Steemit Philippines Essay Contest - “Anything you wished not to happen this year”

Deutsche Version im Anschluß…

Dear Philippine friends,

I am not a member of your community, but the topic of your competition appeals to me very much and maybe you will be pleased to read something about it from far away Germany ;-))

"Everything you wish wouldn't happen this year" - there is something. I wish for that very much. So much so that it might be difficult to describe it. I have to do it in the knowledge that my wish will not change the fact that it will happen nevertheless, again and again and furthermore...

Our society, be it German or global, has never been perfect. There have always been problems, but in my eyes also serious efforts to solve them. In many different, open and thoughtful ways. Of course, like many other people, I had and have visions. Of what life on earth could look like in, say, 30 years or 50 years or even in the more distant future. For me, the central role is always played by people. Their attitudes to life, their plans, their priorities, their well-being, their dignity, their autonomy.

In 2020, what initially looked like an exceptional situation began: Corona came and all the states, all the governments throughout tried to deal with it in their own way. There were very restrictive measures in some countries, in others it was left more to the citizens' own responsibility what to do. Most regions somehow chose a middle way...

As a result, the success of the individual methods did not differ significantly from each other. The evaluation of the respective measures in retrospect is ongoing and seems to be far from complete. What is certain, however, is that people were harmed. Not intentionally, I would not want to imply that to this day. But people have suffered massively from the restrictions. They suffered from the fact that it was undemocratic and that previously valid liberal values were disregarded. People lost their sources of income, the closeness to their relatives and friends, their freedom of movement. Professional fulfilment, a healthy balance in life, enriching experiences - all that was suddenly no longer important.

People were harmed - not intentionally, but quite consciously. These restrictions were justified with the higher goal of providing protection and care for the general public. However, the general public was not really allowed to have a say in the matter... After one and a half years of pandemic status, it almost got lost that it is decided and decreed from the top down what is considered good and right from now on. This may concern energy supply, medical facilities, road construction, arms deliveries to war zones, the legitimisation of white reggae musicians or native American actors in film and television, the consumption of meat or animal products, the use of digital services, etc. In almost every area of life right now, there is an official political line that one should do one's best to follow. The negative effects of not doing so differ from country to country: in Central Europe we cannot expect to end up in a re-education camp, disappear without a trace or be sentenced to death - I know that and it is really good to be able to rely on it. There are a number of states where it is known to be really dangerous to "think differently"....

In "our country" it only leads to the fact that one is no longer listened to, that one's own opinion is labelled as irrelevant and egoistic, backward and right-wing. Right-wing in the sense of radical right-wing, in the sense of "Nazi". A denigration of currently rightly dissatisfied people by comparing them with really, really unspeakably bad excesses of the past.

I sincerely wish that this development, which I find extremely alarming, will not continue! I am willing to do something about it myself. As I mentioned at the beginning, however, I see no signs at present that my wish could come true. On the contrary. I am saddened by the direction in which humanity is drifting - or rather being driven. Can someone please make things more reasonable and negotiate fairly with each other again?!

==================

Unfortunately, it is clear to me that the competition will only run for a short time. Maybe @wase1234, @o1eh and @petface would like to use the last chance and contribute something to the topic...?

Quite a nasty outlook... / Ganz üble Aussichten...

Deutsche Version:

Liebe phillipinische Freunde,

ich bin kein Mitglied Eurer Community, aber das Thema Eures Wettbewerbs spricht mich sehr an und vielleicht erfreut es Euch, etwas aus dem fernen Deutschland dazu zu lesen ;-))

"Alles, was Du Dir wünschst, daß es dieses Jahr nicht passiert" – da gibt es etwas. Das wünsche ich mir sehr. So sehr, daß es schwierig werden könnte, es zu beschreiben. Ich muß das nämlich in dem Bewußtsein tun, daß mein Wunsch nichts daran ändern wird, daß es dennoch, und zwar immer wieder und immer weiter, geschieht…

Unsere Gesellschaft, sei es die deutsche oder die weltweite, war noch nie perfekt. Es gab immer Probleme, aber in meinen Augen auch ernsthafte Bemühungen, diese zu lösen. Auf vielfältige, offene und überlegte Art und Weise. Natürlich hatte und habe ich, wie viele andere Menschen auch, Visionen. Davon, wie das Leben auf der Erde in, sagen wir, 30 Jahren oder 50 Jahren oder sogar in noch fernerer Zukunft aussehen könnte. Die Zentrale Rolle dabei spielen für mich immer die Menschen. Ihre Lebenseinstellungen, Pläne, Prioritäten, Ihr Wohlergehen, Ihre Würde, Ihre Autonomie.

2020 begann etwas, daß zunächst nach einer Ausnahmesituation aussah: Corona kam und durchweg alle Staaten, alle Regierungen versuchten, auf ihre Art damit fertig zu werden. Es gab sehr restriktive Maßnahmen in einigen Ländern, in anderen wurde es eher der Eigenverantwortung der Bürger überlassen, was zu tun wäre. Die meisten Regionen wählten irgendwie einen Mittelweg…

Im Ergebnis unterschieden sich die Erfolge der einzelnen Methoden nicht wesentlich voneinander. Die Bewertung der jeweiligen Maßnahmen im Nachhinein läuft und scheint längst nicht abgeschlossen. Was aber feststeht: es wurde Menschen geschadet. Nicht absichtlich, das würde ich bis heute nicht unterstellen wollen. Aber Menschen haben massiv unter den Beschränkungen gelitten. Darunter, daß es undemokratisch ablief und bisher gültige freiheitliche Werte mißachtet wurden. Menschen verloren ihre Einkommensquellen, die Nähe zu ihren Verwandten und Freunden, Ihre Bewegungsfreiheit. Berufliche Erfüllung, ein gesundes Gleichgewicht im Leben, bereichernde Erlebnisse – das alles war auf einmal nicht mehr wichtig.

Es wurde Menschen geschadet – nicht absichtlich, aber durchaus bewußt. Begründet wurden diese Einschränkungen mit dem höheren Ziel, der Allgemeinheit dadurch Schutz und Fürsorge angedeihen zu lassen. Allerdings durfte die Allgemeinheit dabei nicht wirklich mitreden… Nach anderthalb Jahren Pandemiestatus ist es dann fast untergegangen, daß genauso von oben herab weiter beschlossen und verordnet wird, was ab sofort für gut und richtig befunden wird. Das mag die Energieversorgung betreffen, die medizinischen Einrichtungen, den Straßenbau, Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, die Legitimation weißer Reggaemusiker oder Indianerdarsteller in Film und Fernsehen, der Verzehr von Fleisch oder tierischen Produkten, die Nutzung von digitalen Dienstleistungen etc. In beinahe jedem Bereich des Lebens gibt es gerade eine offizelle politische Linie, der man tunlichst folgen sollte. Die negativen Effekte, falls man das nicht tut, unterscheiden sich von Land zu Land: in Mitteleuropa ist nicht zu erwarten, daß wir in einem Umerziehungslager landen, spurlos von der Bildfläche verschwinden oder zum Tode verurteilt werden – das weiß ich und es ist wirklich gut, sich darauf verlassen zu können. Es gibt eine Reihe von Staaten, in denen ist es bekanntermaßen richtig gefährlich, „anders zu denken“...

Bei „uns“ führt es nur dazu, daß man nicht mehr angehört wird, daß die eigene Meinung als irrelevant und egoistisch, rückständig und rechts abgestempelt wird. Rechts im Sinne von rechtsradikal, im Sinne von „Nazi“. Eine Verunglimpfung von aktuell zu recht unzufriedenen Menschen durch den Vergleich mit wirklich, wirklich unaussprechlich schlimmen Auswüchsen der Vergangenheit.

Ich wünsche mir von Herzen, daß diese Entwicklung, die ich extrem bedenklich finde, nicht weitergeht! Ich bin bereit, selber einiges dafür zu tun. Wie eingangs erwähnt, sehe ich allerdings gegenwärtig keine Anzeichen, daß mein Wunsch sich erfüllen könnte. Im Gegenteil. Es betrübt mich, wohin die Menschheit gerade driftet – oder besser: getrieben wird. Kann bitte jemand machen, daß Vernunft einzieht und Dinge wieder fair miteinander ausgehandelt werden?!

==================

Daß der Wettbewerb nur noch kurz läuft, ist mir leider klar. Vielleicht mögen @wase1234, @o1eh und @petface noch die letzte Chance nutzen und etwas zum Thema beisteuern…?