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RE: Eine wahre Geschichte für Ungläubige.

in Deutsch Unplugged3 years ago

Ich habe mir sowas gedacht.
Die Verschränkung ist aber nichts Neues, die wurde schon vor mehr als 50 Jahren diskutiert und gilt seit den 1980-ern als im Labor bewiesen. Die Entfernung spielt dabei überhaupt keine Rolle, kann also beliebig groß sein.
Aber!
Daraus können keine esoterischen Schlüsse gezogen werden. Die physikalisch-mathematische Aussage lautet, dass die Realität "nicht-lokal" sein muss. Was diese quantenbezogene Aussage aber für die makroskopische Welt bedeutet, in der wir leben, ist unklar. Jedenfalls ist es nicht zulässig, einfach mehrere Zehnerpotenzen an Größenordnungen zu überspringen und anschließend die "Branche" von der Physik zur Psychologie oder der Philosophie zu wechseln und dann daraus etwas von der Handlungsfreiheit oder der Freiheit des Geistes zu abzuleiten. Das wäre noch weiter, als wolltest du von der Interaktion innerhalb deiner Darmflora aus auf deine Gedanken schließen. Viel, viel weiter.

Sort:  

Hier sind wir uns wieder einig und gleichzeitig auch wieder nicht. Ob dies nun neu oder alt ist, ist ja eventuell diskutierbar. Ich habe Berichte von 2017 gelesen, wo von diesen und weiteren hier nicht genannten Versuchen die Rede gewesen ist. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mein Wissen hier sehr schnell an seine Grenzen stößt. Ich spreche ja absichtlich meistens von Tendenzen und Deduktion, fast nie von direkten Beweisen. Es geht mir meist um das, was daraus schließbar wird und was uns letztendlich an eine Art Ziel eines Lebensinhaltes führt.

Meiner Meinung nach widersprichst Du Dir auch gerade selbst. Wenn Du sagst:
"Was diese quantenbezogene Aussage aber für die makroskopische Welt bedeutet, in der wir leben, ist unklar." Und danach führst Du an: "Jedenfalls ist es nicht zulässig..... "Dann wäre es ebenso wenig klar, was dies nicht ist! Letztendlich kannst Du eine nicht exakte Aussage auch nicht zur eigenen Argumentation verwenden.

Wissenschaftsdiziplinen sollen auch nicht vermischt werden. Eine weitere Deiner Aussagen. Dies wird gerne von den Wissenschaftlern so gesehen. Das bedeutet aber meiner Ansicht nach noch lange nicht, dass dies allgemeine Gültigkeit hat. Wer sagt das denn? Es sagen diejenigen die eine Blick aufs Ganze in diesem Zusammenhang ausklammern. Das widerstrebt allerdings meiner persönlichen Denkstruktur und ich kann damit wenig anfangen. Wissenschaft ist letztendlich eine übergreifende beschreibende Gesamtdisziplin zur Aufklärung und benötigt jede Hilfe, die sie kriegen kann. Denn letztendlich keine einzige Disziplin für sich alleine, kann umfassend die komplexe Frage nach dem Sein beantworten. Und es ist meiner Ansicht nach sehr wohl möglich, das Mystische mit dem Exakten zu vermischen. Es bleibt schließlich nur so lange mystisch, bis es aufgeklärt wird. Dies braucht die Wissenschaft seit je her. Eine Trennung zwischen den Wissenschaftsdisziplinen und ebenso zur Mystik ist lediglich wieder eine menschliche Vereinfachung komplexer Konstrukte, die nur für das menschliche Denken von Kompartimentbindung seinen Sinn hat, aber in der Wirklichkeit gar nicht existiert. Es ist immer alles miteinander vermischt und verbunden. "Gott sei Dank" (hahahaha)

Immer dann, wenn wir etwas vermuten oder nicht genau erklären können, dann arbeiten wir mit Kreativität. Ich halte sie für den Ursprung und Ideengeber dessen, was wir beweisen wollen. Dann werden nicht erklärbare Zusammenhänge zu Göttern oder zu Magie, oder eben zu anderen nicht beweisbaren Jokern, die wie bei einem Kartenspiel die anderen Karten vervollständigen.
Die einen warten lieber auf handfeste Beweise und versuchen genau zu beweisen, was wir uns nicht erklären können. Andere wiederum füllen diese Wissenslücken mit einfachen Zauberkonzepten.

Ich halte weder die eine noch die andere Methode für allein gültig. Logischerweise sind Götter, Magie und Fabelwesen keine wirklich befriedigende Art, etwas zu erklären. Insbesondere nicht für Personen, die der Sache gerne auf den Grund gehen wollen, sie wecken aber den Geist, um von den fünf normalen Sinnen einmal abzulassen und kreativ etwas zu hinterfragen. Solche Tendenzen sind notwendige spirituelle Entdecker für mich, durch die letztendlich die Wissenschaft überhaupt erst in Bewegung kommt. Ich halte sie für wissenschaftliche Taktgeber. Wissenschaft versucht ja oft zu beweisen, was nicht ist und kommt dann langsam auf den tatsächlich logischen Zusammenhang. Glaube und "CoKg" halte ich deshalb für die wissenschaftliche Motivation, etwas zu beweisen.

Die allseits sich selbst hoch lobenden wissenschaftlichen Disziplinen haben für mich zwei Seiten. Einerseits faszinieren mich die Erkenntnisse und es ist ganz klar, dass diese Entwicklung verursachen, aber andererseits können sie eben alleine auch nicht existieren. Sie beschreiben lediglich, was ist und entdecken Lösungsmöglichkeiten. Sie erfindet gar nichts. Und dies unterstreiche ich einmal. Das Rad haben wir entdeckt, wir haben es nicht erfunden. Wir haben lediglich entdeckt, dass rund rollt und sie steht genau so in den Naturgesetzen festgeschrieben. Wenn es eine Präposition gibt, dann können wir sie entdecken. Unsere Wissenschaft kann aber keine eigenen Gesetze schreiben. Wenn es ein Universum geben würde, wo rund nicht rollt, da würde das Rad völlig unnütz sein und die Wissenschaft könnte dies auch nicht ändern. Es sei denn, dass das Universum eine weitere Möglichkeit in betracht gezogen hätte, die es dann wieder erneut zu entdecken gibt.

Da liegt meiner Meinung nach der große wissenschaftliche Irrtum. Wissenschaft ist eine rein entdeckende und beschreibende Disziplin, die versucht, die gegebenen Umstände und eingeräumten Möglichkeiten zu nutzen. Und so lange die Wissenschaft nicht mehr als eine weitere Entdeckungsvariante dessen ist, was ist, so lange kann sie die Frage nach dem Grunde des Seins ebenso wenig klären und den Lauf der Dinge kaum beeinflussen.

Die Wissenschaft kann folglich Teile entdecken, aber für viele nicht die wirkliche Frage des Seins und des Sinns des Lebens klären. Und so lange dies nicht möglich ist, brauchen viele Menschen diese Joker, denn letztendlich geht es auch um individuelle Konzepte. Es geht darum, was mich befriedigt, was mir halt gibt und womit ich etwas anfangen kann. Wenig nützen bestimmte Entdeckungen, mit denen gerade unkompliziert denkende Menschen nichts anfangen können.

Durch die Einfachheit kommen viele Menschen zu einer Verbindung mit sich selbst und dem gesamten Universum.

Für mich ganz persönlich, das möchte ich hier unbedingt betonen, steht klar fest, dass es eine Symbiose zwischen Wissenschaft und Glauben gibt. Der Glaube führt zu Fragen, die durch Wissenschaft erklärt werden. Die Entwicklung beider Tendenzen führt uns gemeinsam langsam zu einem Portal, das darauf wartet, durchschritten zu werden. Dieses Portal wäre für mich so etwas wie eine Erleuchtung. Aber an diesen Punkt können weder die eine noch die andere Tendenz alleine herankommen. Sie benötigen sich gegenseitig. Und hier der Satz, den Du am Ende schreibst.

"....von der Physik zur Psychologie oder der Philosophie zu wechseln und dann daraus etwas von der Handlungsfreiheit oder der Freiheit des Geistes zu abzuleiten." Ich hoffe doch, dass ich dies kann. Sie gehören letztendlich zusammen und brauchen sich gegenseitig. Jede physikalische Entdeckung wird letztendlich in andere Disziplinen hineingelangen. Deshalb bauen wir Räder unter unsere Autos und sagen fragen uns - läuft die Sache für uns rund? Nur durch rund definieren wir wenn etwas harkt. Unsere Sprache und philosophischen Konzepte nutzt zahlreiche physikalische Begriffe zur Definition. Beispiele: "Mental haben wir kontaktiert, er steht unter Strom, ich bin energielos.......", um nur einige zu nennen.

 3 years ago (edited)

Vielen Dank für deine langen Ausführungen.
Irgend etwas hält mich zurück, dir im einzelnen zu entgegnen.
Vielleicht bin ich bloß im Augenblick zu faul oder zu müde.
Insgesamt sage ich dazu NEIN. Ich habe mich nicht umsonst mit diesen Dingen beschäftigt, und daher weiß ich jetzt (leider noch ohne dass du es erfährst), worauf mein NEIN gründet.
Aber etwas anderes, das mir im Moment mehr "Laune" macht:

Meiner Meinung nach widersprichst Du Dir auch gerade selbst. Wenn Du sagst:
"Was diese quantenbezogene Aussage aber für die makroskopische Welt bedeutet, in der wir leben, ist unklar." Und danach führst Du an: "Jedenfalls ist es nicht zulässig..... "Dann wäre es ebenso wenig klar, was dies nicht ist! Letztendlich kannst Du eine nicht exakte Aussage auch nicht zur eigenen Argumentation verwenden.

Das las ich mit Vergnügen, zeigt es doch, dass du beim Schopenhauer hübsch aufgepasst hast. So, wie ich schrieb, gebe ich dir hier recht.
Inhaltlich jedoch nicht, denn ich blieb einfach zu vage. Dadurch war und ist nicht zu erkennen, dass ich an Informationsaustausch aufgrund der Phasenverschränkung dachte. Ansonsten gilt hammerhart, dass sich zB die Kernkräfte NICHT chemisch auswirken, und das für alle Stufen entsprechend so weiter. Phasen-verschränkte Quanten-Elemente bilden keine verbundenen Geister. Die Welt ist eben KEIN Kontinuum, sondern tatsächlich in Stufen getrennt, und die Natur-Wissenschaften wissen das. Die Geistes-Wissenschaften hingegen geben sich allzu oft der metaphysischen Spekulation hin.
Natürlich spreche ich jetzt nicht vom SEIN, über das wir nichts wissen, sondern von der Welt, wie wir sie kraft unserer Sinne und unserer Denke erleben und zu erkennen versuchen. Das bedeutet, dass wir eine erkenntnistheoretische Wechselwirkung haben zwischen unseren geistigen Kapazitäten (ich meine nicht Intelligenz) und der Art, wie wir die Welt gliedern, uns aneignen, begreifen. Dass alles mit allem zusammen hängt, ist ein WUNSCH, ist eine regulative Idee der Vernunft, kein Fakt. Die bekannten Fakten sprechen dagegen.
Okay, das war jetzt doch mehr als vor zehn Minuten noch von mir selbst erwartet. ;-)

Einmal mehr stellt sich mir hier die Frage nach verschiedenen, vielleicht inkommensurablen Arten von Spiritualität...

EDIT - PS
Ich möchte keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass ich dir für deine ausgiebigen Antworten dankbar bin. Es macht Freude, dass du nicht schweigst oder einfach sagst: ist mir zu doof, ist mir zu besserwisserisch, ist mir zu anstrengend.
Also: DANKE!

Hi Tyty, ich kenne das gut. Manchmal bin ich auch einfach zu müde oder brauche etwas Bedenkzeit. Ich habe eben auch darüber nachgedacht, was der Schriftwechsel insgesamt für einen Zweck hat. Nun, meine Gedanken kamen darauf, dass es den eigenen Blickwinkel erweitert; jedenfalls meinen. Und er tut dies, obwohl mein Inneres bei Deinen Antworten Lauthals zu verstehen gibt: "Nein, nein, nein, nein und nochmals nein (hahahahhaha)." Unsere Ansätze sind scheinbar verschieden. Wenn man Geisteswissenschaftler Deinen Ausführungen antworten lassen würde, dann kämen wir auf den ewigen Konflikt zwischen Hermeneutik und empirischem "Herumgerechne" zu sprechen. Ich kann Deine Aussagen zum Teil gut nachvollziehen. Dennoch wirst auch Du eingestehen müssen, dass auch Empirik Nachteile hat.

Beginnen wir zum Beispiel mit der Schaffung "steriler" und homogener Voraussetzungen, um nur eine zu nennen. Ein messbar Machen klammert zwangsläufig multiple Variablen aus. Deshalb sprach ich auch vom Verstehen der Zusammenhänge, die nicht übergreifend mit Sicherheit nicht einfach so erklärbar sind, nur weil die Rechnungen hübsch aufgehen. Letztendlich behaupte ich, dass unterschiedliche Standpunkte ihre Berechtigung haben. Dein lautes "Nein" steht meinem gegenüber. Und gleichzeitig verwandeln sich die treffenden Wellen irgendwie auch wieder in ein Ja. Vielleicht kannst Du manchmal nicht zugeben, dass andere auch recht haben können, vielleicht bist Du Dir so sicher, dass dies für Dich niemals eine Frage wäre. Vielleicht weißt Du tatsächlich alles besser. Ich kann es nicht beantworten.

Ich bin beeindruckt von Deinem Wissen und erschrocken von Deiner Sturheit (hahahahahah, sorry echt nur eine kleine Provokation, weil dies Spaß macht). Insgesamt bin ich doch schon mehr beeindruckt. Aber selbst der Wissenste aller Weisen wird zugeben müssen, dass er sich irren kann. Ansonsten wären wir ja auch bereits am Ziel, was ich doch sehr bezweifel.

 3 years ago (edited)

Lass mich bitte mal mit der Meta-Ebene beginnen. Also mit dem Reden über die Kommunikation, nicht über Inhalte.
Sicherlich wirke ich bisweilen rechthaberisch, und das eine oder andere Mal bin ich es sogar. Dabei mag ich Rechthaberei gar nicht. Mir ist es entweder nicht bewusst, so zu wirken oder so aufzutreten, oder es ist mir in der Kürze der hiesigen Formulierungen weniger wichtig. Denn es gibt etwas, das ich noch deutlich weniger mag als Rechthaberei, nämlich das, was ich jetzt spontan mal "Nivellieren" nennen möchte.
Meinen eigenen Standpunkt (!) habe ich relativ klar, ich bin von wesentlichen seiner Grundlagen überzeugt, und darum vertrete ich ihn nachhaltig und mit einer unter Umständen als Sturheit wahrzunehmenden Beharrlichkeit. Es ist mir (als Teil meines Standpunktes) nicht möglich, diesen zu relativieren und zu sagen: ja-ja, es kann auch ganz anders sein. Wenn ich dieser Meinung wäre, würde ich hier überhaupt nicht so engagiert argumentieren, sondern hätte längst gesagt: du hast Recht, und ich meine Ruhe. (Das zitiere ich als Spruch, als Redewendung -- du bist jetzt nicht von mir damit gemeint!)

Auf deinen Satz

Wenn man Geisteswissenschaftler Deinen Ausführungen antworten lassen würde, dann kämen wir auf den ewigen Konflikt zwischen Hermeneutik und empirischem "Herumgerechne" zu sprechen.

komme ich später zurück. Ich halte ihn für unzutreffend in doppelter Hinsicht: er eröffnet eine Alternative, die es in Wahrheit so nicht gibt, denn Hermeneutik IST Empirie und kein spekulatives Geschwafel (auch wenn wir das vielleicht im Deutsch-Unterricht in der Schule anders erlebt hatten), und Empirie ist kein "Herumgerechne". Da hat man dir wohl ein falsches Bild vermittelt, als du dich mit Statistik auseinander zu setzen hattest oder als die mathematischen Grundlagen der modernen Physik auf dem Lehrplan standen. --- Wie gesagt, dazu später mehr. Wenn du magst.

EDIT

PS
Mir ist heute ein Erlebnis eingefallen, das schon ein paar Jahre zurück liegt, aber das zu dem Thema hier passt und bei dessen heutiger Erinnerung ich daher gleich an dich und unsere Diskussion denken musste. Das erzähle ich die Tage einmal, vielleicht als eigenständigen Post.

Hi Hi,
schön, dass Du dies so ansprichst. Bei mir ist das genau anders herum. Ich komme gut mit Nivellierung klar. Nivellierung bedeutet ein Ausgleichen, ein nicht alles klassifizieren zu müssen, sich kompromissartig anzunähern und sich gegenseitig zu akzeptieren. Nivellieren zu können ist für mich eine Stärke, weil der dahinter stehende Gedanke rein positiver Natur ist. Nivellierung hat etwas mit gegenseitiger Wertschätzung zu tun.
Rechthaberei steht all diesem leider entgegen. Wenn zwei sich streiten, dann frage doch bitte beide Seiten einmal, wer recht hat. Beide Streithähne werden sagen: "Ich". Hinterlässt dies bei Dir einen konstruktiven Eindruck? Bei mir nicht. Rechthaberei hat leider auch oft etwas mit eigener Unsicherheit zu tun. Ich gucke immer gerne, was hinter diesen so hoch gelobten Konzepten steht. Bedeutet Rechthaberei, dass jemand viel schlauer ist? Könnte es nicht aber auch bedeuten, dass sich jemand ständig profilieren muss und es sich gut dabei fühlt, andere in ihre Schranken zu weisen? Die logische Folgefrage wäre jetzt: Warum tut jemand so etwas? Weil jemand glaubt, etwas besser zu wissen, hat er einen Freifahrtschein, andere in ihre Schranken verweisen zu dürfen?

Ich hatte vor vielen Jahren einmal einem Freund freudestrahlend erklärt, dass ich ein Perfektionist sei. Darauf sagte er mir: "Du arme Sau! Haben Dich Deinen Eltern nicht akzeptiert wie Du bist? Hast Du dann auch das Problem, dass Du ständig Zeit verlierst, weil Du immer noch etwas nachbessern musst?" Dies hat mich nachdenklich gestimmt. Heute weiß ich, dass er ansatzweise recht hatte. Die Autoreflexion fällt vielen leider sehr schwer. Es geht nicht nur darum, was man alles besser weiß. Es geht auch darum, womit man anderen Menschen wehtun kann. Es geht manchmal darum, andere zu verletzen und sich obendrein noch wohl dabei zu fühlen, dem Gegenüber einmal richtig einen drüber gegeben zu haben. Frei nach dem Motto: "Ich habe die Wissensschlacht eindeutig gewonnen, ich weiß einfach mehr!" Dann denke ich immer nur: "Herzlichen Glückwunsch zum Wissen und mein Beileid zur Kommunikationsschwäche und fehlenden Empathie."
Rechthaberei ist für mich keine gute Kommunikationsgrundlage. Sie wirkt oftmals erniedrigend und konfliktsuchend. Durch Rechthaberei entstehen Konflikte.

Für mich spiegelt Rechthaberei leider nur Intoleranz wieder und ist noch lange kein Garant dafür, tatsächlich recht zu haben!

Versuchen wir es einmal mit dem Umkehrschluss.
Was ist schöner, als gemeinsam auf Wissensentdeckung zu gehen und sich gemeinschaftlich durch fruchtbringende Dialoge weiter zu öffnen und zu entwickeln. Statt zu sagen "Nein, so ist das nicht!", könnte man auch versuchen etwas anders zu formulieren. So z. B. "meinst Du nicht, dass eventuell eine andere Methode besser geeignet wäre?" Dies wäre vor allen Dingen respektvoll. Dies würde für mich ein Versuch zur Nivellierung bedeuten. Es geht um respektvolles Handeln. Wie oft bin ich der Meinung ich habe recht. Ich lasse dennoch manchmal 5 gerade sein, weil es für das Zusammenleben einfach besser geeignet ist. Es geht doch auch um Kommunikation. Du sprachst ja selbst von den vier Ebenen der Kommunikation. Eine nicht zu unterschätzende Ebene ist Stellung der Gesprächspartner zueinander. Wer andere stets verbessert, der stellt sich hierarchisch über die anderen beziehungsweise versucht dies zu tun.
Nun, dies sind halt meine Gedanken, die aufkommen zum Thema "strenges Vertreten der eigenen Standpunkte".

Es ist mir noch etwas aufgefallen. Meine Aussage über Empirik und Hermeneutik halte ich hier aus dem Kontext gezogen und dadurch für sinnverfälscht. Eventuell ist bei Dir auch dadurch der Eindruck entstanden, dass ich über keine weiteren Kenntnisse diesbezüglich verfüge. Ich habe einen wissenschaftlichen Universitätsabschluss und beispielsweise die Ergebnisse meiner Abschlussarbeit mithilfe einer zweifaktoriellen Varianzanalyse berechnen und verifizieren können. Nicht, dass die höhere Mathematik wäre, dennoch mich mit einfachen Schulkenntnissen abzustempeln, ist vielleicht doch ein wenig vorschnell. Ebenso habe ich einen Abschluss in Pädagogik und Psychologie und kenne mich bestens mit Hermeneutik aus. Du bist nun sehr belesen und sehr gebildet, dann wist Du sicherlich auch nicht den ständigen Konflikt zwischen Erziehungskonzepten und klinischer Psychologie bestreiten. Dies ist nun wirklich kein eigenes Modell, welches zu verneinen wäre, sondern ist permanenter Gegenstand der Ausbildung.

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 3 years ago (edited)

PS

Statt zu sagen "Nein, so ist das nicht!", könnte man auch versuchen etwas anders zu formulieren. So z. B. "meinst Du nicht, dass eventuell eine andere Methode besser geeignet wäre?"

Wenn ich ein klares Nein empfinde und in mir habe, bleiben mir zwei Möglichkeiten: es auszusprechen oder es zu verschweigen.
So zu tun, als hätte ich es nicht, ist keine Option.

Mal was anderes - ich könnte eventuell deinen Rat gebrauchen: mir geht der Corona-Zirkus seit eineinhalb Jahren auf den Nerv, und allmählich scheine ich dadurch in eine emotionale Abwärtsspirale zu geraten. Was kann ich dagegen tun?
Ein Freund empfahl mir was von Joe Dispenza und von Dawson Church.
Kennst du die? Was hältst du von ihnen? Ich bin bei "Psycho-Ratgebern" immer sehr misstrauisch...

Moin Moin,

ich habe nicht mehr auf Deine letzten Texte geantwortet, weil ich irgendwie komplett die Lust verloren habe, derzeit etwas auf Steemit zu posten. Die Luft ist raus. Das ist aber letztendlich nicht tragisch. Es gibt diesbezüglich ein tolles spanisches Sprichwort. Eigentlich stehe ich null auf Sprichwörter, aber in diesem Fall kommt es mir entgegen:
"No hay mal que por bien no venga."
Es bedeutet so viel wie: "Es gibt nichts Schreckliches, was letztendlich nicht doch etwas Gutes bewirkt.
Durch Abschalten hier habe ich Ressourcen frei machen können und den Fokus auf etwas anderes richten können.
Ich bin wohl nicht Steemit geeignet. Manchmal hilft es halt auch seine Schwächen zu erkennen und diese zu akzeptieren.

Dein angefragter Rat klingt für mich wie ein nett gemeinter Normalisierungsversuch. Ich bedanke mich natürlich für derartiges Vertrauen und diese wertschätzende Anfrage.

Aus zwei Gründen möchte bzw. kann ich Dir diese Petition nicht erfüllen. Ich halte mich extrem ungeeignet, einen Ratschlag zu geben. Meine persönliche Hilfe wäre immer nur im Rahmen eines Coachingformats sinnvoll und Ratschläge bedeuten für mich nichts weiter als Projektionen eigener Handlungsweisen und Meinungen. Wenn ich das machen würde, dann wäre ich ein schlechter Prozess-Coach.

Und der zweite Grund ist der, dass ich mir ganz und gar nicht vorstellen kann, dass gerade Du einen Ratschlag von mir gebrauchen könntest. Da wäre ich doch schon sehr verwundert.

Ich werde sicherlich manchmal erneut hier vorbeischauen, aber ich habe derzeit keine Power mehr auf eine aktive Teilnahme.
Ich bedanke mich für Dein Feedback und wünsche Dir viele geeignete Gesprächspartner.

Saludos

 3 years ago 

:-(

 3 years ago 

Ich bin wohl nicht Steemit geeignet.

Das kannst natürlich nur du selbst beurteilen.
Ich hatte diesen Eindruck zwar nicht, aber: ich halte mich zB nicht für Facebook-tauglich. Das habe ich nach zwei Anläufen so empfunden und mich dementsprechend verhalten. Von daher kann ich deine Selbsteinschätzung nachvollziehen.

 3 years ago 

Dein angefragter Rat klingt für mich wie ein nett gemeinter Normalisierungsversuch.

Das Risiko musste ich eingehen, denn meine Anfrage war ernst gemeint. Deine Antwort verstehe ich aber auch - es reicht kein "Spruch" und keine einfache Entscheidungshilfe, denn es ist ja nicht eine unmittelbare Entscheidung von mir verlangt; man müsste tiefer gehen und schauen, woher das Gefühl einer Abwärtsspirale stammt und wohin die Spirale in meiner Vorstellung wohl führen könnte...

 3 years ago 

@umdenker

Das erzähle ich die Tage einmal, vielleicht als eigenständigen Post.

Hier ist der Link zum Post:
https://steemit.com/hive-146118/@ty-ty/zur-sonne-or-to-the-sun

 3 years ago 

War zwei Tage offline, bald mehr.
;-)

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