Kautel - wie bitte?
Ich steh ja zugegebenermaßen auf #Fremdwörter, aber von #Kautelen hatte ich bis vor kurzem noch nie was gehört.
Eine Kautel - Plural: Kautelen - ist in der Rechtswissenschaft eine Sicherheitsvorkehrung. Ich darf Wikipedia zitieren: "[Das] Bestreben und [die] Aufgabe [der Kautelarpraxis] besteht darin, mögliche Rechtsprobleme schon im Vorfeld zu erkennen und durch entsprechende Sicherungen (z. B. allgemeine Geschäftsbedingungen, Beratung bei der Gestaltung von Verträgen, Planung steuerlicher Vorgänge) auszuschließen."
Was heißt das jetzt konkret? Zwei Beispiele:
- Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind eine einzige Kautel. Sie sollen z. B. im Waren- und Dienstleistungsverkehr Käufer und Verkäufer durch ein für beide Seiten gültiges Regelwerk schützen. Bei Online-Bestellungen kann man deshalb i. d. R. nur etwas bestellen, wenn man sich durch Anklicken der entsprechenden Checkbox mit den Regeln der AGB des Anbieters einverstanden erklärt.
Beide Seiten müssen sich dann an diese Regeln halten. - Im Arbeitsrecht kann eine einzelne Klausel des Arbeitsvertrags eine Kautel darstellen. Etwa die Vereinbarung, dass Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis innerhalb einer Frist von 3 Monaten nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses schriftlich geltend gemacht werden müssen. Ohne diese Kautel müsste ein Arbeitgeber sonst beispielsweise jahrelang damit rechnen, dass ein früherer Arbeitnehmer unbezahlte Überstunden geltend macht und einen hohen Geldbetrag nachfordert.
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