RE: [GER] PRP-LGBT Magazin 06 | Die versteckte Regenbogenflagge
Kann nicht jeder jeden Lieben solang beide Parteien einverstanden sind und keiner zu Schaden kommt?
Natürlich, aber was hat das mit der Flagge zu tun?
In Russland ist es meines Wissens verboten, öffentlich Werbung für Homosexualität zu machen.
Dieses Gesetz muss man nicht gut heißen (ich tue es nicht), aber in Russland wird niemand wegen seiner Homosexualität ins Gefängnis gesperrt.
Natürlich finde ich es nicht gut, wenn man wegen einer Regenbogenflagge verhaftet oder verprügelt wird.
Aber es gibt viel schlimmere Staaten auf der Welt in denen man als Homosexueller zum Tode verurteilt werden kann.
Wäre es nicht wichtiger, die Zustände in diesen Ländern zu bekämpfen?
Ich glaube den meisten Schwulen im Iran, Saudi-Arabien usw. wäre die Regenbogenflagge völlig egal, so lange sie ihre Sexualität so ausleben könnten wie sie es für richtig halten (natürlich im Privaten, da wo eben sexuelle Handlungen hingehören).
Persönlich ist es mir vollkommen egal, welche Sexualität jemand hat, aber muss man um seine Sexualität so einen Wirbel machen, wie es heutzutage im Westen geschieht?
Ich bin mal mit meiner Frau in San Francisco zufällig in eine gay parade geraten.
Was wir zu sehen bekamen hat uns natürlich nicht geschadet, aber es war definitiv nicht jugendfrei.
Es waren auch Leute mit kleinen Kindern auf der Straße (die meisten wohl auch eher zufällig).
Müssen Kinder so was sehen?
Und damit meine ich sexuelle Handlungen im Allgemeinen, nicht nur Homosexualität.
Die Regenbogenfahne schadet niemanden, das ist klar, auch die Paraden würden nicht schaden, wenn sie eben nicht so ausarten würden, wie sie es häufig tun.
Etwas mehr Zurückhaltung würde vielen Aktivisten gut tun.
Die Aktion mit den Fußballtrikots ist eine gute Aktion.
Sie belästigt niemanden und ist definitiv jugendfrei.
Wie auch immer...
einen Upvote bekommt ihr trotzdem, jeder soll nach seiner Façon glücklich werden.
Die Flagge soll genau dies ja repräsentieren.
Lebst du in Russland? Ich wäre mir da nicht so sicher. Nein ich lebe nicht in Russland, habe aber schon mehrfach etwas darüber gelesen. Homosexuelle müssen sich dort verstecken, treffen sich dort teilweise in geheimen "verstecken" und wenn die Polizei davon mitbekommt wird geräumt und Gewalt angewendet. Zumindest gab es solche Fälle schon, so etwas ist auch bestimmt nicht in ganz Russland der Fall es wird sicherlich Regionen geben wo es schlimmer oder weniger schlimm ist.
Wichtiger? Vielleicht. Macht es dadurch aber andere Länder unwichtiger? Ich finde es ist ein erster Schritt, und je mehr Länder LGBT freundlich werden, desto mehr Druck haben auch andere Länder bzw desto mehr Aufmerksamkeit wird darauf gelenkt. Ich finde jeder Schritt zählt, egal wo.
Ich finde noch muss man schon. Denn so bekommen viele davon mit und jüngere trauen sich eher damit offen umzugehen. Wie man auch in dem Beitrag lesen kann welchen ich von maracuja vorgestellt habe. Wenn keiner drüber redet, traut man sich viel weniger nach aussen zu treten bzw will es dann verstecken.
Da geb ich dir total recht. Ich finde manche Pride Paraden verfehlen ihr Thema komplett. Das ist aber definitiv eine Ausnahme aus meiner Sicht. Ich war vor kurzen auf der Parade in Stuttgart und diese war total friedlich, jugendfrei und alle hatten gute Laune. Es wurde auch teils politisch geredet und ansonsten konnte man einfach zeigen wer man ist und wen man liebt.
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Danke dir fürs Lesen und fürs Kommentieren! Und auch für den Vote :)
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Schön, dass wir nahezu einer Meinung sind.
Als Lehrer stelle ich schon auch fest, dass es noch große Ablehnung bei bestimmten Gruppen gibt (ca. 70% meiner Schüler sind nicht deutscher Herkunft). Wobei das meist, so wie ich glaube, so ein Jungs-/Pupertätsding ist.
Denn wenn es dann tatsächlich zum Kontakt kommt, ist die Ablehnung schnell weg.
Ich hatte mal eine Schülerin, die sich als Junge gefühlt hat und auch so leben wollte. Am Papier war sie aber noch ein Mädchen.
Als sie mir das mitgeteilt hatte, war das überhaupt kein großes Thema mehr. Sie bzw. er wurde weder ausgegrenzt noch angefeindet.
Eigentlich hat es niemanden großartig interessiert.
Wenn man bedenkt, dass das Berufsschüler waren, die am Bau arbeiten, ist das schon ganz erfreulich.
Vor etwa 15 Jahren hatten wir auch schon mal eine, die ihre Lehre als Frau begonnen hatte und als komplett umgebauter Mann beendet hat.
Hat auch damals keinen großartig interessiert.
Das ist für mich die Idealvorstellung.
Man muss kein großartiges Aufsehen um seine Sexualität machen und es interessiert bzw. stört auch keinen.
So hab ich das bisher auch großteils erlebt. Da schaukeln sich die Jungs meist gegenseitig hoch.
Es ist toll was du mit deinen Schülern für Erfahrungen gemacht hast, das klingt echt toll!
Ja, für mich ist dies auch eine Idealvorstellung. Es interessiert doch auch keinen ob man Hetero ist, ich verstehe es bis heute nicht wieso um Homosexualität, Transsexualität oder was es noch alles gibt, dass darum so ein großer Wind gemacht wird. Dass es überhaupt so viel Hass dagegen gibt... Es ist einfach unnötig. Würde es kein Hass und keine Ablehnung geben, müsse man es auch nicht mehr zum Thema machen. Leider sind wir in vielen Teilen dieser Welt und auch in vielen Teilen Deutschland da noch lange nicht angekommen, aber wir gehen die Schritte in die richtige Richtung.
Danke fürs teilen deiner Erfahrungen, schön zu hören dass es so etwas auch gibt! :)
Die Wurzel des ganzen Übels sehe ich in der Entstehung der Staaten und deren Ausbreitung.
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass es auch im frühen Islam kein Problem mit Homosexualität gab.
Aber sobald es Herrscher gibt, streben sie nach mehr Macht.
Dazu braucht es mehr Untertanen und Soldaten und natürlich immer neuen Nachschub an Untertanen und Soldaten. Dafür können halt nur Heteros sorgen. Also muss alles andere verboten/verteufelt werden.
Die Religion war dazu leider oft ein guter Gehilfe.
Dieses Streben nach mehr Untertanen = mehr Macht steckt leider auch noch heute in den Politikern drin.
Von der Evolution her müsste ja eigentlich jeder Heteromann froh sein, wenn es viele Schwule gibt, dann bleiben mehr Frauen für ihn übrig.
Zumindest habe ich das immer so gesehen :-)
Für mich sollte sich also jeder politische Kampf immer auf das Ziel mehr Freiheit und weniger Staat richten.
Dann wird es für alle Gruppen besser.
Das ist deine Ansicht, verstehe. Die respektiere ich natürlich, dennoch - Darauf möchte ich garnicht weiter eingehen weil dies wieder eine ganz andere neue Diskussion eröffnet die nicht mehr so viel mit dem eigentlichen zu tun hat. Trotzdem nochmal danke dass du dir die Zeit genommen hast, wünsch dir noch nen guten Abend!
Grüße!
Dir auch noch einen schönen Abend.