Schreckgespenst Deflation

in #money7 years ago

Viele Wirtschaftler fürchten sich vor dem Schreckgespenst Deflation. Aus diesem Grund gibt es neben den Bitcoin weitere Kryptowährungen, die eine feste Inflationsrate besitzen. Doch sollte man sich in einem freien Markt vor der Deflation fürchten? Die Sache ist ganz klar. Sinkt die Menge des Geldes bei gleicher Nachfrage, steigt der Wert. Die Leute kaufen daher seltener ein, da sie ja wollen, dass ihr Vermögen sich durch die Geldeinheiten erhöht.

Doch ist dies der Todesstoß einer Wirtschaft? Ich sage: „NEIN!“ Ja, die Menschen kaufen seltener ein. Das heißt aber nicht - niemals. Wenn sie ein Gut dringend benötigen, spielt dieser Gedanke keine Rolle mehr. Der Nutzen des Gutes ist wichtiger. Das führt dazu, dass die Menschen seltener, aber bewusster einkaufen. Für die Unternehmen bedeutet dies eine Umstellung. Sie können nicht alle Jahre wieder ein neues Smartphone auf dem Markt bringen. Stattdessen sind sie eher bemüht den Kunden durch Qualität anzulocken. So wie es früher auch war, wo man den Kunden lebenslange Garantie versprach. Diese Qualität hat natürlich ihren Preis, den der Kunde auch eingehen wird.

Ich sage nicht, dass die Deflation ein Problem ist. Das Problem ist eher der Staat, der die In– und Deflation willkürlich anpasst und eine Konkurrenz zwischen unterschiedlichen Währungen gibt es auch noch nicht wirklich. Stattdessen haben wir ein Euromonopol. Am Ende bleibt es eine Frage der Zeit bis die Kryptowährungen endlich am Massenmarkt angekommen sind. Ich dagegen freue mich auf gewaltige Kursanstiege und das Vertrauen, dass die Welt jeden Tag ein Stückchen freier wird.

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Noch dazu nützt die Inflation auf verschiedene Arten den Großvermögen. Denn die Großvermögen sind fast immer überwiegend in Sachwerten angelegt.

Die Masse der kleinen Leute hingegen hat einen Großteil ihres Vermögens in der jeweiligen Fiat-Währung angelegt und wird von der Inflation entsprechend überproportional getroffen. Die Vermögen werden dadurch relativ von unten nach oben umverteilt.

Als wäre das noch nicht schlimm genug ist es auch noch so, dass das neu geschaffene Geld stets bei den Reichen und den Banken zuerst ankommt. Sie können es noch bei den alten Preisen ausgeben, also noch bevor es seine inflationäre Entwicklung entfaltet. Das nennt man den Cantillon-Effekt, der eine weitere Vermögensumverteilung bewirkt.

Oft übersehen wird auch noch die Wirkung der Kreditvergabe: Angeblich profitieren bei Inflation ja besonders die Schuldner. Leider werden die großen Schuldner oft mit den "kleinen Leuten" gleichgesetzt, dabei ist in Wahrheit das Gegenteil der Fall: Denn die "kleinen Leute" bekommen ja gar keine großen Kredite mangels Kreditwürdigkeit. Die großen Kredite gehen in Wirklichkeit wiederum an die Reichen bzw. die großen Konzerne.

Bei Deflation ist es entsprechend umgekehrt. Deshalb ging es der Mittelschicht auch bis zur Aufgabe des Goldstandards (1971) wesentlich besser. Damals konnte man noch von einem Gehalt leben, ein Haus bauen usw. Die Löhne sind stetig gestiegen und es ging überall aufwärts.

Besonders kackdreist finde ich es, dass uns 2-3% Inflation als "Preisstabilität" verkauft werden. Das ist eine einzige Verarschung der Bürger. Es ist ein offensichtlicher Widerspruch in sich. Preisstabilität müsste eigentlich heißen, dass die Preise konstant bleiben, also 0% Inflation/Deflation.

Der Naturzustand wäre damit natürlich immer noch nicht erreicht: Natürlich wäre es eigentlich dann, wenn sich der technische Fortschritt und die ständig steigende Effizienz (die sogenannte "Produktivität") in stetig fallenden Preisen äußern würden. Das verhindern die Notenbanken jedoch mit allen erdenklichen Mitteln und verteilen damit von der Masse der Leute um zu den Reichen. Es ist ein Hohn.

Neu ist mir allerdings der Gedanke, dass die Konsumzurückhaltung bei Deflation eine positive Wirkung dahingehend hat, dass die Leute bewusster einkaufen und mehr auf Qualität achten. Das macht absolut Sinn! Vielen Dank für diese Einsicht! Das ist ja auch in Hinblick auf Umweltschutz ein wertvolles Argument (Stichwort Nachhaltigkeit).

Hallo @jason-bilevitz !

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