#IchundDuoderWir?

Seit gestern beschäftigt mich die Frage, wie formuliere ich Anweisungen, Bitten oder Fragen in einer Gruppe.
Schließe ich alle mit ein indem ich wir sage oder spreche ich jeden einzelnen an wenn ich bewusst einen Du Satz verwende?
Gestern gab es eine Sequenz in meiner Arbeitsgruppe, als eine Komillitonin von ihrer Arbeit im Kindergarten berichtete und meinte, "und dann fordere ich die Kinder auf, indem ich sage, jetzt machen wir..." Die Dozentin hat sie daraufhin gefragt, wie denn die Aufforderung bei ihr persönlich ankommt. Fühlt sie sich angesprochen wenn ein wir kommt oder ist das zu unverbindlich? Wie wirkt es auf dich wenn ich sage "und ich lade dich jetzt ein das und das zu tun".
Auch in meiner therapeutischen Praxis ist es tatsächlich so, dass ich sehr achtsam sein muss, den Klienten nicht in mein Handeln mit einzuschließen, indem ich wir sage. Sondern immer wieder mich zurücknehme, und ein Angebot mache...ich lade dich dazu ein, dein Anliegen aufzustellen o.ä. Die Verantwortung des Tun und Handelns beim Klienten zu lassen und ihm die Wahlmöglichkeit zu geben.
Gerade in der Arbeit mit Gruppen finde ich es spannend auch tatsächlich beim DU zu bleiben, somit fühlt sich jeder einzeln angesprochen, gesehen und bekommt die Möglichkeit JA/NEIN/JETZT zu sagen...
Denn genau das habe ich und du immer...die Wahlmöglichkeit sich zu entscheiden und seine Entscheidung auch zu überdenken und neu zu bewerten.

Happy Halloween

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