Eine Ode an das StadtlebensteemCreated with Sketch.

in #news7 years ago (edited)

Ich liebe das urbane Leben. Dabei fehlt mir der Ausblick auf ein Stück Natur mit grünen Hügeln oft und auch das Plätschern eines klares Bächleins wäre gelegentlich ein Hit. Bestimmt raffe ich mich viel zu selten auf, um vor den Toren der Stadt in die Stille eines Waldes einzutauchen. Der Wald hat viel Ähnlichkeiten mit einer Kathedrale - beide sind groß, dunkel und erhaben. Auf Waldlichtungen glitzert die Sonne, wie durch die Fenster der Kirchenrosette. Ein Waldspaziergang reinigt die gepeinigte Stadtlunge.

Das Stadtleben hingegen zerstreut mich auf angenehme Weise und lässt mich an vielen Ecken staunen. Letzte Woche stieß ich auf ein Plakat mit dem Postulat das "multifaktorielles Modell"? zu verabschieden. Was ist das überhaupt? Und warum soll es sich "schleichen"?
Ich jauchze mich wie ein Kind, wenn ich Sticker von meinem eigenen Unternehmen irgendwo in Wien entdecke. Rund um die Universität kleben das wohl eher meine Studierenden oder vielleicht doch einer unsere Kunden oder einfach ein Trainerkollege, der mir eine Freude machen will.

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Stadtmenschen sind erfinderisch. Im urbanen Raum treffe ich mitunter auf Gegenstände, die kannte ich vorher nicht. Noch nie hab ich beispielsweise einen Kinderwagen gesehen in dem sechs Kinder auf einmal Platz finden. Eine Kindergruppe war gleich mit zwei dieser Buggys unterwegs in den Park.
In der Stadt fragt man sich bei einigen Läden, was wohl der Businessplan hinter dem einen oder anderen Shopkonzept gewesen ist und wie sich die Geschäftsidee jemals rechnen soll.

Die Kaffeekultur ist in Wien natürlich auf Barista-Niveau und in einem dieser gemieteten Wohnzimmer hab ich einst für mein Studium gelernt. Im Kaffeehaus trifft man sich mit Freunden, hier isst man auch fantastisch und saisongerecht. - Der ideale Ort um Urlaubspläne zu schmieden oder den Lesezirkel zu bewältigen. Oft hab ich beim Café Latte beschlossen auf welches Popkonzert demnächst eingecheckt wird.

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Was ich beim Schreiben in der eigenen Stadt stärker verspüre, als im sonst irgendwo in der Welt das ist die "Schere im Kopf"! Selbstzensur ist zwar nicht immer von Nachteil, aber sich zu oft darum zu kümmern, was andere wohl über den eigenen Text denken schränkt die Kreativität ein.
Da helfen mir dann wieder Perspektivenwechsel, wie der Blick von oben oder kleine Details, die ich nicht sofort zuordnen kann. Zuletzt waren das Stöckelschuhe, die in der Kärntner Strasse oben an der Betondecke montiert wurden oder ein Bäumchen das von einem einem gewellten Stamm getragen wurde.

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Fazit: Das Stadtleben ist zwar anstrengend und man muss sich bewusst um Auszeiten im Grünen bemühen, aber die kreative Seite meiner Arbeit speist sich durch die Großstadt und ihre Menschen.

(all photos are taken by myself with my iphone 6s Plus)
Tatjana Lackner - www.sprechen.com

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Ich bleib lieber ein Landei :D
An Wochenende ist Stadtleben ganz okay ab und zu.
Aber während der Woche lieber im Grünen auf nem Dorf :)

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