Der Dämon sagt / The Demon says

[ohne Titel]

[English below]

Der Dämon sagt
Spiel nicht mit dem Feuer
Es wird dich brennen
Rede nicht von Liebe
Sie wird dich mit sich reißen
Suche nicht die Nähe
Sie wird dich süchtig machen

Der Dämon sagt
Wahre die Distanz
Sei weise als Betrachter
Erringe die Kontrolle

Der Dämon sagt
Vergrabe dich in Bücher
Bade tief in Klängen
Schmücke dich mit Bildern
Und bleib dabei allein

Der Dämon sagt
Fremdes Glück ist viel gefordert
Der Dämon sagt
Verbessre dich erst selbst
Der Dämon sagt
Du musst nicht auf mich hören
Du wirst es schon sehen
Und dann nichts mehr sehen
Und das Salz der Tränen kosten

Und Leben
Frage ich zurück
Und Zweierschaft
Statt Einsamkeit

Da schweigt der Dämon
Und schüttelt stumm gesenkten Kopf
Wie eines sturen Schülers Lehrer

Ich schau zu Schillers Weisheit
Die mit dem Pflug sich über'm Acker krümmt
Ich schau zum alten Sysiphos
Der seinen Stein noch immer rollt
Und beide halten ganz kurz inne
Um mir mit einem Blick zu sagen
Dass der Dämon keine Freiheit kennt

Seid ihr nicht einsam
Ruf ich ihnen zu
Doch der Wind hascht meine Frage
Und ohne Echo knallt sie vor die Wand
Die gläsern heut von gestern trennt

Der Dämon fasst
Nach meiner Hand
In die doch nur die deine passt

Der Dämon sagt
Mir was ins Ohr
In dem dein Lied klingt
Lachenmund

(ty-ty 16.02.17)

[Without title]

The demon says
Don't play with fire
It will burn you
Don't talk of love
It will take you away
Don't seek the closeness
It will make you addicted

The demon says
Keep your distance
Be wise as a beholder
Gain control

The demon says
Bury yourself in books
Bathe deep in sounds
Adorn yourself with images
And stay alone

The demon says
Stranger's happiness is much asked for
The demon says
Improve yourself first
The demon says
You don't have to listen to me
You'll see it all
And then see nothing
And taste the salt of tears

And life
I'll ask back
And two-ness
Instead of loneliness

The demon is silent
And shakes his head with a silent bow
Like a stubborn pupil's teacher

I look at Schiller's wisdom
Who bends over the field with the plough
I look to old Sysiphus
Who still rolls his stone
And they both pause for a moment
To tell me with a glance
That the demon knows no freedom

Are you not lonely
I call out to them
But the wind hashes my question
And without echo it slams against the wall
That glass separates today from yesterday

The demon grabs
My hand
In which only yours fits

The demon says
In my ear
With your song in it
Laughing mouth

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