In Black and White... / In Schwarz und Weiß...

Deutsch im Anschluß...

As a very rare guest at the Engagement Challenges, I was very pleased to stumble across your really exciting topic: In black and white... I will gladly try to explain myself - even if it might be difficult for me in only 500 words: I already ask for your forgiveness ;-))

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What do you recognise in the clouds...?

Black and white are the maximum imaginable contrast: both components are strictly opposite, but mutually dependent and complementary. Last but not least, they meet in the infinite shades of grey. Whereby - from a purely scientific point of view, there are exactly 256 shades in the grey scale table; but every artist will be able to create innumerable further variations by adding other colours, which are also perceived as grey...

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Why is this worth so many words to me? I shy away from seeing things as either black or white. I don't want to see only the extremes, but also the much more interesting shades in between. And we should not forget that black and white belong together.

The figurative meaning of the two colours (or non-colours) is partly globally the same, but actually also regionally and culturally different in some aspects.

The bright, radiant white appears confident, cheerful, open. However, also vulnerable, innocent and pure. Black seems not only gloomy and impenetrable, but sometimes threatening. It is not without reason that many police and special forces uniforms are black. The colour alone signals: Caution! And did you know that in animal shelters the black dogs wait the longest for placement? People are more afraid of the dark animals for no real reason at all...

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Power, my favorite Cane Corso boy ;-))

White... As a European, I know white as the colour of virginity; brides traditionally wear the white wedding dress. This, in turn, is coded red or quite differently in other cultures. Black, on the other hand, is the colour of mourning in our country. And yes, other cultures mourn in white. So when we talk about such codes, we have to take into account the respective backgrounds, which are not universally transferable.

That white does not stand for good and black for bad is best understood by me from the concept of Yin and Yang from Daoism: both stand for polar opposite and yet interrelated dual forces or principles that do not fight each other but complete each other. In other words: no one is only good or exclusively evil. There is no such thing as completely right or absolutely wrong. And the decision either / or all too often leads astray. See above: I appreciate the shades of grey…

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Rammstein concert, 2019 in Berlin

To address your questions: I consider myself an optimistic person when it comes to myself. I am convinced that I can find a way out of any situation. By my own efforts or with support: but I ask for it proactively when I think I need it. I consider unsolicited help to be encroaching. And I don't try to avoid conflicts: only conflicts move us forward, only conflicts encourage us to rethink, to reflect, to change our perspective. It is important to remain objective and goal-oriented in every conflict. Constructiveness is the magic word that does not let conflicts escalate, but transforms them into fruitful effects.

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In a way, speed camera photos are also self-made, aren't they...? ;-))

I am decisive, which does not mean that I make decisions rashly or in haste. Thorough consideration and analysis are part of it for me. In this respect, I may be a rather logical, reasonable person - but I never disregard my gut feeling. I expect an incredible amount - from myself. From others, from my counterpart, I expect nothing at all. But I'm curious to see what I get, how I'm treated.

As you can see, I'm throwing your colour categories into confusion and under one hat, referring again and again to the unity of black and white and the many shades of grey in between. Nothing in life is black or white, metaphorically speaking; if we reached a common consensus on this, many existing confrontations would be unnecessary. The acceptance of grey shades, of trade-offs and compromises, of mixed calculations and differentiation is the only possible alternative to social self-destruction. We must finally learn to accept the other exactly as he comes along instead of forcing him to commit to a black or a white: this can never be crowned with success!

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What do @mercurysys, @beeofjuly and @blackmedschn have to say about this...?

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Deutsche Version:

Als sehr seltener Gast bei den Engagement Challenges hat es mich sehr gefreut, über Euer tatsächlich spannendes Thema zu stolpern: In Schwarz und Weiß… Ich werde gerne versuchen, mich dazu zu erklären – auch wenn es mir schwerfallen dürfte in nur 500 Wörtern: ich bitte jetzt schon um Verzeihung ;-))

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Was erkennt Ihr in den Wolken...?

Schwarz und weiß sind der maximal vorstellbare Kontrast: dabei sind beide Komponenten strikt gegensätzlich, aber einander bedingend und ergänzend. Nicht zuletzt treffen sie sich in den unendlich vielen Schattierungen von Grau. Wobei – rein wissenschaftlich gesehen gibt es genau 256 Töne in der Graustufentabelle; jeder Künstler wird aber unzählige weitere Varianten durch Beimengung anderer Farben erschaffen können, die ebenfalls als Grau wahrgenommen werden…

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Warum ist mir das so viele Worte wert? Ich scheue mich, Dinge als entweder schwarz oder weiß zu betrachten. Ich will nicht nur die Extreme sehen, sondern auch die viel interessanteren Zwischentöne. Und wir sollten nicht vergessen, daß schwarz und weiß zusammen gehören.

Die übertragene Bedeutung der beiden Farben (oder Unfarben) ist teilweise global gleichlautend, aber tatsächlich auch in manchen Bereichen regional und kulturell unterschiedlich.

Das helle, strahlende Weiß wirkt zuversichtlich, heiter, offen. Allerdings auch verletzlich, unschuldig und rein. Schwarz scheint nicht nur düster und undurchdringlich, sondern manchmal bedrohlich. Nicht ohne Grund sind viele Uniformen bei Polizei und Spezialeinheiten der Armee Schwarz. Schon alleine die Farbe signalisiert: Vorsicht! Und wußtet Ihr, daß in Tierheimen die schwarzen Hunde am längsten auf Vermittlung warten? Die Menschen haben ganz ohne faktischen Grund größere Angst vor den dunklen Tieren…

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Power, mein Lieblings-Cane Corso-Junge ;-))

Weiß… Als Europäerin kenne ich Weiß als Farbe der Jungfräulichkeit; Bräute tragen traditionell das weiße Hochzeitskleid. Das wiederum ist in anderen Kulturen rot oder ganz anders codiert. Schwarz dagegen ist bei uns die Farbe der Trauer. Und ja, andere Kulturen trauern in Weiß. Wenn wir über solche Kodizes sprechen, müssen wir also die jeweiligen Hintergründe berücksichtigen, die nicht allgemeingültig übertragbar sind.

Daß nicht Weiß für gut und Schwarz für schlecht steht, erschließt sich für mich am besten aus dem Konzept von Yin und Yang aus dem Daoismus: beide stehen für polar einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene duale Kräfte oder Prinzipien, die sich nicht bekämpfen, sondern vervollständigen. Soll heißen: niemand ist nur gut oder ausschließlich böse. Es gibt kein völlig richtig oder absolut falsch. Und die Entscheidung entweder / oder führt nur allzu oft in die Irre. Siehe oben: ich schätze eben die Grautöne…

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Rammstein-Konzert, 2019 in Berlin

Um Eure Fragen anzuschneiden: ich halte mich für einen optimistischen Menschen, wenn es um mich selbst geht. Ich bin überzeugt, in allen Situationen einen gangbaren Ausweg zu finden. Aus eigener Kraft, oder mit Unterstützung: diese frage ich aber proaktiv an, wenn ich der Meinung bin, sie zu benötigen. Unaufgeforderte Hilfe empfinde ich als übergriffig. Und ich versuche auch nicht, Konflikte zu vermeiden: nur die bringen uns vorwärts, nur die regen an zum Umdenken, zum Reflektieren, zum Wechsel der Perspektive. Wichtig ist, in jedem Konflikt sachlich und zielorientiert zu bleiben. Konstruktivität heißt das Zauberwort, daß Konflikte nicht eskalieren läßt, sondern in fruchtbare Effekte umwandelt.

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In gewisser Weise sind doch Blitzer-Fotos auch selbst gemacht, oder...? ;-))

Ich bin entscheidungsfreudig, was nicht heißt, daß ich diese unüberlegt oder überstürzt treffe. Gründliche Überlegung und Analyse gehören für mich dazu. Insofern mag ich ein eher logischer, vernünftiger Mensch sein – lasse aber mein Bauchgefühl dabei nie außer Acht. Erwarten tue ich unglaublich viel – von mir selbst. Von anderen, von meinem Gegenüber erwarte ich gar nichts. Ich bin aber gespannt darauf, was ich bekomme, wie man mir entgegen tritt.

Ihr merkt schon: ich werfe Eure Farbkategorien tüchtig durcheinander und unter einen Hut, verweise immer wieder auf die Einheit von Schwarz und Weiß und die vielen Graustufen dazwischen. Nichts im Leben ist sinnbildlich gesprochen schwarz oder weiß; wenn wir gemeinschaftlich Konsens darüber erzielen, wären viele existierende Konfrontationen unnötig. Die Akzeptanz der grauen Töne, der Abwägungen und Kompromisse, der Mischkalkulationen und der Differenzierung ist die einzig mögliche Alternative zur gesellschaftlichen Selbstzerstörung. Wir müssen endlich lernen, den anderen genau so zu akzeptieren, wie er daher kommt, anstatt ihn zur Festlegung auf ein Schwarz oder ein Weiß zu zwingen: das kann niemals von Erfolg gekrönt sein!

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Was sagen @mercurysys, @beeofjuly, @vanje und @blackmedschn dazu…?

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Holaa sr amigo😎ha hecho ud una muy buena e interesante participación se ve que conoce mucho del blanco, del negro y sus matices , pienso que esto es lo mejor entre ellos😍y también lo que escribió sobre el taoísmo me gustó mucho. Suerte ❤️.

Uiii, schwarz und weiß. Viel kann ich dazu eigentlich nicht sagen, du hast ja schon alles super toll geschrieben. Ich habe mal gelernt, dass Schwarz kein Licht reflektiert, weil alle Farbanteile fehlen. Weiß hingegen ist die Summe aller Farben und reflektiert alle Lichtstrahlen. Und wie du geschrieben hast, gibt es in vielen Kulturen symbolische Bedeutungen für Leben und Tod oder Gut und Böse.

anstatt ihn zur Festlegung auf ein Schwarz oder ein Weiß zu zwingen: das kann niemals von Erfolg gekrönt sein!

In meinem Job musste ich bei Meetings im Anzug kommen. Mir hat dunkelgrau am besten gefallen. Mein Chef meinte irgendwann, dass ich doch bitte einen schwarzen Anzug tragen sollte. Und da lernte ich, je höher die Position , umso dunkler der Anzug und auch der Dienstwagen. Tja, und die "selbstgemachten" Blitzerfotos nerven mich immer mal wieder. Unscharf und verdammt teuer sind sie auch noch. So, jetzt muss ich weiter packen. Ich fahre morgen in den Urlaub und achte jetzt bestimmt auf die Farben der Kleidung.

Dann wünsche ich eine gute Zeit, Erholung und viele spannende Erlebnisse, von denen Du uns berichten kannst! Bring was Schönes mit ;-))

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