Individuelle Veränderung Teil 3: Spiritualität

Ich habe keine “Spacecakes” gegessen, um diesen Post zu schreiben; obwohl es hätte vielleicht geholfen.

Wie angekündigt wollte ich eine kurze Serie zur persönlichen Veränderung präsentieren. Hier nun der dritte und letzte Teil zum Thema.

Manchmal reden Personen aneinander vorbei. Dies kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Einige können nicht zuhören, einige verstehen komplexe Zusammenhänge zu einem bestimmten Thema nicht und dann gibt es etwas, was ich hier als einen Aufenthalt in unterschiedlichen Bewusstseinsebenen betiteln möchte. Wahrscheinlich gehören wir alle selbst hin und wieder der einen oder anderen Gruppe an.

Ich persönlich passe in alle Gruppen. Eine typische Aussage meiner Frau: “Du hörst mir einfach nicht zu”, katalogisiert mich gleich in die erste Gruppe. Laut einiger Freunde gehöre ich zur dritten Gruppe: “Du und Deine 12-Minütigen Audios. Alter Philosoph, Du raubst mir meine Zeit. Das versteht doch keine Sau.”
Und schlussendlich passe ich gemäß meines Selbstwertgefühls hin und wieder auch in die Gruppe zwei.

Mein Augenmerk in diesem Post möchte ich auf die dritte Gruppe richten. Diese Momente der unterschiedlichen Bewusstseinsebenen. Die Erkenntnis hierüber ist in meinem Fall der Motor zur eigenen Entwicklung gewesen.

Das Thema ist faszinierend. Egal ob beruflich oder privat, viele Menschen reden aneinander vorbei. Und dies, obwohl sie oftmals vom Selben sprechen. Desto erstaunter bin ich als Beobachter, wenn sich Personen selbst dann streiten können, wenn sie im Kern die gleiche Meinung vertreten. Trotz gleicher Ansicht verstehen sie sich nicht und beginnen einen Streit. Sie schaffen es nicht, sich auf die Ebene des Gegenübers einzulassen und reden aneinander vorbei. Ich führe dies nur deshalb an, weil es ziemlich deutlich unsere reduzierte Sichtweise immer dann widerspiegelt, wenn wir in einer bestimmten Bewusstseinsstufe gefangen sind und hier festkleben.

Oder stell Dir vor, dass Du als Lehrling die Frage nach dem tieferen Sinn des Lebens philosophisch in der 15-Minütigen Frühstückspause deiner Maurerkollegen zu erörtern versuchst, während diese gerade ihre Stullen essen, ein Bierchen trinken und deftige Witze reißen. Wahrscheinlich kannst Du Dir dann schon mal den Helm aufsetzen und ihn fest zuziehen.

Was möchte ich damit sagen, dass wir je nach persönlicher Entwicklungsstufe, je nach Augenblick, je nach genossener Erziehung und noch zahlreichen anderen Punkten, uns in einer bestimmten Bewusstseinsstufe temporär befinden können. Je eingeschränkter, intoleranter, ignoranter oder unempathischer unsere Essenz ist, desto schwieriger fällt es uns, uns auf den Gegenüber einzulassen. Gerade dann, wenn er anders denkt, sich anders verhält und eventuell nicht so in die uns typische vertraute Umgebung passt. Je eingeschränkter wir denken, desto weniger fehlerfreundlich und weniger tolerant verhalten wir uns letztendlich anderen gegenüber.

Auch hierfür gibt es volkstümliche alte Aussprüche wie z. B. nicht über den eigenen Tellerrand oder nicht über die eigene Nasenspitze hinaus gucken zu können. Das Thema ist scheinbar nicht neu. Für die “Umdenker”, Freaks, schräge Künstler und andere hier nicht genannte Personen kann das dann in ein Spießrutenlauf ausarten und die eigene Entwicklung stören. Eine gewünschte Massenhomogenität stellt ein Anderssein infrage und veranlasst Anpassungsprozesse, die dann zur Entfremdung der eigenen so wertvollen Essenz führen können.

Der Aufarbeitungsprozess kann dann Jahre dauern und der Kampf gegen unterschwellig mitlaufende Anpassungsprogramme im Hinterkopf machen einem das eigene Leben schwer. Kämpfend bewegt man sich durch das Unterholz der eigenen Gedanken auf der Suche nach dort verborgener tiefster Wurzeln, die mit alt bekannten Stimmen uns geprägter Personen unsere Selbstentwicklung oftmals stark boykottieren.

Hier noch ein kleines Beispiel zum Thema der Bewusstseinsebenen.

Zwei Personen machen sich Gedanken über Religion. Das Thema ist die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies. Der erste behauptet, dass es wissenschaftlich gar nicht sein kann, dass zwei Menschen im Paradies lebten, einen Apfel aßen und dann ausgewiesen worden sind und ab dann eben nichts mehr so schön war wie zuvor. Wie soll das auch gehen. Aus nur zwei Personen kann schließlich nicht die gesamte Menschheit entstanden sein. Das sei folglich alles totaler Quatsch und die Religion hat hier Sachen erfunden, um uns zu manipulieren. Die Bewusstseinsebene ist wörtlich.

Die zweite Person betrachtet stattdessen die Geschichte des Vertreibens aus dem Paradies nicht als ein rein religiöses Beispiel zur Entstehung der Menschheit, sondern betrachtet diese Geschichte eher anthropologisch. Die Schlange ist ein Synonym für Veränderung und Entwicklung. Der Apfel symbolisiert die Erkenntnis. Der gegessene Apfel ist demnach auch kein überschrittenes Verbot, sondern lediglich der Moment der Bewusstseinsbildung. Einmal aus der Ignoranz herausgetreten und bewusst geworden, ist der Mensch nicht mehr fähig, in den vorherigen Zustand einer naiven, unschuldigen Stufe zurückzukehren. Diese eher philosophische Betrachtungsweise erklärt den Entwicklungssprung zum reflektierenden Menschen.

Nun, je nach meiner eigenen Betrachtungsweise, könnte ich die eine oder andere Version annehmen. Bestimmt gibt es sogar noch weitere, hier nicht genannte Sichtweisen. Aber zurück zum Beispiel. Je nach eigener Bewusstseinsstufe, in der ich mich gerade befinde, könnte ich zum einen die Geschichte als kirchlichen Manipulationsversuch abtun, oder z. B. die anthropologische Version annehmen und die als eine Art Metapher akzeptieren.

Wenn sich nun zum Beispiel zwei Personen über dieses Thema unterhalten, aber jeweils auf einer anderen Bewusstseinsebene argumentieren, könnten sie aneinander vorbei reden, obwohl, wenn sie sich jeweils auf die Stufe des Gegenübers einlassen würden, dann eventuell sogar gleicher Meinung wären. So vielleicht, dass die Kirche diese Geschichte zwar für ihre Zwecke verwendet hat, aber aus Sicht einer anthropologischen Betrachtungsweise durchaus ihren Sinn haben kann.

Gerade dieser Bewusstseinssprung hat bei mir persönlich sehr spät eingesetzt. Wahrscheinlich eine Koproduktion meiner nicht reflektierenden Erziehung in Verbindung mit meiner wissenschaftlichen Ausbildung, da beide wenig Platz für eine Spiritualität anzubieten hatten.

Im Laufe der Jahre hat sich aber auch in der Wissenschaft viel getan und stellt obsolete Paradigmen infrage. So zum Beispiel das Verhalten von Photonen bei der Quantenteleportation. Was für ein Thema. Bei mir ging dadurch auch ein individueller “Quantensprung” mit einher. Vergiss die Wurzeln alter Stimmen, die Dich ständig bremsen. Stell einfach alles einmal infrage und wachse daran.

Auf anderer Ebene, aber nicht weniger überraschend, empfinde ich unsere Gesellschaft im Umbruch. Ich sehe das wie folgt. Während externe Anpassungsmechanismen verschärft werden und permanent mehr Kontrolle angeblich zur allgemeinen Sicherheit auf die Weltbevölkerung versuchen auszuüben, erwachsen zunehmend Widerstände. Ein tolles Beispiel ist das dezentrale Finanzsystem. Die Welt ist folglich in Bewegung und in kontinuierlicher Entwicklung. Warum sollte ich dann in den 80ern hängen geblieben sein. Ich will ein Teil des Umdenkens sein. Und da sind wieder meine tiefsten inneren Wünsche: Selbstbestimmung und Freiheit. Also weg von alten dividierenden, intolerant machenden und polarisierenden Versuchen externer Kräfte, die eigentlich keiner so richtig genau benennen kann und scheinbar das Ziel verfolgen, mich unmündig und abhängig zu machen.

Die eigene Spiritualität ist erwacht. Für mich ist sie zu einer Mischung aus transzedentaler Fragen, kreativer Glaubenseinheiten und wissenschaftlichen Erkenntnissen geworden. Die Karten wurden neu gemischt und je schlauer wir werden, je weiter wir uns entwickeln, je mehr “anthropologische Äpfel” wir gegessen haben, desto mehr scheint alles möglich zu sein.

Wer denkt nicht daran zurück, dass vor ca. 20 bis 30 Jahren all diejenigen schallend ausgelacht worden sind, die sich die Frage nach weiteren Lebensformen im Universum gestellt hatten. Aber wer hat da gelacht? Meine Mutter, bei der nach dem Mars das Universum aufhört. Wenn ich mir grüne, antennenbestückte Figuren vorstelle, die mit einer Untertasse neben dem Mercedes meines Vaters parken, muss ich natürlich auch schmunzeln. Ein spanisches Sprichwort sagt: “Die Ignoranz ist wagemutig.”

Lächelt da doch eventuell der kleine Katholik in uns? Ich meine, die Kirche ist mit ihren wortwörtlichen Grundgedanken bereits seit über 2.000 Jahren auf Welttournee. Da könnte doch unbewusst etwas in unseren Gedanken hängen geblieben sein.

Wechseln wir die Bewusstseinsstufe vom klerikalistischen System hin zu einer erweiterten Spiritualität, dann können wir die Wissenschaft mit einbauen und symbiotisch zu neuen Erkenntnissen kommen.

200 Milliarden Sonnen allein in der Milchstraße und jetzt kommt es. Es gibt schätzungsweise mindestens 2 Billionen Galaxien. Vie viel Planeten nun in einer theoretisch bewohnbaren Zone existieren, kann jeder selbst nachsehen. Nehmen wir nun diese erneute Erkenntnis mit in unser Bewusstsein hinein, sieht die Sachlage eventuell etwas anders aus.

Fazit: Durch das Hinterfragen alter gesellschaftlicher Paradigmen und Werte, das Einbeziehen neuer Möglichkeiten dank wissenschaftlicher Erkenntnisse und ein daraus entstehendem spirituellen Erwachen und einem begleitenden Umbruch in der Gesellschaft ist es letztendlich zu einem unglaublich und irreversiblen persönlichen Veränderungsprozess gekommen.

Ich bedanke mich bei allen, die versucht haben, meinen Ausführungen zu folgen.