ausgehend, dass Moral die Bewertung einer ethischen Überlegung ist, frage ich mich, ob ein Psychopath eine ethische Überlegung anstellt.

Eine grundsätzliche Frage ist, was Empathie eigentlich ist. Versetzen wir uns in die Lage des anderen oder spiegeln wir die Lage des Menschen auf uns? Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Beim ersten Aspekt haben wir Mitgefühl, beim zweiten Aspekt Angst, dass es uns passiert. Ein Empath würde zu ersterem tendieren, ein nicht-Empath eher zu zweiterem. Somit würde ich dir doch zustimmen.

Danke für deinen Beitrag, ist ein sehr schöner Denkanstoß für mich.

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