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RE: Von der Anatomie des Kapitalismus

in #kapitalismus5 years ago (edited)

Für mich ist die Basis einer Marktwirtschaft der (freie) Markt, also Angebot und Nachfrage.
Und da nichts objektiv ist (Nietzsche ;)) hat auch jeder für sich ein subjektives Wertverständnis - der Markt ist in der Hinsicht revolutionär, da er ein Mittel zwischen allen verschiedenen Wertvorstellungen schafft.

Die meisten, welche lauthals gegen Kapitalismus schreien, haben scheinbar nie elementare Dinge hinterfragt.., nutzen deswegen wohl auch bedruckte Baumwolle zum bezahlen, sowie unterstützen genau dadurch zentrale Institutionen dabei den Markt mehr und mehr einzuschränken/ zu regulieren.
Dass dies direkt durch das etablierte Schuldgeldsystem passiert, zum Nutzen dessen wir alle gezwungen werden, und dann sogar noch mehr über zwanghafte Steuerabgaben, ist für diese natürlich extrem weit hergeholt. Und deswegen wird anstatt sich zu informieren lieber dem Gruppenzwang der Freunde gefolgt und auf der Straße für noch mehr Steuern protestiert. ;)
(Und nun werden die Regierungen auch schon zappelig, denn sie wissen gar nicht, wie sie noch mehr aus ihren Schäfchen extrahieren sollen, bauen sich nun zum Schutz schon Wälle und Gräben um ihre Büroräume.. ;))
@tipu curate :)

Sort:  

@luegebaron

Dass dies direkt durch das etablierte Schuldgeldsystem passiert...

Geld ist nur deshalb notwendig, weil eine Partei im Tauschhandel eine geforderte Ware nicht (sofort) liefern kann (oder will).
Schuldschein und Gutschein in einem zu sein ist das Wesen des Geldes.
Alles andere ist primitiver Tauschhandel (den es sowieso nie wirklich gab).
Ob diese/dieser Schuld/Gutschein nun auf Papier, auf einer Edelmetallmünze oder als Zahl im Computer dokumentiert ist spielt keine Rolle.

Ich hab aber keinen Bock meinen Wert/-gegenstand/Arbeitsleistung gegen Schuld zu tauschen ;]

Und das ist gleichzeitig auch das revolutionäre an Bitcoin. Kreditsystem mit echtem Besitz.
Statt Schuldsystem mit autoritär zugewiesenen und durchgesetzten Schulden/Besitz.

Und wie das einen Unterschied macht. Sogar auf fundamentalsten Level. Alles ist auf Autorität und Vertrauen/ Glauben aufgebaut.

Im Mittelalter bis zur Aufklärung warst du nicht mal Besitzer von dir selbst.
Jeder hatte einen Herren.

Heutzutage bist du nicht Besitzer deines Besitzes, also auch nicht von dir selbst.

BTC ändert dies. Bzw gibt ein Werkzeug zur Unabhängigkeit.

Ich hab aber keinen Bock meinen Wert/-gegenstand/Arbeitsleistung gegen Schuld zu tauschen ;]

Niemand zwingt Dich dazu.
Du kannst ja jederzeit deine Geldforderungen gegen was auch immer tauschen.

Den Kreditcharakter von Bitcoin kann ich jedoch nicht sehen.
Schulden verschwinden, wenn sie getilgt werden.
Dies muss beim Kreditgeber geschehen (durch Tilgung oder Abschreibung).
Meines Wissens verschwinden Bitcoins nicht wieder.

Besitzen kannst Du bei uns im Prinzip alles, aber Eigentümer sein ist in einem Staat schwierig (Wehrdienst, Grundsteuer, etc.)

Bei Bitcoins bist Du auch nur der Eigentümer, wenn Du sie auf einem Stick hast und Du bist abhängig von dem ganzen Netzwerk, welches in den Händen weniger liegt.

Hier ein paar Anregung zu Bitcoin:
http://www.newmoneyhub.com/www/crypto-finance/bitcoin.html

Und so sollte ein modernes privates Geldsystem aussehen:
http://www.sikoba.com

Nein kann ich nicht. Ich muss als Arbeiter, Azubi, whatever die Staatswährung annehmen. Kann nicht verlangen in Gold oder BTC bezahlt zu werden.

Das ist ja genau der Unterschied. BTC ist nicht Schuld. Deswegen verschwinden die auch nicht und es gibt auch keinen Zins. ;)

Achja. Jura. Da gab's ja nochmal den Unterschied zwischen Besitzer und Eigentümer. Meinte so gesehen etwas beeigentumen ;)^^

Bei BTC bin ich Eigentümer wenn ich die keys habe. Ich brauche zum tauschen meiner BTCs nicht mal Internet. Geht auch offline. Beispielsweise Paperwallets welche jeweils 10€ wert sind. Oder auch über Bluethooth.
Schau dir mal Samourai an ;)
https://samouraiwallet.com/features
für privates Geld: Grin :)

Nein kann ich nicht. Ich muss als Arbeiter, Azubi, whatever die Staatswährung annehmen. Kann nicht verlangen in Gold oder BTC bezahlt zu werden.

So sagt es das Bundesbankgesetz

*§14 BBanG:
[...]
Auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel.

Es steht Dir aber frei mit deinem Arbeitgeber etwas anderes auszuhandeln.
So lange sich beide einig sind und Du in Kauf nehmen willst, dass Du praktisch nirgends damit bezahlen kannst...

...auch keinen Zins.

Dann wird Dir also in einer BTC-Welt niemand einen Kredit geben.

Und zu der offline Geschichte:
Wollen wir das Rad um 100 Jahre zurückdrehen?

Nehme ich gerne in Kauf. Hab vor mir mit den BTC in ein paar Jahren Grund und Werkzeug für nen eigenen Betrieb zu kaufen. Dafür muss ich nichts jetzt bezahlen und privat kann ich sowieso jetzt auch schon mit BTC bezahlen, sofern es akzeptiert wird.
Ich gebe meine BTC natürlich erst her, wenn es von allen akzeptiert und gewollt wird, eben wenn alle ihren Grund für ein paar hundertausend Satoshis verkaufen.. ;)

Ich habe nicht vor mir jemals selbst einen Kredit zu nehmen.
Mit Ethereum und Maker Dai kann ich mir sogar selbst einen geben. ;)

Klar, wenn ich dafür endlich meine Freiheit bekomme, gerne.

Und da nichts objektiv ist (Nietzsche ;)) hat auch jeder für sich ein subjektives Wertverständnis - der Markt ist in der Hinsicht revolutionär, da er ein Mittel zwischen allen verschiedenen Wertvorstellungen schafft.

Genau dies ist der Punkt. Der Markt spaltet nicht die Gesellschaft, sondern erlaubt es erst, dass soviele unterschiedliche Zielsetzungen bestmöglich befriedigt. Wer darauf keine Antwort hat, wird sich schwer tun, etwas anderes ernsthaft zu etablieren.

Was Schuldgeld angeht... da bin ich nicht so pessimistisch drauf. Ich nehme es gerne an, solange jemand anderes bereit ist es zu akzeptieren. Bleibt ja nicht lange am Konto und wird schnell wieder investiert ;)

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