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RE: Eine wahre Geschichte für Ungläubige.

in Deutsch Unplugged3 years ago (edited)

Ich mag deine Lanze für Nivellierung und noch mehr jene gegen Rechthaberei.

ansatzweise

Über dieses Wort bin ich - nein, nicht gestolpert, aber es fiel mir in diesem Kontext doch sehr ins Auge. Dort, wo du nicht nivellieren willst, weil es deinen Überzeugungen widersprechen würde, dort tust es auch nicht, stimmt's? So ist es jedenfalls bei mir.

Ins Sokratische Fragen, die Maieutik, zu wechseln, finde ich sehr gut, aber ich muss gestehen, dass es mir bisher zu anstrengend war. Hier "auf dem Steem" habe ich nicht viel Zeit (oder nicht viel Lust, mir Zeit zu geben). In einer Folge von Gesprächen wäre das anders (aber auch nur bei einer wirklichen Folge und nicht en passant auf einer Party).

Für mich spiegelt Rechthaberei leider nur Intoleranz wieder und ist noch lange kein Garant dafür, tatsächlich recht zu haben!

Da bin ich 100 % deiner Meinung!

Ich lasse dennoch manchmal 5 gerade sein, weil es für das Zusammenleben einfach besser geeignet ist.

Hier nicht - das ist mir zu gefährlich. Ich richte lieber Schaden an mit Wahrheit als mit dem "Fünfegradeseinlassen". Du kannst sagen: die Wahrheit hast du ja gar nicht. Richtig! Aber es ist ein Unterschied, ob ich eine feste Überzeugung habe oder nur eine Meinung, an der ich nicht besonders hänge. Dafür würde ich mich in der Tat nicht weit aus dem Fenster lehnen.

Wer andere stets verbessert, der stellt sich hierarchisch über die anderen beziehungsweise versucht dies zu tun.

Ist dem so? Ist das die zutreffende Beschreibung? Oder sollte es nicht vielmehr heißen: ...erweckt beim Gegenüber diesen Eindruck?!

Andere Frage:
Du erwähnst Verletzungen. Bist du selbst jetzt verletzt? Fühlst du dich durch mein Beharren verletzt? Dann sag es. Und dann kann ich antworten: das war nicht meine Absicht.
Solange du es nicht sagst, ist es für mich nicht greifbar. Ich bin nicht bereit, das irgendwo heraus zu lesen, weil das für mich wie ein Hineininterpretieren wäre.

kenne mich bestens mit Hermeneutik aus

Hätte ich nicht von mir selbst zu behaupten gewagt. Wenn es denn so ist, dann weißt du ja auch, wie wenig Belesenheit oder Abschlüsse vor Eseleien, vor falschen Überzeugungen und vor Fehlinterpretationen schützen.

dennoch mich mit einfachen Schulkenntnissen abzustempeln

Das hast du nun definitiv ins falsche Ohr bekommen. Es ging nicht um dich, es war ein Rückblick auf meine eigene Schulzeit. Wissen aus der Schulzeit ist - qua Ontogenese - tief verankert und besonders schwer zu überwinden, wenn es nichts taugt. Aber auch das weißt du ja.

Meiner "Theorie" nach hörst du meine Stammeleien im falschen Ton. So, wie wir beim Telefonieren kaum vermeiden können, uns ein Gesicht vorzustellen, so wenig können viele (ich zB) beim Lesen vermeiden, einen bestimmten Tonfall zu hören. Daher meine "Theorie".

Ergo:
Ich schlage vor, wir beenden hier die Meta-Diskussion. Die können wir fortführen, wenn wir uns mal face to face begegnen und Tonfälle hören und Mimiken und Gesten sehen.

Stattdessen lass uns zurück kehren zu den Ausgangsfragen der sachlichen Ebene.
Was die vier Ohren und die vier Schnäbel angeht, würde ich dich bitten wollen, nicht meine Selbstkundgabe zu verwechseln mit dem, was du als soziale Definition, als Beziehungsanteil wahrnimmst. Gerade WEIL ich dich nicht kenne und nichts im Alltag mit dir zu tun habe, gibt es überhaupt keinen psychologischen Grund für mich, dich unterbuttern zu wollen. Wozu? Damit ich mich besser fühle? Ich fühle mich am besten, wenn ich was gelernt habe. Wenn ich einen Fehler auslöschen durfte. Das geht aber nicht, wenn mein Gesprächspartner nivelliert. Für mich, meine ich.

PS
WeisserRabe meint, ich solle mir mehr Mühe geben, bei dir nicht arrogant anzukommen. Das hat mir etwas Eigenartiges aufgedeckt: mir fehlt dazu die Motivation! Es gibt Gesprächspartner, da bin ich sehr motiviert, behutsam und in kleinsten Schritten vorzugehen. Aus Gründen, die ich noch nicht durchschaue, bin ich das dir gegenüber nicht. Entweder erinnerst du mich zu viel an Dinge, die ich in mir selbst überwinden musste, oder aber ich habe irgendwie von dir den Eindruck gewonnen, dass du gar nicht so mimosenhaft bist, wie du manchmal auf andere wirkst (auf mich ja eigentlich nicht), sondern sogar mehr weg stecken, mehr "verdauen" kannst als hundert andere. (Oder vielleicht trifft beides zu?)

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