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RE: Intelligente Information für die Industrie 4.0

Als Informatiker stellt sich mir da echt die Frage, wieso so etwas nicht früher konzipiert wurde. Es erscheint mir doch nur logisch, für solche Fälle eine Datenbank parat zu haben. Und IT ist ja jetzt nicht gerade ein extrem neues Feld. Hat ja auch genug mit Maschinenbau zu tun, als dass man in den meisten Maschinenbau Studiengängen zumindest ein Modul Informatik hat.

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Hi @sergejkarkarov,
danke für deinen Kommentar!
Dein Einwand mit der Datenbank ist folgerichtig und macht Sinn. In der Tat haben sich bei größeren Unternehmen mittlerweile Content-Management-Systeme (CMS) zur Erstellung der Dokumentation durchgesetzt. Diese XML-basierten CMS (im deutschsprachigen Raum auch "Redaktionssysteme" genannt) unterscheiden sich von den in der IT bekannten Web-CMS (Typo3, Joomla, ...) darin, dass sie Content nicht nur layoutneutral verwalten und publizieren können, sondern bspw. auch Mechanismen zur Variantensteuerung während der Publikation besitzen.

Dies ist beispielsweise bei Dokumentationen für Maschinenserien sehr vorteilhaft, die prinziell gleich funktionieren, sich jedoch durch Zusatzmodule und technische Daten unterscheiden. So können entsprechende Informationen ("Textabschnitte" oder einfache Zahlenwerte) mit einem Maschinentyp-Metadatum versehen werden, das bei der Publikation ausgelesen und dadurch die Information entsprechend in die Maschinentypdokumentation integriert wird.

Es existieren also teilweise durchaus XML-basierte Datenbanken im Hintergrund, in denen Informationen halbwegs redundanzfrei gespeichert sind und aus denen auch umfangreiche Dokumentationen mit geringem Aufwand publiziert werden können. Viel mehr ist jedoch immer noch das Problem, dass Dokumentation nach wie vor auf Papier oder in sperrigen Binärformaten wie PDF ausgeliefert wird, die kaum Such- und Filtermöglichkeiten zulassen. "STRG + F" nach "Maschinenöl" liefert in 1.000 Seiten wahrscheinlich 300 Treffer.
Aus diesem Grund gehen die Tendenzen dahin, dass man zukünftig versuchen wird, diese feingranularen Informationen nicht in ein PDF zu backen, sondern genauso feingranular zur Verfügung zu stellen. Genau dafür sind eben semantische Metadaten notwendig, die den Verwendungszweck und die Gültigkeit einer Information definieren. Da es dafür herstellerübergreifend noch kein einheitliches Metadaten-Vokabular gibt, wird aktuell dieses iiRDS entwickelt.

Das Problem heißt Kapitalismus, oder anders gesagt. "Wie verdien wir Geld bzw. Dienst-Leistung, Material Nahrung" Da entstehen schnell wieder proprietäre Systeme der Geldschöpfung. Jeder Wettbewerb hat die Entwicklung bis heute behindert statt gefördert. Sie Bill-Gates Microsoft. Erst als das Kommunistische Linux kam war Bewegung im Spiel. :) Mal etwas überspitzt formuliert.

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