Die Veränderung der deutschen Sprache – Fortschritt oder Verfall?

in #neulingschallenge7 years ago (edited)

Guten Abend verehrte Steemians, heute machen wir einen kleinen Ausflug in die Welt der Sprachwissenschaft!

Der Beginn des menschlichen Zusammenlebens war auch ihr Beginn und ebenso verändert sie sich fortwährend: die Sprache! In unserem Fall nicht irgendeine, sondern natürlich die deutsche. Und fast genauso alt wie die Sprache selbst ist die Debatte darum, ob ihre stetige Veränderung Fortschritt oder Verfall bedeutet. Mit meinem Artikel möchte ich euch einen Einblick in diese Debatte geben, die uns letztlich irgendwie doch alle betrifft.

Um klarzustellen, was genau ich mit Sprachwandel meine, zeige ich euch im Folgenden zwei Beispiele:

Beispiel 1: 'schlecht'

Es wird den ein oder anderen sicher verblüffen, wenn ich sage, dass dieses kleine Wort mit dieser so eindeutigen Bedeutung anfänglich auch eine völlig andere, ja sogar konträre Bedeutung hatte! Im 16. Jahrhundert hatte 'schlecht' zunächst eine recht breite Bedeutungsspanne. Seine ursprüngliche Bedeutung war «glatt», «gerade» oder auch «schlicht» (in der lautlichen Ähnlichkeit erkennt man heute noch die ursprüngliche Bedeutung) oder in Bezug auf Menschen «rechtschaffen». Darüber hinaus bedeutete es aber auch ganz neutral «einfach» oder «gewöhnlich», was je nach Kontext allerdings auch negativ ausgelegt werden konnte, wodurch sich im Laufe der Zeit die heutige Bedeutung «wertlos» oder gar «unrühmlich» entwickelte. Mit den Jahrzehnten schrumpfte die Skala immer weiter ein, erst verlor sich der positive Aspekt, dann nach etwa 200 Jahren auch der neutrale, sodass wir heute nur noch die negative Bedeutung von 'schlecht' gebrauchen. 1, 2

Beispiel 2: 'Witz'

Einen ähnlichen Wandel erlebte auch das Wort 'Witz'. Es stammt aus demselben Wortstamm wie 'wissen' und wurde früher als Synonym zu 'Verstand' verwendet. Im Mittelalter war es üblich, kluge Menschen als „von schnellem Witz“ zu bezeichnen. Bereits im 17. Jahrhundert sorgte der französische Einfluss jedoch dafür, dass sich die heutige Bedeutung dazu drängelte und gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Bedeutungswandel vollzogen – der 'Witz' beschreibt nun nur noch den «geistreichen Spaß» oder die «humorvolle Anekdote». 3


Der Anfang

Eine einheitliche deutsche Sprache haben wir Martin Luther zu verdanken, da er u. a. mit seiner Übersetzung der Bibel erstmalig dafür sorgte, dass auch das „ungebildete Bauernvolk“ den Zugang zur heiligen Schrift bekam. Das heißt, seine Übersetzung erreichte erstmalig so viele Leser, dass er dadurch einen gewissen Sprachstandard festlegte, aus dem sich im weiteren Verlauf das heutige Hochdeutsch entwickelte; die Sprache des 16. Jahrhunderts wandelte sich also auch. Würde man Martin Luther heute fragen, würde er sicher sagen, das Deutsche verfalle. Aber ist dem wirklich so? Oder hat es sich doch im positiven Sinn gewandelt?

Gegenseitiger Einfluss

Sprachen beeinflussen sich gegenseitig und das tun sie nicht nur jetzt, sondern das haben sie schon immer getan. Viele werden jetzt mit den Augen rollen und an unzählige Anglizismen denken. Aber bevor das Englische einen so großen Einfluss auf das Deutsche hatte, war es das Französische und bescherte uns Worte wie „Arrangement“, „engagieren“ oder „Trottoir“. Und davor waren es das Lateinische (bspw. „populär“ oder „Forum“) und das Griechische (bspw. „Politik“ oder „Metapher“). Wer weiß, welche Sprache das Englische ablösen wird, vielleicht Chinesisch?

Trendworte und Grammatikvereinfachung

Grade in Zeiten der Globalisierung ist es unmöglich, das Vermischen und gegenseitige Beeinflussen von Sprachen zu verhindern, doch ist es für die einen eine Bereicherung und für die anderen ein Schaden.
Ich persönlich finde es sehr schade, dass viele bedeutungsstarke Worte in Vergessenheit geraten (sind) und die meisten Wortneuschöpfungen darin bestehen, alten Worten eine neue oder weitere Bedeutung zu verpassen (bspw. „Maus“ = Lebewesen und Computerzubehör). Aber auch wenn es mir vor Worten wie „tinderjährig“ „vong“ oder „yolo“ graut, würde ich nicht sagen, dass unsere wunderschöne, vielfältige Sprache vor dem Ruin steht. Denn meistens zeigt sich, dass es regelrechte „Modeworte“ sind. Sie kommen und gehen, wie Modetrends eben. Und wenn uns eins dieser Worte erhalten bleibt, dann wird das schon seine Gründe haben.

Was aber viel schlimmer ist als diese seltsamen Vokabeln und was ich tatsächlich als gewissen Verfall betrachte, ist die stete Vereinfachung unserer Grammatik. Den Genitiv kann heute kaum noch jemand anwenden. Selten höre ich jemanden, egal ob auf der Straße, im Fernsehen oder im Radio, der wegen korrekterweise mit dem Genitiv gebraucht. Und auch der Konjunktiv I steht, aufgrund seiner beschränkten Einsatzmöglichkeit, vor dem Aussterben. Natürlich weiß jeder, was ich meine, wenn ich statt: „Er sagte, er gehe einkaufen.“ fälschlicherweise „Er sagte, er geht einkaufen.“ sage. Doch wird es dadurch nicht richtiger. Mittlerweile steht diese Form jedoch auch in Lehrbüchern, sodass Deutschlerner kaum noch die Möglichkeit haben, ein wirklich korrektes Deutsch zu lernen, sondern lieber die einfache Version aufgetischt bekommen. Die wichtigste Funktion einer Sprache, nämlich eine funktionierende Kommunikation, wird auch so erfüllt, doch zu welchem Preis?


Eure Meinung ist gefragt!

Wie empfindet ihr die Entwicklung unserer Sprache? Betrachtet ihr sie eher als Verfall oder als Wandel? Lasst mich an euren Gedanken teilhaben! Und sagt mir gerne auch, ob euch diese Thematik im Allgemeinen interessiert.

Ich wünsche euch einen stressfreien Freitag!
Eure meluni


QuelleLink/Buchtitel
1Duden (2014): Das Herkunftswörterbuch. S. 741.
2Guy Deutscher (2011): Du Jane, ich Goethe. dtv, S. 84f.
3https://www.dwds.de/wb/Witz [13.02.18]
Sort:  

Ahhh, mehr davon! Muss dir nicht sagen, wie sehr mir dieses Thema am Herzen liegt - klasse geschrieben!!! Muss mir hier täglich gefühlte 100 Mal auf die Zunge beißen, um nicht ständig Imperativ zu rufen... den kann ganz offensichtlich nicht nur die Jugend nicht mehr, der ist wohl schon vor längerer Zeit den meisten Menschen verloren gegangen ;-)

Hoffe du hattest gestern einen ganz zauberhaften Geburtstag und hast dich feiern lassen - wir holen das nach, wenn die Zwerge und ich wieder daheim sind! Dicker Knutschkuss und ein schönes Wochenende für dich und deinen Schatz :-)

Danke @jkiw, freut mich, dass er dir gefällt! 💗

Dazu gab es mal einen tollen Zeitungsartikel mit dem vielsagenden Titel "Fresse oder sterbe". Dein Sohn ist da übrigens weniger rücksichtsvoll, aber "Imperativ mit i!" führt bei den meisten leider nur zu Verwirrung im Stil von "sterbi?" :D

Den hatte ich! Auch wenn wir nicht allzu lang gemacht haben, weil ich heute auf einer Fortbildung war. Ich überlege, auch darüber etwas zu posten, es ging um neue Lernwelten. Mal schauen (:

Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende, bis bald!! 💗

Dieser Beitrag zeigt eindeutig, dass man echt mit jedem Thema an der Challenge (oder so ich sagen Herausforderung :P) teilnehmen kann.

Betrachtet ihr sie eher als Verfall oder als Wandel?

Ich denke es ist eine Mischung aus beidem.

Auf der einen Seite entsteht durch die vielen schnellen Kommunikationsformen ein Bedarf an einer "schreib-effizienteren" Sprache - Für diese Fälle, sehe ich es teils als positiven Wandel.

Leider verlernen viele Leute dadurch eine schöne und korrekte Rechtschreibung für wichtigere Texte und Beiträge.

Super Beitrag auf jeden Fall, danke dafür!

Lieber @theaustrianguy,
vielen Dank und du darfst natürlich trotzdem Challenge sagen :p

Und ich gebe dir recht. Eine vereinfachte Sprache für eine schnellstmögliche Kommunikation ist durchaus sinnvoll, geht aber leider oftmals zulasten der allgemeinen Sprachkompetenz. Es erfordert meiner Meinung nach eine gewisse geistige Flexibilität, die jeweils angemessene Sprache verwenden und somit situationsangemessen handeln zu können. Aber auch das ist leider eine Fähigkeit, die der heutigen Gesellschaft immer weiter abhanden kommt.

Super Beitrag auf jeden Fall, danke dafür!

Ich danke dir für diese Möglichkeit!

PS: Ich habe das mit dem Memo gestern noch einmal versucht und es hat wohl geklappt, obwohl mir angezeigt wurde, dass es öffentlich wäre. (:

Ich gebe zu, es stört mich zutiefst, dass viele, gerade jüngere Menschen, die deutsche Sprache einfach nicht mehr wirklich beherrschen wollen.
Sie sagen sich "Ich bin nicht mehr in der Schule, ich muss gar nichts!" und vergessen dabei, dass man sie einfach nicht mehr verstehen kann. Dreihundert Wörter hintereinander, ohne Punkt und Komma, bestenfalls auch ohne Groß- und Kleinschreibung, sind einfach nicht mehr zu verstehen. Texte leben von solchen Feinheiten, wie alleine einem einzelnen Bindestrich.

Wir wissen alle, dass ein einzelnes Satzzeichen den Unterschied zwischen einer höflich-gemeinten Information und einer kannibalischen Absicht darstellen kann. Nicht wahr, Opa?

Sprache ist wunderschön und wenn man sie erst einmal beherrscht, so kann man mit ihr wahre Wunder vollbringen und die Worte alleine zu einem Satz zu formen ist schon eine Kunst für sich, welche es wert ist, perfektioniert zu werden.

Auch von Neologismen, wie "yolo" oder "swag" lebt unsere Sprache. An denen ist prinzipiell nichts verachtenswert. Man muss sie nur einsetzen zu wissen und sich als Sprecher oder Autor ihnen im richtigen Moment bemächtigen.

In der heutigen Zeit ist es allerdings wichtig "cool" (ein Anglizusmus) zu wirken, oder schnell eine Meinung rüberbringen zu wollen, daher wandelt sich die Sprache und sie wird simpler und aufgrund technischer Neuerungen kommen auch immer mehr Anglizismen hinzu.
Vielleicht ist diese Vereinfachung der Sprache der erste Schritt zu einer Verschmelzung in die erste Weltsprache? Man weiß es nicht.

Doch, alles in allem, sollte man nicht kritisieren, dass sich die Sprache verändert, sondern, dass die Jugend, scheinbar, nicht mehr in der Lage ist, sich dieser Sprache zu bemächtigen und sie nutzbringend einzusetzen.

Das ist meine bescheidene Meinung dazu.

Nur ein kurzer Gedanke dazu.
Da wir, die Gesellschaft, diese Jugendlichen "hervorbringen", liegt es wohl eher an uns als an ihnen....
Die Art und Weise wie Deutsch in der Schule gelehrt, wird entspricht leider nicht dem was Jugendliche heute interessiert. (Was sie interessiert haben übrigens auch wir erschaffen) 😊

Schlimm finde ich eigentlich nur: "Wir treffen uns bei Tankstelle" oder "Isch komm bei dir" ????
Und das hat nun mal mit immer mehr anderen Kulturen und Sprachen zu tun.

Das ist wohl war, man kann schon lange niemanden mehr mit Don Carlos oder Effi Briest hinter'm Ofen hervorlocken.. Vielleicht sollte man mal "Honigtot" von Hanni Münzer ins Curriculum mit aufnehmen 😁

Da möchte ich immer gleich den Duden rausholen und wild um mich schlagen 😤 Präpositionen sind so etwas Schönes, wieso werden sie derartig missachtet? :(

Lach.... wir könnten das bei der Schulbehörde mal beantragen!

Tja, die beeinflussenden Ströme sind zu stark.... 😚

Hallo @serylt,
vielen Dank für deinen Kommentar!

Dreihundert Wörter hintereinander, ohne Punkt und Komma, bestenfalls auch ohne Groß- und Kleinschreibung, sind einfach nicht mehr zu verstehen.

Das stimmt, auch ich merke immer wieder, dass ich Nachrichten, die gänzlich auf Interpunktion und Groß- und Kleinschreibung verzichten, mehrmals lesen muss, um sie zu verstehen. Man weiß schlicht und ergreifend nicht mehr, wo ein Gedanke beginnt und wo ein anderer endet, vom Bedeutungsunterschied von Nomen und Verben etc. mal ganz abgesehen. Ich gebe auch gerne zu, dass mich das total nervt und ich aufgrund dessen die textbasierte Kommunikation zu einigen Leuten eingestellt habe. Wobei viele ja leider auch genauso reden..
Und wie viele Opas aufgrund solcher Fehler schon gegessen wurden möchte ich gar nicht wissen! :p

Ich vermute, dass sich - wenn überhaupt - im Laufe der Zeit von selbst eine Weltsprache etablieren wird, anders als erlernte Plansprachen wie Esperanto oder auch Europanto, die kaum jemand spricht. Aber ich hoffe, das nicht mehr zu erleben, denn eine Weltsprache, die alle anderen Sprachen obsolet macht, würde auch für das Verschwinden oder zumindest starke Zurückgehen vieler kultureller Aspekte sorgen, was in meinen Augen eine menschliche Katastrophe wäre.

Doch, alles in allem, sollte man nicht kritisieren, dass sich die Sprache verändert, sondern, dass die Jugend, scheinbar, nicht mehr in der Lage ist, sich dieser Sprache zu bemächtigen und sie nutzbringend einzusetzen.

Liegt das Problem wirklich an der Jugend? Oder schafft es nur niemand mehr, sie dafür zu begeistern?

Ich finde deine Meinung gut!

Liebe Grüße und einen schönen Samstagabend! (:

zumindest starke Zurückgehen vieler kultureller Aspekte sorgen, was in meinen Augen eine menschliche Katastrophe wäre.

Ja, das wäre der Nachteil einer welt-einheitlichen künstlichen Sprache.

Liegt das Problem wirklich an der Jugend? Oder schafft es nur niemand mehr, sie dafür zu begeistern?

Das ist eine gute Frage, aber auch eine schwer zu beantwortende! :D
Ich glaube eher, dass wir uns schwer tun, der Jugend beizubringen, was sie denn mit Sprache erreichen kann. Und wenn wir ihnen auch noch "shraiben nach gehöa" beibringen, dann sind sie komplett verloren. :)

Ich glaube eher, dass wir uns schwer tun, der Jugend beizubringen, was sie denn mit Sprache erreichen kann.

Das könnte gut sein und ich muss ehrlich zugeben, dass ich grade auch keine Ahnung habe, wie man das machen könnte. Ich hatte bisher immer das Gefühl, entweder jemand mag Sprache, Bücher und alles was dazu gehört, oder eben nicht.

Und Schreiben nach Gehör ist ja wohl das schlimmste, was sich ein "Pädagoge" je ausgedacht hat! 😩 Gut, dass sie langsam wieder zur Besinnung kommen!

Sehr schöner Beitrag.

Als "Halblegastheniker :D"sehe eine ich Vereinfachung der Sprache nicht so kritisch. Natürlich befällt mich ein gewisser Wehmut, wenn ich manche neue Begriffe sehe.

Ich habe aber schon viele Begriffe "kommen und wieder gehen" sehen. Wie du schreibst setzen sich viele Trendbegriffe nicht durch und geraten schnell wieder in Vergessenheit.

Andererseits spricht das Einführen von neuen Worten doch dafür, dass Deutsch eine sehr lebendige Sprache ist.

Gerade im Deutschen scheint es im Vergleich zu anderen Sprachen, sehr viele präzise Worte (wie z.b Politikverdrossenheit?!) zu geben, die nicht einfach in andere Sprachen übersetzt werden können, aber von der Bevölkerung schnell in den aktiven Wortschatz aufgenommen werden.

Ich würde sagen das passt nach wie vor zu dem Bild der "sorffältigen, genauen Deutschen" das in vielen Ländern noch vorherrscht ;)

Hallo @eskalator!
Wie kann man denn ein halber Legastheniker sein? 🤔 :D

Andererseits spricht das Einführen von neuen Worten doch dafür, dass Deutsch eine sehr lebendige Sprache ist.

Ich finde, es kommt ein bisschen auf die Qualität der Worte an. Wenn es etwas ist wie dein schönes Beispiel Politikverdrossenheit, ein wirklich präzises Wort, das ein ganzes Konzept in sich vereint, dann stimme ich dir zu. Aber bei Worten, die aus irgendeiner Sprache "geklaut" wurden und dann eingedeutscht werden, da finde ich unsere Sprache doch gleich weniger lebendig, sondern habe eher das Bild eines vor sich hin vegetierenden Komapatienten vor Augen 😅

Das hast du gut beobachtet. Im Deutschen gibt es viele, sehr genaue Worte. Und auch die Möglichkeit, unendlich viele Nomen à la Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitänsmützenhersteller aneinander zu hängen ist recht einzigartig und total toll! ^_^

Ich würde sagen das passt nach wie vor zu dem Bild der "sorffältigen, genauen Deutschen" das in vielen Ländern noch vorherrscht ;)

Warten wir mal ab, wie lange noch! ;)

Danke für deinen Kommentar!

Einen sehr schöner Artikel und eine super Umsetzung der neulingschallange.

Ich glaube, den Eindruck das die Sprache zerfällt, hatten die älteren schon immer...so wie die Jugend von Heute immer schlimmer ist als wir es waren :D

Die "früher war alles besser" These existiert, laut einer Fernsehdokumentation, tatsächlich schon seit Jahrhunderten. Das kann natürlich auch daran liegen, dass man im Alter eine etwas andere Sichtweise bekommt und sich die Wertschätzungen ändern.
Da ich hier zu den Älteren zähle, kann ich nur aus meiner Sicht sagen, es war früher alles anders, wenn auch vielleicht nicht immer besser, aber halt anders.
Auch unsere Generation (1960) war rebellisch aber wir hatten schließlich noch einen gewissen Familienzusammenhalt, dieser geht aber heute leider vielen ab, aber gerade in der Familie wird im Umgang die Sprache - in allen Fazetten - an die nächste Generation weitergegeben.

Das stimmt, es hat sich enorm viel verändert, einiges zum Guten, manches aber eben auch nicht.
Ob sich die Familien so sehr verändert haben, kann ich nicht beurteilen, aber dass der Bildungsstand innerhalb der Familie oftmals "vererbt" wird, ist wohl mehr oder weniger ein bekannter Fakt, weshalb es Kinder aus "bildungsfernen" Familien auch heute noch enorm schwer haben, an eine Uni zu kommen, obwohl viele von ihnen dort sicher besser aufgehoben wären, als so mancher Student es ist ..

Lieben Dank @asperger-kids! ^_^

Das hatten sie tatsächlich! Schon Sokrates soll folgendes gesagt haben:

Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.

Aber ganz ehrlich, die 5.-Klässler von heute sind schlimmer, als wir es waren!😁

Ich glaub es wird alles ein bisschen zum Einheitsbrei..

Hab aber die Hoffnung, dass die Automatisierung der Übersetzung so gut vorangeht, dass man immer seine Muttersprache vererben kann und darin mit anderen Meschen sprechen kann. Also, dass keine Sprachen mehr verloren gehen, aber im Moment siehts leider nicht danach aus..

Wie beschrieben merkt mans schon beim Genitiv, es wird einfach nicht mehr verwendet..
Es gab ja schon die Idee, so zu schreiben wie man spricht, find ich absolut schrecklich^^

Hallo lieber @gexi (:

Also, dass keine Sprachen mehr verloren gehen, aber im Moment siehts leider nicht danach aus..

Ich fürchte auch, dass sich der Trend nicht mehr ändert. Es sterben fast täglich Sprachen aus und natürlich sind das nicht die mit Millionen Sprechern, sondern die kleinen, meist ohne eigene Schrift, die daher nicht dokumentiert werden und immer mehr in Vergessenheit geraten. Es ist tatsächlich wie mit den Tante-Emma-Läden und den großen Supermarktketten.

Es gab ja schon die Idee, so zu schreiben wie man spricht, find ich absolut schrecklich^^

Sag nicht so schlimme Dinge! 😳 Das ist zum Glück an mir vorübergegangen! Wie furchtbar.. >.<

Sag nicht so schlimme Dinge! 😳 Das ist zum Glück an mir vorübergegangen! Wie furchtbar.. >.<

hahha ja traurig wie weit es gekommen ist...^^

sondern die kleinen, meist ohne eigene Schrift, die daher nicht dokumentiert werden und immer mehr in Vergessenheit geraten.

ja ist schade, weil es stirbt einfach immer ein bisschen Kultur aus..

Das chatten trägt meiner Meinung nicht gerade dazu bei, den Erhalt der Sprache zu fördern.
Aber zwangsläufig wird sich die Sprache Entwickeln. Das hat sie schon immer gemacht und wird es wieder tun. Nur ist die Frage ob man Modewörter tatsächlich in das Wörterbuch aufnehmen muss.

Hey @goldmann!

Ja, das Chatten trägt sicher seinen Teil dazu bei. Viele müssen heutzutage außer im Chat gar nicht mehr schreiben, da kann die Sprachkompetenz ja nur leiden!

Nur ist die Frage ob man Modewörter tatsächlich in das Wörterbuch aufnehmen muss.

Werden sie das? Hast du ein Beispiel für mich? Ich meine mich da dunkel an die Übernahme eines Wortes erinnern zu können, weiß aber nicht mehr welches es war..

Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar!

Da kann ich dir eine ganze Reihe nennen :D Selfiestick, Flüchtlingskrise , Fake News , tindern, liken, taggen, googlen, Selfie, Yolo, Postfaktisch, Shitstorm usw.

Da gibt es wirklich sehr viele Beispiele :)
https://www.tagesschau.de/inland/duden-103.html

Ach ja, der gute alte Selfiestick, den hatte ich schon wieder ganz vergessen :D

An der Stelle möchte ich nur kurz der Vollständigkeit halber anmerken, dass der Duden auch nur den aktuellen Sprachgebrauch wiedergibt und kein Regelwerk ist. Ab einer gewissen Verwendungshäufigkeit muss er also quasi die Wörter aufnehmen.

aber googlen finde ich schon krass. Ich meine Google ist eine Firma und googlen als synonym für suchen / Online suche zu nutzen ist doch irgendwie heftig. So als würde man im Volksmund Google das Internet schenken.

Sowas finde ich muss nicht ins Wörterbuch.

Das ist es durchaus. Aber irgendwie ist es doch auch ein bisschen so, dass Google das Internet gehört.. Gruselig, oder?
Ich benutze lieber qwant! (:

Ich bin ein Fan dieses Posts vong Superheit her.
Ich mein, was für ein nicenstein Artikel. Was ist das für 1 Life. Richtig lit, Bruh. Zum Glück bist du nicht sozialtot, das ist unlügbar.
Ahnma deutsche Sprache. :D

Ok reicht mit diesen kack Wörtern. Ich bin sehr erfreut wegen des Artikels, den du hier geschrieben hast (Da war ein GENITIV!!!).

Gruß Naturicia

Lieber @naturicia,

vielen Dank für den richtigen Gebrauch des Genitivs. Alles, was du davor geschrieben hast, kann ich leider nicht lesen, da muss ich immer so viel weinen 😭😄

Grüße zurück (:

Sprache ist ein großes Machtinstrument.

Hallo @halloworld!

Es heißt nicht ohne Grund: Die Feder ist mächtiger als das Schwert. (:

wie bekommt man den deutsch-boost zu sich?

Sehr schön geschrieben @meluni
Upvote + Resteem
Viele Grüße vom @deutsch-boost Team!

Vielen Dank liebes @deutsch-boost Team! (:

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