Gehackt - und wieder hier... / Hacked - and here again...

english below...

Eine Geschichte:

Vor ungefähr sechs Jahren hielt ich eine kleine Vortragsreihe an der TU in Berlin und verbrachte die Mittagspausen gerne mit einem Snack und einem Kaffee auf einer etwas abseits stehenden Parkbank im nahen Tiergarten. Ein vielleicht 10-Jähriger kam vorbei geschlendert und fragte mich nach der genauen Uhrzeit und wie lange er bis zum Brandenburger Tor laufen müsse. Während ich mein Handy zücke und mich in Erklärungen ergehe, kommt hinter der Bank ein deutlich älterer Kompagnon auf dem Fahrrad daher und schnappt sich meine Tasche.

Ich hinterher! Nun habe ich ganz gute Reflexe und Laufen liegt mir auch irgendwie - aber das konnte der Kollege ja nicht wissen. Genausowenig war er darauf gefaßt, daß meine "Handtasche" viel mehr als nur Lippenstift und Kamm enthielt - die satten 9 Kilos brachten ihn ganz schön aus dem Gleichgewicht. (Was man so braucht: Kosmetik, Bücher, Ersatzakku für den Laptop, Sekundenkleber, Nähzeug, Leatherman, Taschenlampe, Schraubendreher, Maßband, Ersatzstrumpfhose ... und einen Multi-Familienpack Schokobons.) Okay, dank dieser Widrigkeiten und der nicht optimalen Fahrt über Buckelrasen und Schotterweg blieb ich gut dran. Der Typ fing an, den Inhalt meiner Tasche währenddessen links und rechts wegzuwerfen und näherte sich dann doch dem befestigten Weg neben der Straße, während ich im Augenwinkel mitbekam, daß ein paar jugendliche Roma meine Sachen säuberlich aufsammelten. War mir egal in dem Moment - der Bastard hatte mich wütend gemacht! Und ich sah auf dem Mittelstreifen des 17. Juni eine Kolonne blau-silberner Mannschaftswagen nebst entspannt diskutierenden Besatzungen. Zu besseren Verdeutlichung der Situation fing ich ein wildes Gestikulieren und "Hilfe-Zeter-Mordio-Strauchdiebe"-Geschrei an. Und he - die Freunde und Helfer winkten immerhin zurück...

Der Flüchtige hatte mittlerweile genug Vorsprung, daß sich mein Ehrgeiz, ihn in die Finger zu bekommen, in dem Moment erschöpfte, als ich meine mittlerweile geleerte Tasche in hohem Bogen in einen Bauschuttcontainer fliegen sah. Ein bißchen Erleichterung verschaffte mir die Schadenfreude - ich habe halt niemals Geld im Portemonnaie dabei. Noch so eine fatale Überraschung für den Wicht... Jedenfalls springe ich in den Container und fische meine etwas verschmutzte, aber intakte Tasche heraus und begebe mich zu den weiter schwatzenden Ordnungshütern. Ich werde auch leicht aufgeregt empfangen - ob ich denn verrückt sein, das wäre doch gefährlich gewesen? Na ja, ich hätte auch lieber gehabt, wenn DIE gerannt wären! Aber das oder auch das Aufnehmen einer Anzeige war nicht drin: "Da sind wir nicht für zuständig; wir sind die Bundespolizei und hier in einem konzertierten Einsatz." Aha.

In respektvollem Abstand von der Staatsmacht stand die Horde junger Männer und wartete - auf mich. Um mir meine Sachen wiederzugeben. Und auch wenn ich mir echt viel Mühe gebe, keine Vorurteile zuzulassen: damit hatte ich an der Stelle wirklich nicht gerechnet. Ich habe also alles zurück bekommen - außer den Schokobons und meiner Mittagspause. Den Jungs habe ich dankbar ein Eis spendiert und bin abgekämpft zurück zur Uni...

Zwei Wochen später war ich wieder im Tiergarten unterwegs, diesmal nicht im Business-Look, sondern in Räuberzivil und mit drei Hundewelpen, die sich noch nicht so richtig benehmen konnten. Da wird man dann in der Stadt auch schon 'mal platt angemacht. Ein ganz Dreister kam zu mir und schleimte, er hätte noch nie so eine hübsche Frau mit so süßen Hundebabies gesehen. Ob wir uns nicht zusammen auf die Wiese setzen und mit den Kleinen spielen wollten... Joaah, meinetwegen. Aber nur, wenn er mir die Schokobons wiedergibt, die er mir vor 14 Tagen mit der Tasche geklaut hatte. Mann, ist der gerannt...;-))

Andere Geschichte:

Gestern wurde mein Account hier gehackt. Als ich im Wallet Transaktionen sah, die ich nicht veranlaßt hatte, wollte ich natürlich einschreiten. Allein - ich war ausgesperrt. Meine Paßwörter und Keys wurden nicht akzeptiert. Im Discord habe ich mich zunächst an die kundige Allgemeinheit gewandt, um evtl. Tipps und Tricks zu erfahren, was ich tun könnte. Oder eben, daß es das Ende einer kurzen, erfreulichen Zeit für mich wäre.

@iggib hat ganz schnell reagiert - die Basics hatte ich zwar schon selbst erfolglos versucht, aber man kommt sich gleich nicht mehr so alleine vor mit einem Problem. @don-t und @jediweiss haben versucht, mir die Lage zu verdeutlichen und Spuren gesichert - immerhin war ich nicht die Einzige, die gestern so abgezogen wurde. @cultus-forex war rechtschaffen erbost und in Teilen genauso ratlos wie ich selbst, aber super im Recherchieren. @dendrobat hat unter meinen Posts die Situation erklärt, damit Leser sich nicht über ausbleibende Antworten wundern - herzlichen Dank dafür. Sehr guter Mann! Letzten Endes haben sich @greece-lover und @steemchiller die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, um meinen Account wieder frei zu klöppeln. Beste Männer! Ewige Dankbarkeit! (In etwa so viel Einsatz und guten Willen hätte ich mir von Euch erhofft, liebe Bundespolizei, als ich... Okay, falsche Geschichte ;-))

Jetzt zitiere ich 'mal froh und frei einen deutschen Barden: "Ich bin wieder hier, in meinem Revier. War nie wirklich weg, hatte mich nur versteckt..." Der Tag hat mich mein "Vermögen" von 12 Steem und 40 TRX gekostet, alles andere konnte ich einfach rückabwickeln. Ich wiederhole meinen Dank nochmals und hoffe, daß andere in ähnlichen Fällen auch auf so starken Background zählen können.

Und ein letztes noch an meinen speziellen "Freund", der mich gestern sehr wütend gemacht hat mit seiner linken Aktion - ich weiß, der Text ist schon etwas lang geraten: Du armseliger kleiner Klappspaten! Wenn Du bis hier mitgelesen hast (und da bin ich fast sicher), denke über die Leute in den beiden Geschichten nach, die Guten und die Anderen. Und daran, daß man sich immer zweimal trifft! Ist so.

english version:

A story:

About six years ago, I was giving a small series of lectures at the TU in Berlin and liked to spend the lunch breaks with a snack and a coffee on a somewhat out-of-the-way park bench in the nearby Tiergarten. A maybe 10-year-old came strolling by and asked me the exact time and how long he had to walk to the Brandenburg Gate. While I pull out my mobile phone and indulge in explanations, a much older companion comes along behind the bench on a bicycle and grabs my bag.

I follow him! Now I have quite good reflexes and I'm also good at running - but the colleague couldn't have known that. Nor could he have known that my "handbag" contained much more than just lipstick and a comb - the 9 kilos of it threw him off balance. (What you need: cosmetics, books, spare battery for the laptop, superglue, sewing kit, Leatherman, torch, screwdriver, tape measure, spare pair of tights.... and a multi-family pack of Chocobons). Okay, thanks to this adversity, and thanks to the less than ideal ride over mogul grass and gravel road, I stayed on well. The guy started throwing the contents of my bag left and right and then approached the paved path next to the road, while I noticed in the corner of my eye that a few young Roma were neatly picking up my things. I didn't care at that moment - the bastard had made me angry! And I saw a column of blue and silver police vans on the central reservation of 17th June, together with relaxed, discussing crews. To make the situation clearer, I started gesticulating wildly and shouting "Help-crime-criminals". And hey - the friends and helpers at least waved back...

The fugitive had enough of a head start by now that my ambition to get my hands on him was exhausted the moment I saw my bag, which had been emptied in the meantime, flying high into a rubble container. A little relief came from gloating - I never carry money in my wallet. Another fatal surprise for the wretch... In the end, I jump into the container and fish out my somewhat dirty but intact bag and go to the chattering law enforcement officers. I am also received in a slightly agitated manner - whether I am crazy, that would have been dangerous after all? Well, I would have preferred it if THEY had run! But that or even taking down a report was out of the question: "We're not responsible for that; we're the federal police and here in a concerted effort." Okayyy.

At a respectful distance from the state power, the horde of young men stood and waited - for me. To give me back my things. And even though I try really hard not to allow any prejudices: I really didn't expect this at this point. So I got everything back - except the Chocobons and my lunch break. I gratefully donated the boys an ice cream and went back to the university, exhausted...

Two weeks later, I was back in the tiergarten, this time not in business attire, but in scuffed clothing and with three puppies who couldn't really behave yet. Sometimes you get picked on in the city. A very cheeky guy came up to me and said he had never seen such a pretty woman with such cute puppies. Didn't he want us to sit down together on the lawn and play with the little ones? Yep, that's fine with me. But only if he gives me back the chocolate candy he stole from my bag a fortnight ago. Boy, did he run...;-))

Another story:

Yesterday, my account here was hacked. When I saw transactions in the wallet that I hadn't initiated, I naturally wanted to intervene. But - I was locked out. My passwords and keys were not accepted. In Discord, I first turned to the knowledgeable general public for tips and tricks on what I could do. Or just that it would be the end of a short, enjoyable time for me.

@iggib reacted very quickly - I had already tried the basics myself without success, but I no longer felt so alone with a problem. @don-t and @jediweiss tried to clarify the situation for me and secured traces - after all, I wasn't the only one who was ripped off like that yesterday. @cultus-forex was righteously incensed and in parts as perplexed as myself, but super at researching. @dendrobat has explained the situation under my posts so readers don't wonder about lack of replies - many thanks for that. Very good man! In the end, @greece-lover and @steemchiller spent half the night trying to get my account free again. Best men! Eternal gratitude! (I would have hoped for about so much dedication and goodwill from you, dear federal police, when I.... Okay, wrong story ;-))

Now I'll happily quote a German bard: "I'm back here, in my own hood. Never really away, just hiding good...". The day cost me my "fortune" of 12 Steem and 40 TRX, everything else I could simply unwind. I repeat my thanks again and hope that others can also count on such a strong background in similar cases.

And one last thing to my special "friend" who made me very angry yesterday with his leftist action - I know, the text is already a bit long: You pathetic little flap spade! If you've been reading along until here (and I'm almost sure you have), think about the people in the two stories, the good and the other. And remember that we always meet twice! It's like that.