8 Punkte die ich in der DDR gut fand

in Steem Germany8 days ago

Hier mal acht Punkte, die darstellen, warum das Leben in der DDR doch nicht so schlecht war, wie es der ein oder andere vielleicht glauben würde. Ich denke, hier wird mir der ein oder andere Ossi zustimmen, dass das Leben damals eben nicht so schlecht war, wie es selbst heute immer dargestellt wird.

Starke Nachbarschaftsbindungen: Die Menschen in der DDR lebten oft in engen Gemeinschaften, was zu einem hohen Maß an sozialer Unterstützung und Nachbarschaftshilfe führte. Dies wird von vielen als ein wertvolles Gut angesehen, das in der heutigen Zeit oft fehlt.

Recht auf Arbeit: Jeder Bürger hatte ein gesetzlich verankertes Recht auf einen Arbeitsplatz. Dies führte dazu, dass Arbeitslosigkeit in der DDR weitgehend unbekannt war, was vielen Menschen Sicherheit gab.

Kostenlose Bildung: Bildung war in der DDR kostenlos und von der Krippe bis zur Universität zugänglich. Dies förderte Chancengleichheit und sorgte dafür, dass viele Menschen eine gute Ausbildung erhalten konnten.

Familienfreundliche Maßnahmen: Die DDR führte zahlreiche sozialpolitische Maßnahmen ein, um Familien zu unterstützen, wie das Babyjahr, Ehe-Kredite und einen Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz. Diese Regelungen sollten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern.

Gleichstellung der Geschlechter: In der DDR wurde Gleichberechtigung großgeschrieben, was zu einer hohen Erwerbsquote von Frauen führte. Viele Frauen waren berufstätig, was ihre finanzielle Unabhängigkeit stärkte.

Soziale Sicherheit: Es gab ein umfassendes System sozialer Absicherung, das unter anderem kostenlose medizinische Versorgung und bezahlten Urlaub umfasste. Auch der Zugang zu Wohnungen war geregelt und oft subventioniert.

Kulturelle Angebote: Die DDR bot eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen und Freizeitmöglichkeiten, die für alle zugänglich waren. Dies förderte ein starkes Gemeinschaftsgefühl und die Teilhabe am kulturellen Leben.

Planbarkeit des Lebens: Viele Menschen empfanden die Lebensbedingungen in der DDR als planbar. Dies gab ihnen ein Gefühl von Stabilität und Sicherheit, auch wenn die materiellen Standards oft niedriger waren als im Westen.

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Ja, einige, die mir hier folgen, wissen, dass ich gerne in der DDR gelebt habe, und das, obwohl ich einigen Repressalien ausgesetzt war. Viele, die nicht in der DDR aufgewachsen sind, haben bis zum heutigen Tag noch recht ausgeprägte Vorurteile, und es halten sich einige Gerüchte, wie schlimm doch das Leben dort für alle gewesen sei. Jetzt könnte der ein oder andere wieder sagen: "Warum wollten dann so viele fort?" Aber schaut euch mal die Statistiken an, wie viele Bundesbürger in derselben Zeit auch Deutschland den Rücken zugekehrt und ihr Land verlassen haben. Okay, diese konnten einfach sagen "Auf geht's", was in der DDR nicht so einfach war. Ich kann hier nur von mir aus etwas schreiben: Ich hatte meinen Ausreiseantrag gestellt und wenige Monate später einen Brief im Briefkasten, dass ich innerhalb von 24 Stunden das Territorium der Deutschen Demokratischen Republik verlassen solle.

Und hier ist auch schon der größte Fehler, den die Regierung begangen hat: Sie hätte einfach jeden ausreisen lassen sollen, der es auch gewollt hätte. Ich stelle mal in den Raum, dass sich die Anzahl in Grenzen gehalten hätte. Ich denke, das Problem wäre einfach das Abwandern von Fachkräften gewesen. Auch bin ich noch immer der Meinung, dass die DDR als unabhängiger Staat neben der Bundesrepublik hätte weiter existieren können. Aber hier waren natürlich wie üblich Machtinteressen vorhanden, dass man sich mit einem Streich ein ganzes Land einverleiben kann.

Und wenn der eine oder andere jetzt wieder sagt, das habe auch viel Geld gekostet, die ehemalige DDR zu sanieren, so steht das natürlich in keinem Verhältnis zu den Werten, die sich einige Auserwählte, und der die damalige Bundesrepublik einverleibt haben.

Statistisch gesehen hat der Wiederaufbau der DDR, wenn man es so nehmen kann, 400 Milliarden Euro gekostet. Diese Summe ist im Grunde Peanuts, wenn man es durch die letzten Jahre teilt. Allein die Steuereinnahmen, die DDR-Bürger in der Zeit bezahlt haben, sind um ein Vielfaches höher. Auch die Gelder, die man durch das Zurückfahren des Militärbudgets, der Geheimdienste und was es da noch so alles gab, gespart hat, dann der Solidaritätsbeitrag, der über die Jahre gezahlt worden ist, und und und - da kann man schon sehen, wer letztendlich profitiert hat.

Rechnet nur, was die Bundesregierung in den letzten zwei, drei Jahren an sinnlosen Geldern im Bereich Corona oder Sondervermögen für die Bundeswehr verknallt hat. Da könnte man doch glatt eine weitere DDR sanieren.

Diese Aspekte zeigen, dass trotz der Herausforderungen und Einschränkungen, die das Leben in der DDR mit sich brachte, auch positive Elemente existierten, die viele Menschen in Erinnerung behalten.

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"Die Gedanken sind frei"
Aussprechen durfte man in der DDR jedoch nur, was die Anderen (Lehrer, Vorgesetzte, Stasi-Spitzel (jeder liebe Nachbar konnte einer sein)) hören wollten.
Es war wie in Orwels "1984" beschrieben. Doppeldenk.
Wer sich anpasste und unter dem Radar flog, konnte in der DDR relativ gut leben. Ich konnte das nicht.

Ich war sicherlich nicht angepasst und hatte auch in der DDR meine Klappe aufgerissen. Passiert ist mir außen den in dem Kommentar genannten Sanktionen nichts. Politik war mir im Osten egal, deshalb war es auch damals nie ein Thema für mich.

Weiß nicht, ob du dir die Auszüge aus meiner Autobiografie mal angehört hast

Als ehemaliger DDR-Bürger kann ich einiges zwar nachemfinden, aber dem Grundkontext deines Beitrage snur entschiedes widersprechen.

"Starkes Gemeinschaftsgefühl"? Das ich nicht lache. Nur weil man den anderen brauchte, hielt man zusammen. Alle hatten ja nichts (ich übertreibe hier mal), und deshalb musste man sich notgedrungen helfen und zu helfen wissen. Aber in dieser ach so tollen Gemeinschaft wurde dann auch gerne gegenseitig angeschissen.

Frage mal die, die wegen ihrer abweichenden Meinungen im Bau oder in Bautzen gelandet sind. Oder die Kinder, die den Jungendwerkhof durchleben mussten. Und Uni war nur für die möglich, die sich mit dem System arrangierten. Wer nicht zur Armee ging, durfte normalerweile auch nicht zur Uni.

Auf Pioniernachmittage, FDJ-Gehirnwäsche und Deutsch-Sowjetische-Freundschaft kann ich weiterhin gerne verzichten.

Klar hatte man weniger Sorgen um seine Zukunft, denn diese hatte der Staat für einen ja vorgeplant. Sogar den Beruf und die Arbeit hat er etlichen DDR-Bürgern zugewiesen, ob sie diesen ausüben wollten oder nicht.

Genau so einen Beitrag könnte man wohl auch über das Dritte Reich schreiben, aber Rosinenpickerei hilft uns nicht weiter. Ich zumindest bin heilfroh, dass dieser Spul vorbei ist, auch wenn ich natürlich selbe auch so einige positive Erinnerungen habe, die ich nicht missen will.

Mit Sprüchen wie "absoluter Quatsch" und "Unsinn" disqualifizierst du dich leider mal wieder selbst. Deine Erfahrungen mögen so gewesen sein, wie du darüber schreibst, meine und die vieler anderer waren aber nun einmal anders.

Ich habe auch nicht geschrieben, dass man wegen abweichender Meinungen sofort in den Jugendwerkhof kam. Aber genug rebellische KInder durften sich dort die Mauern von Innen betrachten. Fragen wir doch mal diejenigen, die als Kinder dort eingesperrt wurden. Die sehen die DDR mit Sicherheit nicht so rosig wie du. Und in den Bau oder nach Bautzen kamen auch nicht nur Republikflüchtige, denen du hier zu unterstellen scheinst, sie seien daran ja selber schuld. Ich denke aber, das weißt du auch selber.

Deine Erfahrungen und deine Meinung lasse ich dir gerne. Ich bleibe trotzdem bei meiner. Der Zusammenhalt war nicht organisch, sondern aus der Not gewachsen. Es wurde getauscht wenn man etwas hatte, und gegeben oft auch nur, wenn man etwas dafür bekam. Die Menschen waren leider damals auch nicht netter und hilfsbereiter als heute, auch wenn man sich das im Osten heute so gerne erzählen tut und auch du das hier ja so betonen willst.

Ja heute gibt es mehr Kriminalität und auch eine hohe Arbeitslosigkeit, und viel Menschen klagen über zuviel Immigration. Aber persönliche Freiheit ist ein viel zu hohes Gut, um es diesbezüglich aufrechnen zu wollen. Jedenfalls für mich, der sehr dankbar ist, dass die Geschichte hier diesen Weg genommen hat.

Für mich und eigentlich fast alle die ich kenne, ist das Leben heute besser als damals. Wir sind alle nicht reich und mussten nach der Wiedervereinigung auch so einiges an Rückschlägen einstecken.Zusammenhalt gibt es auch heute noch, und zwar genau dort, wo es ihn früher auch gab. Nach unten getreten wurde auch früher, das scheint leider in der Natur vieler Menschen zu liegen. Das ist heute leider so, und war bereits in der DDR der Fall. Da kannst du Unsinn schreien, so oft wie du willst.

Aber so ist das Leben nun einmal, es braucht meist ein großes Maß an Eigenverantworung und Durchsetztungsvermögen. Wenn all deine Geschichten der Wahrheit entsprechen sollten, hast du das ja selber in deinem Leben des öfteren bewiesen. Aber im Alter glorifizieren wir alle unsere eigene Vergangenheit, insbesondere unsere Jugend und KIndheit. Ich nehme mich selber dabei gar nicht aus. Aber wenn man die Schiene der eigenen Erfahrungen einmal verlässt, kann man meist doch feststellen, dass es damals vielleicht gar nicht so toll gewesen ist, wie man sich das selber einreden tut.

Wie auch immer...genieße dein Leben im Hier und Jetzt. Wenn die DDR für dich das bessere Deutschland gewesen ist, nehme ich das zur Kenntnis. Ich wie gesagt, bin froh, dass es sie nicht mehr gibt!

Absolute Zustimmung, lieber @maxinpower. Ich habe in meiner Kindheit, Jugend und junger Erwachsener stark unter den Repressalien der DDR Diktatur gelitten. Dazu beigetragen hat, das ich in einem religiösen Elternhaus aufgewachsen bin.
Ich durfte nicht studieren (trotz Notendurschnitt 1,4), bekam keine Lehrstelle, da ich nicht an der vormilitärischen Ausbildung teilnahm. Nach der Schule wurde mir ein Arbeitsplatz zugewiesen. Mein Vorgesetzter war ein "Roter" (Kommunist), der mir das Leben schwer machte, wo es nur ging. Ein weiterer Punkt war die fehlende Reisefreiheit.
Mein (wirkliches) Leben begann erst, nachdem die DDR Geschichte war.

Ich hoffe, dass dein wirkliches Leben auch weiterhin noch viele wunderbare Überraschungen für dich parat hält. Da wir älter werden, dürfen wir nun so langsam auch einige der unangenehmen Begebenheiten unseres Lebens vergessen und uns an dem erfreuen, was Gegenwart und Zukunft uns bieten. Auch wenn es dort manchmal recht anstrengend sein kann, bin ich doch froh, dass wir nun genau hier sind. Bester Grüße aus dem Fernen Osten mein lieber @germansailor!

Absoluter Quatsch, ganz sicherlich bist du nicht wegen irgendetwas Politischem in den Jugendwerkhof gekommen . Ich bin mehr als angeeckt, ich weiß nicht, ob du meine anderen Beiträge über mein Leben in der DDR gelesen hast, die ich auch als Autobiografie herausbringen werde.

Ich hatte Berlin-Verbot, Meldepflicht, und wenn ich ins Ausland wollte, musste ich mich abmelden. Trotzdem war ich jedes Jahr im Sommer in Ungarn am Balaton und im Winter in Sotschi Urlaub machen.

Und klar saßen in Bautzen Republikflüchtlinge, aber jedem, der auf diesem Weg das Land verlassen wollte, war doch klar, was passiert, wenn sie ihn erwischen. Ich habe letztlich meinen Ausreiseantrag gestellt und vier, fünf Monate später den Bescheid im Briefkasten gehabt, dass ich innerhalb von 24 Stunden das Territorium der Deutschen Demokratischen Republik zu verlassen habe.

Ab der 7. Klasse war ich so gut wie nie in der Schule, habe drei Lehren begonnen - okay, dazu hat man mich mehr oder weniger gezwungen, aber ich war im Grunde nie anwesend. Passiert ist mir nie etwas.

Ich habe im Osten Modeschmuck hergestellt und verkauft und damit richtig gut verdient. Hier wollte ich Gewerbegenehmigung und Wandergewerbeschein einklagen, hatte sogar einen Anwalt. Ich habe sie zwar nicht bekommen, aber passiert ist mir hier auch nichts. Das Ende vom Lied war, dass ich jahrelang meinen Plunder verkauft habe und nicht einmal Steuern dafür bezahlen musste. Das Einzige war, dass ich, wie schon erwähnt, Repressalien in Form von Meldepflicht und Berlin-Verbot dadurch erhalten habe. Aber dann habe ich mich halt ganz brav abgemeldet, und auch hier ist mir nie etwas passiert. Und kaum zu glauben, dass ich so viele Schutzengel hatte. In den 60er und 70er Jahren mag es vielleicht richtig krass gewesen sein, aber in den 80er und 90ern ganz sicherlich nicht mehr.

Und ich hätte es fast vergessen: Ich war auch in der Schwerter-zu-Pflugscharen-Bewegung in der DDR, die ja kirchlich initiiert war, sehr aktiv. Und obendrauf hatte ich noch den Dienst mit der Waffe verweigert. Und auch hier ist mir nichts passiert, es hat im Grunde überhaupt niemanden interessiert.

Ich kann mir nur vorstellen, dass du bei der Grenzöffnung 10 Jahre alt warst, denn was du schreibst, auch in deinen anderen Kommentaren, dass der Zusammenhalt nur war, weil man von anderen etwas will und sich gegenseitig angeschissen hat - selten so einen Unsinn gelesen. Man hat sozial miteinander gelebt und von selbst geholfen, ohne zu erwarten, dass das Gegenüber das Gleiche macht.

Heute kannst du überall hinreisen, wohin du willst, falls du es dir leisten kannst, und kannst auch endlos Bananen essen. Aber ich garantiere dir eins: Ein Großteil derer, die damals auf die Straße gegangen sind und "Wir sind das Volk" gerufen haben, würden heute ganz still im Wohnzimmer sitzen und nur hoffen, dass die Mauer 5 m höher gebaut wird.

Das Leben ist heute 100 Mal beschissener, als es jemals zu DDR-Zeiten hätte sein können. Und das sagt einer, der siebenstellig verdient hat. Arbeitslosigkeit, soziale Hängematte, geradezu groteske hohe Kriminalität, die nicht bestraft wird - da müssten so einige eigentlich wirklich nach Bautzen -, und ein Miteinander auf Augenhöhe gibt es überhaupt nicht mehr. Von oben wird nach unten getreten, und jeder ist sich selbst der Nächste.

Kinderreiche Familien wurden begünstigt
Günstige Mieten
Kostenlose Medizin und Krankenbehandlung
Weniger Kriminalität
Es ließen sich aber auch viele Nachteile aufzählen. Aus heutiger Sicht würde ich aber sagen, dass die Vorteile überwogen. Es war ein komplett anderes Lebengefühl. Wer sich nicht mit der SED oder Stasi anlegte, der konnte gut leben, musste halt unter dem Radar fliegen.
Interessant fand ich, dass es gerade die Genossen waren, die auf den Staatsfeind zielten, die das meisten aus dem Westen, eben von diesen Feinden, hatten. Stichworte: Genix, Intershop.

Du musstes nur öffentlich, z.B. in der Schule erwähnen, dass dir etwas in diesem Land nicht gefiel, und schon warst du auf der Liste und hattest den Ärger gebucht. Ich sage nur Jugendwerkhof. Persönliche Freiheit lässt sich niemals verhandeln und verkaufen, auch nicht mit günstigen Mieten und kostenloser Krankenbehandlung. Damals nicht und heute genau so wenig!

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